„So endet die Pandemie“ – Straftaten im Zusammenhang mit dem Krieg… Zeit für ein offenes Wort
Tagesschau von heute. Ein Zitat. Als ich das gestern schrieb, bekam ich von Facebook eine Sperrung, weil ich das Leben anderer gefährdet habe. Ja – hier ist die Welt noch anders. Nebenbei erfuhr ich von Straftaten im Zusammenhang mit dem Krieg: „Auch Straftaten, die sich generell gegen den Krieg richten, gehen laut Bericht in die Statistik ein.“ So was gibt es inzwischen in Deutschland: Straftaten, wenn man generell gegen Krieg ist. Aber genug von der schnöden Welt: heute ist ein besonderer Tag für die Eingeborenen dieses Landes – Jesus Christus wurde heute vor 2000 Jahren brutal hingerichtet. Der liebevolle Sohn Gottes im Zwist mit dem römischen Imperium – was für eine Geschichte. Mehr als das Wunder seiner Auferstehung verwundert es, dass wir überhaupt von ihm wissen: die ersten Evangelien sind 70 Jahre nach seinem Tod zusammengefasst worden: es ist schon ein Wunder, dass sich nach so langer Zeit überhaupt noch Spuren von ihm finden ließen – in einer Welt ohne Zeitung und Bücher. Gut, es gab Paulus – der nach seinem Tod bekehrt wurde … von dem aber andere meinen, er hätte aus dem Gegenteil der christlichen Lehre die Kirche aufgebaut … bzw. deren Grundlage gelegt. Also: die katholische, mit Zölibat, Hexenverfolgungen und Kanonensegen.
Christus selbst? Ein Radikaler. Wollte, dass wir allem Konsum entsagen und dem Kaiser sein ganzes Geld hinterher schmeißen! Gott bewahre! Er war auch erfolgreich bei der Anwendung alternativer Heilmethoden, führte Experimente zur Anbau losen Brotvermehrung wie auch zur Transmutation von Wasser in lustigere Getränke durch und trotzte der Schwerkraft: er stellte sich also radikal nicht nur gegen die wissenschaftliche und politische Welt, sondern auch gegen die Grundfesten der Existenz selbst. Kein Wunder, das so was nur am Kreuz enden kann. Kein Wunder, dass sein brutaler Foltertod als Mahnung und Warnung des Imperiums an etwaige Nachfolger überall in Form von Bildern und Kunstwerken ausgestellt wurde: „seht: das machen wir sogar mit dem Sohn Gottes!
Was könnten wir da mit euch machen!“. Gut – die Kirchen erzählen andere Geschichten. So was von Sünde und Erlösung. Für Verbrecher vielleicht eine interessante Perspektive, aber für die normalen Menschen … schwer verständlicher Tobak. Wieso soll der für Sünden, die ich nie begangen habe, sein Leben geben? Gut – die Kirchen haben da spannende Antworten: wegen der Ursünde. Der Mensch an sich ist schlecht – sagt die Kirche. Er ist gut und liebenswert – sagt Christus. Noch nie aufgefallen? Die beiden sind Kontrahenten. Wäre mal interessant zu überlegen, wenn er heute leben würde – was man wohl über ihn sagen würde? Nun ja: er wäre ein Querdenker. Friedensschwurbler. Lumpenpazist. Sicherlich geistig krank, weil er radikal gegen den Satz „kaufen macht glücklich“ leben würde. Wenn er dann noch Krebskranke heilen würde, in dem er ihre Dämonen austreibt – oh weiah. Die Psychiatrie wäre ihm sicher. Aber wahrscheinlich hätte er vorher noch einen Unfall. Oder würde sich das Leben nehmen. So viel Geschichte: zweitausend Jahre. Aber das Imperium lebt immer noch weiter – es ändert nur beständig seine Gestalt …. und seinen Wohnsitz. Inzwischen scheint es global zu sein … und hat auch den kleinsten privaten Winkel erobert. Dagegen Widerstand zu leisten … man weiß ja gar nicht, wo man anfangen soll?
Aber soweit sind wir inzwischen schon wieder degeneriert, dass wir den radikalen Ruf nach Frieden kriminalisieren – mit abenteuerlichen juristischen Konstrukten. Die Botschaft ist in etwa: „Wer nicht mit mordet, ist ein Staatsfeind!“. Seine war: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Welche Philosophie hat wohl mehr Zukunft für die Menschheit in sich – und welche produziert mehr Leichen? Und trotzdem feiert die „Goldene-Kalb-Gesellschaft“ jedes Jahr Ostern – obwohl sie sich mit maximaler Geschwindigkeit von den Werten des Menschen (oder Gottessohnes – wäre für mich unerheblich) entfernt. Irgendwie maximal irre, oder? Eine epische Heuchelei.
Liebes Facebook. Es ist mal Zeit für ein offenes Wort.
Ich hatte ja mal wieder eine Strafe bekommen, weil ich – wie die Tagesschau – das Ende der Pandemie erwähnte…so nebenbei. 24 Stunden durfte ich irgendwas nicht machen, was ich sowieso nicht mache – war also wie üblich egal. In Zeiten des Fachkräftemangel kann ja sowas schon mal passieren, dass Zensoren, die wie stalinistische Politikommissare auftreten aber intellektuell eher den Horizont von drei Tüten Herbstlaub aufweisen (raschelt manchmal etwas, aber das war es auch schon…) von komplizierteren Aussagen überfordert sind – und sich auch sonst nicht auf der Höhe der Zeit befinden.
Noch vor Ablauf meiner Strafe erhielt ich – für den gleichen Beitrag – noch eine Strafe: 26 Tage werde ich im Feed zurückgestuft, was heißt: wieder kann ich vielen Lesern erklären, warum ich nichts mehr schreibe, weil sie mich nicht finden – was für mich viel Arbeit bedeutet. Ich verdiene hiermit nichts, arbeite hier aus reiner Schreiblust – und um meinen Beitrag am demokratischen Diskurs zu leisten. Man sollte als Souverän dieses Landes halt permanent im Gespräch bleiben – und offen für alles sein. Darum möchte ich euch bei Facebook nun mitteilen: die nächsten 26 Tage wird hier gar nichts zurückgestuft, überhaupt nichts – weil ich gar keine Beiträge mehr hier ´reinsetzen werde. 3750 Abonennten werden nichts mehr lesen können, es gibt keinen Traffic – was die Werbeeinnahmen von Meta weiter zurückfallen lassen wird. Für die, die meine Worte gerne lesen, tut es mir etwas leid, aber ich werde meine Würde von euch Heiopeis nicht weiter antasten lassen. In diesem Land gelten andere Prinzipien als im Meta-Universum: hier ist die Würde des Menschen noch unantastbar … auch wenn das in der Realität kaum noch beobachtbar ist. Ich selbst – werde den Frühling genießen. Oder mal hundert von den von Lesern dringend als superwichtig empfohlenen You-Tube-Videos anschauen – bin Rentner, darf das. Oder ich erforsche mal die interessante Welt der Videospiele – oder lege mir ein Netflix-Abo zu. Kann mich aber auch privat mehr mit Leuten treffen – ist auch schön. Im letzten Sommer hatten wir ein Lesertreffen – war schon erbaulich. Euch wünsche ich nun auf jeden Fall viel Freude beim herunterstufen von … gar nichts. Das zumindest sollte ihr doch hinbekommen, oder? Und was die Menschen angeht, die sich hier treffen und austauschen: wir sprechen uns im Mai wieder. Vielleicht. Womöglich wird es auch hier mal Zeit für mich, meinen Ruhestand zu feiern. Ist ja noch ganz frisch…
Der Eifelphilosoph
[Der Aufstand 15/23, Seite 18]