
Bildbericht zur Demo Deutschland steht auf – für Frieden, Freiheit, Volksabstimmung am 21.06.2025 in Magdeburg – Teil 3
Ein Bildbericht von Dennis L., mit freundlicher Unterstützung von TruthPictureMS

Fortsetzung aus 27/25, Teil 3
Ich machte Interviews zu folgenden Fragen:
1. Steht wirklich „ganz“ Deutschland auf, oder ist das real nur die kleinere deutsche Opposition und wer von der Opposition steht wofür auf?
2. Wessen und welche Form von Demokratie soll neu gestartet werden?
3. Wie wäre es mit radikaler Demokratie, in der die organisierten Staatsbürger (der Demos und nicht der Populus) über Verfassung, Gesetze und Personal entscheiden, oder was spricht dagegen?
[Meine Fragen im Text fett, Interviewpartner kursiv]

Fragen an Ben Arslan (Rocksänger): „Steht wirklich ganz Deutschland auf, oder ist das real nur die kleinere deutsche Opposition? Und wer von der Opposition steht wofür auf?
Also so wie es jetzt aussieht bei euch nach den letzten Wahlen, sieht es eigentlich ziemlich gut aus, sage ich ganz ehrlich. Weil die Wahlen haben gezeigt, dass die Menschen immer mehr aufwachen. Weil ich möchte jetzt keine Parteipolitik oder Parteiwerbung hier machen, aber es ist schon so, dass die Leute immer mehr nachdenken. Es geht ja nicht darum, dass Deutschland nicht aufgewacht ist, sondern es geht eigentlich nur mehr darum, dass die Eliten das nicht wollen. Die, die da oben sitzen, die bekämpfen die Bevölkerung gerade. Die Bevölkerung hat offensichtlich die AfD zur zweitstärksten Kraft gewählt. Das ist ja schon mal ein Wahnsinn. Und das kann man nicht einfach so runter tun. Das geht nicht. Und der Grund, warum sie uns immer zensieren wollen, ist, weil sie uns bekämpfen wollen, also die Bevölkerung, was die Bevölkerung wirklich für Sorgen hat und was sie sich denkt. Und ich glaube, dass Deutschland immer mehr aufsteht im Moment nach den Wahlergebnissen, die ihr jetzt hattet. Und jetzt auch noch zusätzlich nach den Umfragen ist sogar die AfD auf Nummer eins. Also ich glaube, sie steht schon auf, ja.
Man kann aber der Parteipolitik auch nicht hundertprozentig trauen, sage ich dazu.
Wessen und welche Form von Demokratie sollte man neu gestalten?
Ich denke mal so eine pluralistische, wo man jede Meinung zulassen kann, außer strafbare Meinungen,
wie zum Beispiel die Verharmlosung des Holocaust oder Nationalsozialismus, da bin ich nicht dabei. Auch die Islamisierung ist ein schwieriges, kritisches, schlechtes Thema und sollte meiner Meinung nach auch verboten werden.
Aber so unter uns gesagt, Demokratie ist ja auch was ganz kompliziertes. Es ist ja nicht einfach. Demokratie soll ja auch nicht einfach sein. Sondern da lernen wir was dazu. Und ich denke, wir können dankbar sein, dass nach dem Krieg wir endlich wieder Frieden genießen durften. Und welche Art von Demokratie ist jetzt eigentlich schwierig zu sagen, ja. Schwierig. Das müsste man dann noch überlegen, weil Demokratie ist so ein starkes, viel verbreitetes und vielfältiges Wort. Jeder soll seine Meinung sagen. So wie auch Schwule, Lesben, LGBTs, meinetwegen natürlich auch.
Und auch Moslems sollen hier leben dürfen.
Nur wir wollen halt keine Menschen aus problematischen Ländern frisch reinlassen. Das wollen wir nicht.
Wie wäre es mit einer radikalen Demokratie, in der die organisiertenStaatsbürger, der Demos, und nicht Populismus über die Verfassung, Gesetze und Personen entscheiden? Oder was spricht dagegen?
Dagegen spricht eigentlich überhaupt nichts, weil in Berlin steht ja am Bundestag: „Dem deutschen Volke“.
Also dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
Weil „Dem deutschen Volke“ bedeutet, dass man dem deutschen Volke dienen soll und nicht, dass das deutsche Volk der Elite dient, beziehungsweise der Regierung.
Also absolut muss zuerst das Fußvolk entscheiden.
Und sogar Volksabstimmungen auch eben, worum es heute ja auch ging. Definitiv. Also radikal, ja, würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Ich würde es eher als normal und gesund bezeichnen. Dass die Leute unter sich pluralistisch, aber doch organisiert, wie du sagst, agieren und ihre Meinungen äußern.
Und wenn die Mehrheit etwas nicht möchte, dann darf das nicht ignoriert werden. Dann ist es auch von den Politikern so umzusetzen. Also „Dem deutschen Volke“, das ist das Zitat.“
Spendenaufruf: Ich war an vorderster Front bei den Corona Demos in Österreich und in Deutschland. Habe sehr viele Initiativen mit meiner Musik unterstützt und ich kämpfe nach wie vor für die Wahrheit. Ich war bei DSDS im TV ausgestrahlt und aufgrund meiner nachherigen Tätigkeit für Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung, (Die Bewegung) bekamen die das mit und haben meinen Auftritt in den sozialen Medien gelöscht. Mittlerweile bekomme ich nicht mal mehr von kleineren Organisationen Unterstützung und lebe nur mehr vom Supermarkt, und könnte zusätzlich meine Wohnung verlieren. im Moment geht bei mir alles zugrunde und jeder kleine Cent ist wertvoll um mich über Wasser zu halten. Meine Bankverbindung: NAME: ROLAND ARSLAN (Amtlicher Name) IBAN: AT23 1200 0505 9595 4807 BIC: BKAUATWW VERWENDUNGSZWECK: Spende Ben Aslan (Demo Magdeburg) |


Frage an Anja und Jens: „Eine Frage an euch beiden. Wie steht ganz Deutschland auf oder ist das real nur die kleinere deutsche Opposition und wer von der Opposition steht wofür auf?
[Jens] Das ist eine große und sehr interessante Frage. „Deutschland steht auf“ ist der Name der Gruppe, die heute hier diese Demonstration vorbereitet und organisiert hat.
Und ganz ehrlich: mit der Frage, ob ganz Deutschland aufsteht, ob es die gesamte Opposition ist oder nicht, befasse ich mich gar nicht.
Wir kommen beide aus Rostock. Mein Name ist Jens Kaufmann, ich bin 59 Jahre alt, Vater dreier erwachsener Kinder und Opa von 5 Enkelkindern. Und genau das ist meine Motivation, aktiv zu sein und nicht zu schweigen. In welcher Zukunft sollen und werden meine Enkelkinder leben? Da wird mir Angst und Bange.
Ich komme aus der DDR, habe dort Gesellschaftswissenschaften studiert und bin zunehmend erstaunt und fassungslos, was man uns in diesem besten Deutschland aller Zeiten die letzten Jahre als Demokratie verkauft hat. Und es wird ja nicht besser.
Ich bin weder rechts noch links, noch oben, noch unten oder gar extrem. Nur das, was die uns „da oben“ als „Unsere Demokratie“ verkaufen ist schon ein starkes Stück.
Gemeinsam waren wir die letzten 5 Jahre in Rostock sehr aktiv, um auf die Missstände dieser sogenannten Demokratie aufmerksam zu machen. Dies alles hier anzuführen, würde sehr wahrscheinlich eine ganze Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Lange Rede kurzer Sinn: Aus unseren praktischen Erfahrungen auf der Straße, der realen Umsetzung vieler Demo-Formate, der Organisation und Durchführung eines Bürgerbegehrens in Rostock ist unsere Initiative „1.000.000 Stimmen für den Frieden“ entstanden.
Genau darüber haben wir vor einem Monat in Berlin gesprochen, als wir diese Initiative offiziell gestartet haben und über all das, was seit dem erfolgreich in ganz Deutschland passiert ist, haben wir heute hier gesprochen.
Wo, wie und was jetzt große oder kleine Opposition ist, ob die ganz, teilweise oder gar nicht hier sind, ist für mich heute und hier nicht das Entscheidende, sondern eben unsere Initiative „1.000.000 Stimmen für den Frieden“ und das große und wirkungsvolle Bild dahinter: 1.000 Städte mal 1.000 Unterschriften, also Tausende Menschen bundesweit, die sich klar dafür aussprechen, Deutschland zum Friedens- und Diplomatieland Nr. 1 auf dieser Welt zu machen.
[Anja] Darf ich was hinzufügen? Bei der Frage, steht ganz Deutschland auf, gehören ja eigentlich die vielen Menschen dazu, die heute nicht hier sind. Wir haben z.B. in den letzten Jahren mit Tausenden Menschen auf der Straße gesprochen. Wir haben 2022 ein Bürgerbegehren in Rostock, durchgeführt, wo wir über 5.000 Unterschriften gesammelt und hier wohl weit über 15.000 Einzelgespräche geführt haben. Wir haben mit Beginn der Panzerlieferungen in die Ukraine 11 Wochen lang täglich in unserer Rostocker Innenstadt gestanden und eine Mahnwache für den Frieden gemacht. Jens hatte die Idee zu einem bundesweiten Aufruf, die Menschen mögen sich doch täglich zu Friedensmahnwachen vor ihren Rathäusern einfinden. Unsere Wahrnehmung: es sind alle Menschen betroffen und damit ist eben ganz Deutschland betroffen. Nur sind die Menschen in irgendeiner Form paralysiert, manche müde, manche hoffnungslos – gefühlt hat jeder seinen eigenen Umgang damit.
Die Einen lassen es nicht an sich ran, sie leben einfach weiter und tun so, als würde es das alles gar nicht geben. Wir waren in Berlin und haben unsere Initiative „1.000.000 Stimmen für den Frieden2 offiziell gestartet. Da kam jemand aus Uruguay und mit dem habe ich mich unterhalten und der meinte, die gucken im Moment aus Südamerika auf dieses Europa und insbesondere auf Deutschland und sie reiben sich die Augen und sie verstehen nicht, was sie da sehen. Das heißt, alle Werte verkehren sich, also das, was schon losging mit Corona, wo wir das doch klar benennen konnten, was nicht stimmte mit Zahlen, Daten, Fakten und so weiter, betrifft ja mittlerweile jedes Gebiet in unserem Leben und die Leute resignieren oder radikalisieren sich und wir wollen deswegen, es ist so wichtig, raus aus dieser Spaltung, auch in Demo-Menschen und Nicht-Demo-Menschen und all diese Menschen, die mal auf Demos waren, sind ja noch da, die denken ja jetzt nicht anders. Deshalb auch unser Bild: raus, gehen wir raus und sprechen wir mit den Menschen.
[Jens] Als Ergänzung und unabhängig von Deiner Eingangsfrage. Wir können miteinander nur reden, uns miteinander zoffen und verbal streiten, wenn Frieden ist. Das ist das Entscheidende. Links, rechts, oben, unten, extremistisch oder extrem, Brandmauern ja oder nein – das alles ist nur im Frieden machbar.
Was ich sehe, ist die reale Gefahr, dass die Menschen in Deutschland aktuell ein drittes Mal versagen, die Kräfte von Militarisierung, Aufrüstung und Krieg ein drittes Mal in Deutschland die Oberhand gewinnen. Wir alle wissen, wo es schon zwei Mal endete, als man in Deutschland forderte: „Wir Deutschen müssen kriegstüchtig werden.“ Die Wirtschaft muss auf Kriegswirtschaft umgestellt werden. Oder, ganz schlimm: Wir Deutschen müssen das Töten wieder lernen. Wie aber hat man das damals gemacht? Natürlich, mit den Medien, mit allen Medien – mit den Mitteln von Kriegsrhetorik, Kriegspropaganda und Agitation für den Krieg.
Und ich sehe – es passiert heute genau wieder so. Nur gibt es für jeden von uns einen ganz gravierenden Unterschied. Heute entscheiden wir darüber, ob die Kräfte des Friedens heute stärker sind, Du und ich, jeder Vater, jede Mutter, jedes Großelternteil, jeder Erwachsene und Jugendliche. Und der Geschichte wird es in 20 Jahren rückblickend völlig egal sein, ob das jeder versteht oder nicht. Es ist die Aufgabe der jetzigen Generation, den „Kriegstreibern“ dermaßen klar und friedlich auf die Finger zu hauen, dass es kein drittes Mal gibt.
Sobald hier aber eine Bombe fällt, brauchen wir uns keinen Kopf mehr zu machen über rechts, rechtsextrem, links, linksextrem, oben, unten, Schwurbler, Brandmauern oder was auch immer. Das alles wäre obsolet. Und genau das ist die Zahl vor dem Komma, das Wesentliche.
Wessen und welche Form von Demokratie soll neu gestaltet werden?
[Jens] Das ist meiner Meinung nach eigentlich sehr einfach. Hier habe ich das Bild von Pippi Langstrumpf: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt, WIR, der Souverän, die Menschen in diesem Land.
Und hier erteilt das Grundgesetz mit dem Artikel 146 spätestens seit der deutschen Wiedervereinigung einen klaren Auftrag an jeden Volksvertreter: das deutsche Volk gibt sich nach der Wiedervereinigung eine richtige Verfassung. Damit erlischt dann auch das Grundgesetz.
Nur machen es die Politiker nicht. Deren vom Grundgesetz aktuell vorgegebenes Demokratie-System funktioniert ja für sie. Der Souverän hätte aber eigentlich alles, was es für eine wirkliche Verfassung bräuchte. Darüber haben wir schon mit einigen klugen Köpfen dieser Friedens-, Freiheits- und Wahrheitsbewegung gesprochen. Die hier gemachten persönlichen Erfahrungen zu schildern, würde wohl auch wieder ne Stunde dauern.
Deshalb: Wir haben Millionen aufgewachte Menschen. Dazu kommen jetzt die Millionen unzufriedenen Menschen. Wir haben die freien und unabhängigen Medien in einer Zahl, wie es diese noch nie zuvor gab. Wir haben system-, politik- und medienfreie Experten und Fachleute für wohl jedes gesellschaftliche Thema. Wir haben dann die vielen Orgas bundesweit. Und ja, alle zusammen könnten raus aus dem Gatter dieses Politik- und Mediensystems.
Warum das Bild von einem Gatter: Wir haben es in Rostock selbst erlebt. Die Vertreter dieses Systems wollten uns mit Masken in eine eingegitterte Versammlungsfläche zwingen. Das haben sich die Menschen aber nicht gefallen lassen. Die Menschen verließen das vorgegebene Gatter und liefen plötzlich 10…, 20… oder zu über 30.000 frei durch ihre Hansestadt Rostock. Und plötzlich wussten die Staats- und Polizei nicht mehr, was jetzt passierte. Das Volk hat sich die Straßen seiner Stadt genommen und wir alle sind frei gelaufen. Als Bild: Plötzlich waren wir, das Volk, der Souverän in der „pole position“. Wir waren vorn. Wer uns damals also begrenzen oder beschränken wollte, musste uns folgen. Wir haben einfach nicht mehr auf deren gesellschaftlichen Gatter-Spielwiese gespielt. Und genau das meine ich mit Pippi Langstrumpf – wir als Souverän, machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Wie wollen wir Bildung haben, wie soll Schule funktionieren, welches Gesundheitswesen, welche Innen- und Außenpolitik wollen wir, welche Rolle soll die Armee spielen, wie gehen wir mit unseren Alten um, die ja dieses Land aufgebaut haben? Wir nehmen also 146 als Zahl vor dem Komma. Dann gibt es zehn Nachkommastellen, wobei die einzelnen Stellen eben ein solcher Themenkomplex ist: Bildung, Gesundheitswesen, Politik, Medien, Wirtschaft, Justiz, Innere Sicherheit, Finanz- und Geldsystem, Umweltschutz. Und jedes dieser Themen hat wieder einzelne Unterthemen. Und zu eben jedem dieser Themen gibt es eine breite unabhängige Sach- und Fachexpertise, hier einen Blumenstrauß an tollen und kreativen Ideen zusammenzutragen, die dann vom Souverän besprochen und diskutiert werden können.
Was steht dem aber entgegen? Es sind die persönlichen Befindlichkeiten und Egos der Menschen und ja, erschreckenderweise auch die Egos zahlreicher kluger Köpfe. Für viele dieser klugen Köpfe gilt: für sie ist der Widerstand ein Geschäftsmodell geworden.
Abschließender Gedanke: Das aktuelle Politik- und Mediensystem war nur einmal in Panik. Es hatte nur einmal Schnappatmung.
[Anja] Kann ich wenig hinzufügen. Vielleicht aber noch das, dass es für mich weniger um das Ergebnis geht. Wenn wir jetzt sagen, Artikel 146 und wir haben ja die ganze Expertise, z.B. die Ärzte für Aufklärung, wir haben die Juristen, dann ist ja dies auch ein gemeinsamer Weg. Was wäre, wenn diese Bewegung mit der ganzen Expertise sich gemeinsam die Frage stellen würde: Wie wollen wir denn leben? Viele Menschen wünschen sich aktuell wieder Millionen Menschen auf der Straße. Jens fragt dann aber immer: Wofür?
Und was ist denn dann unser Konzept, unsere Vision? Und ich zitiere mal den Michael Mayen. Ich muss irgendwann prüfen, ob dieses Zitat immernoch richtig ist. Ich habe den mal gehört auf einem Vortrag und da hat er gesagt: „In der Geschichte hat sich immer der durchgesetzt, der den Plan B in der Tasche hat“. Das heißt, wenn wir uns Millionen herwünschen, was ist, wenn wir Unruhe haben? Wer hat denn dann den Plan für die Sicherheit? Wer bringt die Sicherheit? Und so weiter. Und diese Bewegung, sage ich immer so, obwohl ich das sehr vorsichtig sagen möchte: verweigert diese Arbeit! Wir hatten mal ein Zeitfenster, da war ganz viel möglich in Rostock, da haben die Teile der Polizei verweigert gegen uns vorzugehen, durften an Dienstbesprechungen nicht mehr teilnehmen. Da war ein Fenster offen, wo es möglich war. Das ist zu. Wir können jetzt ewig warten, bis es wiederkommt. Das kommt so nicht wieder. Aber wir haben jetzt eine Phase, wo weniger Menschen zur Demo kommen, wo wir aber eigentlich die Zeit nutzen könnten, uns diese Fragen zu stellen, mit all unseren großen Köpfen, die jetzt ihre Seminare machen, ihre Bücher verkaufen, immer nur zu Demos da sind und auf der Bühne stehen oder so. Stellen wir uns doch diese Fragen. Wie wollen wir leben? Damit wir ihnen eine Antwort, ein Zukunftsbild vorschlagen können. Also nicht , dass wir es vorgeben, aber genau, dass wir all diese Themen auf den Tisch bringen.
[Jens] Dass wir es nicht fest vorgeben, sondern dass man es dann offen und veränderbar zum gemeinsamen Durchdenken und Besprechen in die gesellschaftliche Debatte geben kann. Ein Beispiel, damit es jeder verstehen kann: Die Wende in der DDR 1989. Die Menschen wussten wohl alle, was sie nicht wollten. Die wenigsten wussten wirklich, was sie Neues wollten. Von den betroffenen Menschen hatte also niemand einen Plan B. Und letztlich übernahmen dann andere die Initiative und aus „Wir sind das Volk.“ wurde dann ganz schnell „Wir sind ein Volk.“. Offensichtlich gab es Kräfte, die rein zufällig einen „Plan B“ in der Tasche hatten.
Wie wäre es mit einer radikalen Demokratie, in der die organisierten Staatsbürger, der Demos, und nicht der Populismus über Verfassung, Gesetze und Personal entscheiden? Oder was spricht dagegen?
Das habe ich, haben wir doch gerade bei der Frage 2 ausführlich beantwortet. Also nicht, was wäre wie und wenn, sondern eben neu und anders: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt – das visionäre Bild von Pippi Langstrumpf.
[Anja] Vielleicht zündet bei dir noch mehr, wenn ich einfach mal anfange. Also radikale Demokratie. Ich persönlich als Anja, ich würde mich so eher als libertär beschreiben. Ich würde sagen, möglichst wenig Staat hat stattzufinden. Und dann gibt es in jeder Stadt genügend Beispiele, was die wirkliche Umsetzung des Subsidiaritätsprinzips für Vorteile hätte, auch in Rostock. Alles, was kommunal entschieden werden kann, soll kommunal entschieden werden. Das Land entscheidet dann über Dinge, die beispielsweise Auswirkungen auf andere Kommunen hat und die Außenpolitik wird im Interesse der unteren Ebenen dann auf Bundesebene entschieden. Jens hat da eben immer ein schönes Bild zum Verständnis.
[Jens] Im Moment ist es ja offensichtlich so. Es wird alles „oben“ entschieden, über die Regierung und den Bundestag. Gefühlt leben die in einer Art Parallelwelt. In der Ebene darunter agieren die Landesparlamente und Landesregierungen. Die wirken jetzt quasi wie eine Art beweglicher Schwamm, ein abfedernder Gummi. Und auf unterster Ebene haben dann eben die Kommunen all das umzusetzen, was von oben nach unten gegeben und angeordnet bzw. vorentschieden wurde. Deshalb kommt dann unter die Kommunen eine Art Strich und darunter kommen die, um die es eigentlich geht – die Menschen oder anders formuliert: der eigentliche Souverän.
Und genau hören dann die Menschen von ihren Volksvertretern und Behörden: Da können wir nichts machen. Das kommt alles von oben. Das ist nicht unser Wirkungskreis.
Und eigentlich müsste es doch genau anders herum sein, oder? Der Souverän wählt seine Volksvertreter, darüber setzen wir jetzt den Strich und diese Vertreter des Souveräns geben an das Land ihre Bedürfnisse weiter und das, was auf Landesebene nicht entschieden werden kann, geht auf die Bundesebene.
Und zentral erfordert eine Demokratie des Souveräns eben dann auch Volksabstimmungen [s. Art. 20, Absatz 2 GG]. Also z.B. darüber: will der Souverän den EURO, will der Souverän Panzer in die Ukraine liefern, wollen wir Fahrradwege in Peru finanzieren? Will der Souverän die Schuldenbremse aufweichen und 500 Mrd. neue Schulden für Aufrüstung und neue Waffen ausgeben? Wollen wir dann nochmal 500 Mrd. Schulden für die Infrastruktur aufnehmen?
Meine These: Zu allem hätte der Souverän „Nein.“ gesagt.
Und gern an Dich und Deine Leser die sehr interessante Frage:
Wenn Du pro Sekunde eine Zahl schaffen würdest – wie lange brauchst Du, bist Du bis eine Million gezählt hast, also pro Sekunde eine Zahl? Es dauert 32.000 Jahre.
Wir haben jetzt das Jahr 2025 [nach Christi Geburt]. Jesus Christus würde für seine Million immer noch fast 30.000 Jahre zählen. Ist das nicht Wahnsinn? Und wir machen zu den vorhandenen fast 2,6 Billionen Staatsschulden mal eben noch eine Billion oben drauf?
Und eben genau so was wird „da oben“ entschieden, nicht vom Souverän selbst. Gefühlt haut da also was nicht hin. Es ist dein, mein und Anjas Geld. Der Souverän müsste hier gefragt werden, oder?
Kommunales Beispiel für Rostock: Man baut jetzt ein neues Theater. Und trotz sogenannter Fördergelder „von oben“ [Anmerkung: sind ja auch die Steuergelder des Souveräns], muss die Stadt einen großen Teil der Kosten selber tragen. Das kann aber angesichts der hohen Energie-, der gestiegenen Materialpreise und Lohnkosten niemand seriös kalkulieren. Auch offen: gibt es überhaupt die benötigte Kapazität an benötigten Handwerkern und Firmen? Völlig vorhersehbar gibt es jetzt ganz logisch die Verwunderung bzw. Diskussion darüber, dass die Kosten ganz offensichtlich explodieren. Und der normale und etwas gebildete Souverän fragt dann ganz ungläubig: Ach nee jetzt, ehrlich? Fällt das jetzt völlig unerwartet vom Himmel, angesichts der Prestigeprojekte BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie Hamburg.
Und das ist es eben, was in einer Demokratie des Souveräns eine Rolle spielen müsste – WIR werden gefragt. WIR entscheiden.
[Anja] Und das ist vielleicht ein wunderschöner Abschluss, weil im Prinzip das, was du gerade gefragt hast, machen wir. Es gibt keine Volksabstimmung auf Bundesebene. Gibt es nicht, weil es braucht ein Verordnungsgesetz, glaube ich, wie es sozusagen umgesetzt werden würde. Da gibt es verschiedene, die eingereicht worden sind. Da kann man sich bei Marianne Grimmenstein mal schlau machen darüber. Es gibt keine Volksabstimmung auf Bundesebene. Wir machen unsere eigene Volksabstimmung, weil wir sind der Souverän. Wir haben gesagt, wir werden nicht gefragt, ob wir Waffenlieferungen wollen. Das fragt uns keiner. Volksabstimmung gibt es nicht auf Bundesebene. Also, wir sind der Souverän, wir machen jetzt unsere eigene Volksabstimmung. Dabei geht es eben auch um Stimmen für den Frieden. Es geht darum, unsere eigene Volksabstimmung zu machen. Diesen sogenannten Volksvertretern schwarz auf weiß zu beweisen: eure Kriegspolitik ist nicht in unserem Sinne. Und noch darüber hinaus geht es um die Spaltung in unseren Städten. Stellen wir uns das Bild vor. In tausend Städten würden Leute mit einem orange Tisch stehen. Heute kommt ein Vater mit seinem Sohn. Die kommen gerade von der Jugendweihe: der Sohn hatte noch die schicken Sachen an. Beide haben für den Frieden unterschrieben, beide. Und genau das ist das, was wir meinen. Wir hatten gestern schon unseren Friedenstisch an einem Einkaufszentrum in Magdeburg aufgebaut, nahe einer großen Kreuzung. Wir haben den Tisch hingestellt und dann kommen die Menschen zu uns. Wir müssen keinen Druck ausüben, nicht mehr kämpfen. Wir laden die Leute einfach nur ein, machen ein Angebot, welches sich an die Millionen unzufriedenen Menschen im Land richtet. Es sind so viele unzufrieden. Aber sie fühlen sich vereinzelt. Und haben das Gefühl, ihre Stimme zählt nicht. Wieder Thema Demokratie. Und wer will es ihnen verübeln? Deswegen ist das der Grund warum wir es analog machen. Und nicht noch eine digitale Petition. Wir wollen auch deren Normen nicht erfüllen. Wir haben es mit unserem Bürgerbegehren damals in Rostock gemacht, alle Normen erfüllt, die sie uns vorgegeben haben. Wie die Unterschriften, wie das Blatt aussieht. Wir haben das erfüllt. Wir haben die Unterschriften gesammelt. Und? Sie haben es juristisch weggebügelt, es für unzulässig erklärt. Das war auf Rügen so, das war auch im Land Thüringen so. Also hilft vielleicht nur eine Art friedlich- „extremer“ Demokratie: Wir machen unsere eigene … sind Poleposition Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Und analog. Das muss man sich mal vorstellen. Ich kriege immer Gänsehaut. Das System kann nur digital. Anonym. Medienbrandmauern. Und jetzt treffen sich die Menschen in einem kleinen Ort. Ich weiß nicht, ob ich es vorhin gesagt habe. Beim Bürgerbegehren. Jeden Donnerstag. Zehn Uhr: Lütten-Klein. Nach drei Wochen. Nach drei Wochen kommen die Menschen. Die sagen, wir wissen, dass ihr hier seid. Und weil ihr hier seid, kommen wir wieder. Hast du es gesagt? Und so was dann in eintausend Städten? Meiner Meinung nach ist es genau das, wovor sie möglicherweise Angst haben oder haben müssen, das genau so was entsteht. Wir hatten gestern eine Frau, die hat unterschrieben. Dann hat sie gesagt, sie findet die Omas gegen Rechts so toll. Und sie will, dass die AfD verboten wird. Und dann hat jemand gesagt, sorry, das finde ich nicht, weil … Und plötzlich entstehen dann freundliche Gespräche. Sind wir freundlich, sind es die Menschen auch. Alle bemühen sich um Sachlichkeit, zeigen Respekt und oft gehen alle mit einem Lächeln und friedlichen Handschlag auseinander – und das, obwohl man eben nicht immer der gleichen Meinung ist. Und wenn das allen Menschen öfter passiert, werden die Menschen auch weicher miteinander und die medial geschürten Brandmauern immer, immer kleiner.
[Jens] Abschließend noch ein Gedanke: Vorleben. Vorleben ist seit einigen Jahren so ein Bild für mich. Wir sehen den Alltag. Wir sehen den Zustand dieser Demokratie – Sie da oben sprechen ja immer von unserer, also Ihrer Demokratie. Viele wollen eine neue, bessere, menschlicher Gesellschaft – schauen wir doch, eben diese neue Gesellschaft selber vorzuleben.
Ist es wirklich hilfreich, entspricht es dem Bild von einer neuen Gesellschaft, wenn Teile der Friedens- Freiheits- und Demokratiebewegung der Auffassung sind: Nein, mit denen „da oben“ rede ich nicht. Sind wir dann besser?
Machen wir denn dann nicht genau dasselbe, was eben die „da oben2 und ihre Erfüllungsgehilfen auf fast allen ebenen mit den kritischen Menschen der letzten Jahre gemacht haben? Ignorieren, ausgrenzen, nicht mit denen reden? Und da wollen wir besser sein? Nein, es ist die gleiche Medaille, nur die andere Seite davon. Vom Wesen würden wir jetzt das Gleiche machen, was die mit uns getan haben – also: wo sind wir denn dann besser?
Insgesamt ist in unserem aktuellen Denken und Handeln, besonders aber der Initiative sehr viel Idealismus, sehr viel Optimismus, Vision und Zuversicht sichtbar. Und das ist gut so. „1.000.000 Stimmen für den Frieden“ – 1.000 Städte mit 1.000 Unterschriften, eine Initiative, ein bundesweit großes, einendes, vor allem aber analoges Projekt, für Frieden, Freiheit und ja, irgendwann dann auch auf dem Weg zur wirklichen Selbstbestimmung des Souveräns.„
(Antworten von Jens und Anja nachbearbeitet)

Dennis L.