OFFENE FRAGEN AN HERRN ANSELM LENZ, MITHERAUSGEBER DEMOKRATISCHER WIDERSTAND

[Der Aufstand 09/25, Seite 8]

OFFENE FRAGEN AN HERRN ANSELM LENZ, MITHERAUSGEBER DEMOKRATISCHER WIDERSTAND

Sehr geehrter Herr nicht minder geschätzter Anselm Lenz,

auf der ersten Seite des Demokratischer Widerstand No. 203 fragen Sie in großen Lettern „Alice Weidel for President: KOMMT MIT IHR ENDLICH DER FRIEDEN?“ Neben einer Ablichtung derselben findet sich ein Kasten, über dem das dargestellte Logo prangt. Darunter „WAHLEMPFEHLUNGEN BERÜHMTER DW-LER Teil 1“.

Im Kasten gibt der Antifaschist Rudolph B. aus B. die Empfehlung ab, die AfD zu wählen. Seine „Opa-Erwägungen [kämen] zu dem Ergebnis, dass nur die vom Verfassungsschutz scheel beäugte Opposition wählbar ist, wenn überhaupt. Also die AfD.“

Dazu stelle ich Ihnen, Herr Anselm Lenz, die folgende Fragen:

Niemöller: Ich muss davon ausgehen, dass Sie planen, nach Teil 1 noch weitere Teile von Wahlempfehlungen zu veröffentlichen. Das ergibt nur Sinn, wenn die Wahlen am 23. Februar 2025 annulliert werden. Woher glauben Sie davon zu wissen?

Lenz: Ich gehe nicht davon aus, dass die Wahlen annulliert werden, aber davon, dass es zum lang geplanten »Schwarz-Grün« kommen wird, wahrscheinlich als »Kenia« mit CDU-CSU, den Bündnisgrünen und der SPD in der seit 111 Jahren gewohnten Rolle als Steigbügelhalter. Wenn Sie die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand läsen, wüssten Sie von meinem Kommentar. Ein Abonnement, und sogar für Sie kostenlose Einblicke, bekommen Sie auf DemokratischerWiderstand.de. …

Niemöller: Das dargestellte Logo wurde an anderer Stelle von Ihnen auf der vorderen Fahne um den Schriftzug „demokratischerwiderstand.de“ ergänzt. Meine These lautet, dass neben der Antifa die Wochenschrift Demokratischer Widerstand die AfD unterstützen. Ich bitte um Ihre Antithese. – Meine These lautet, dass politische Vereine, die zur Kooperation fähig sind, also nicht dogmatisch sind, viel besser als politische Parteien vermögen, unsere sozialen und demokratischen Bedingungen zu verbessern. Ich bitte um Ihre Antithese.

Lenz: Ich stimme Ihnen zu und habe insofern keine Antithese. Immerhin: Professor Rudolph Bauer geht davon aus, dass die Stärkung der Opposition im Bundestag in Form der AfD, also hinsichtlich mehr Stimmen im Parlamentsgebäude für den Frieden, für Aufklärung der Corona-Lüge und Missständen im Staatsapparat, sowie zur Informationsgewinnung aus Exekutive und Judikative doch einen Sinn haben. Dafür müsste man dann laut Bauer die AfD wählen, das BSW sei ihm zu sozialdemokratisch. Das kann ich verstehen, denn das BSW agiert undurchsichtig, scheint sich nicht voll für die Aufklärung und die Opposition einzusetzen, versuchte einmal sogar, unsere Zeitung zu verklagen, was dann aber nicht stattfand. Sowohl unsere Bewegung als auch unsere Zeitung sind überparteilich. Nach dem Vorbild britischer und amerikanischer Zeitungstradition weichen wir von dem Prinzip vor der Neuwahl nur insofern ab, als dass wir einzelne Stimmen aus dem Widerstands-Spektrum einholen, die uns erzählen, wie ihre Wahlempfehlung ausfällt. Zu den Wahlempfehlungen zählen AfD, BSW, Partei Die Basis, Team Todenhöfer, Partei Die Linke, Partei Die Partei, erwähnt werden auch Freie Sachsen, KPD und sogar die SPD. Im Grunde haben wir alle ideologischen Strömungen im Blatt vertreten. Bekanntermaßen hat die neue deutsche Friedens- und Demokratiebewegung den wahren Fünf-Punkte-Plan, siehe NichtOhneUns.de oder unsere Zeitung. Die Ziele unserer Bewegung lauten Frieden, Grundgesetz, Neuwahlen, Volksentscheide und die Verfassungserneuerung aus dem Volk selbst und für das geeinte Deutschland in den Grenzen von 1990. Die ersten drei Punkte haben wir annähernd vollbracht. Ich persönlich sehe die AfD einfach nicht als faschistische Bedrohung, Sie ist vor allem ein Ersatz für CDU-CSU, die ihre Sesselchen bedroht sehen. Der Apparat ist von innen heraus kaum veränderlich. Das scheint Ihnen ja bewusst zu sein, wie aus Ihrer Frage hervorgeht. Das Wichtigste ist allen Oppositionellen gemein: Frieden! Friedensdiplomatie mit Russland, Frieden ohne Vertreibungen in Palästina und Israel und auch mehr Frieden in Deutschland. Darauf kann jeder, der es gut mit allen Menschen, mit den Völkern, mit dem Volker, mit der Aysche und auch mit sich selbst meint, aufbauen.

Niemöller: Woher kommt Ihre Begeisterung für Robert F. Kennedy jr. à la „WIR SIND US-GESUNDHEITSMINISTER“? Für mich ist es wenig bedeutend, was jemand sagt, sondern inwiefern sein Handeln zu unserem inneren und äußeren Frieden sowie zu unserer Freiheit und Selbstbestimmung beiträgt.

Lenz: So ist es. Die Begeisterung besteht zunächst einmal darin, dass ein Teilnehmer und Redner unserer großen Demonstrationen in Berlin, die durch unseren Staatsapparat brutal niedergeschlagen und verleumdet worden sind, nun in einem solch angesehenen Amt ist. Dies nicht aus purer Lust aus der damit verbundenen Macht über Geld, Menschen, Arbeit und die politische Ausrichtung von Staatsapparat und Gesellschaft. Sondern zunächst einmal, weil die Figur RFK damit auch die Ehre von Millionen entehrter, verleumdeter, getretener, gekündigter, teils in Tod und Selbstmord getriebener Demokratinnen und Demokraten wiederherstellt. Wir sind nicht mehr irgendwer, nicht mehr Leute, die man einfach wegschicken, auslachen, nieder prügeln, kündigen, raus werfen, demütigen, terrorisieren kann. Gewissermaßen: Nehmt euch in Acht, habt Achtung vor uns, wir sind alle Kennedy! Darüber hinaus haben wir gute förmliche und private Kontakte zu RFK und seinem Umfeld in den USA, ohne, dass diese für eine Wochenzeitung, deren Mitarbeiter und Familienangehörige außergewöhnlich intensiv wären. Scholz soll sich ja zuletzt auf einer nächtlichen Party mit der Hauptstadt-Journaille herumgetrieben haben und im Zuge dessen einen Kultursenator beschimpft haben. An so etwas nehmen wir nicht teil. Wir mögen Gartenpartys, wie sie zum Beispiel in Washington, Seattle oder, in unserem Fall, im Spreewald vorkommen. Oder ganz kurz: Viele kluge und kritische Leute trauen RFK eine ganze Menge zu und vertrauen ihm zumindest ein Stück weit, wollen ihm eine Chance geben. Übrigens: Die Entscheidung darüber haben nicht wir zu treffen, sondern die Amerikaner. Wir mögen RFK. Mal sehen, was für ihn möglich ist. Unser Anspruch liegt tiefgründiger als in einem einzelnen Berufspolitiker oder einer Partei, das ist doch klar.

Interview T. Niemöller

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Von Redaktion

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