
Mitte: : Topographie Südamerika (Captain Blood), siehe hier: Lizenz: CC BY-SA 3.0,
Rechts: : Simón Bolívar, postume Darstellung (Gemälde von A. Michelena, 1895)
Venezuela, Simon Bolivar und die Bolivarische Revolution
Eine kurze Vorgeschichte.
Bolivar ist ein Name, der in Südamerika eine heroische Gestalt, die mit ihrem Ruf heroische Taten hervorruft. Er wird von einigen oft nicht gerne erwähnt, von anderen gerne, weil die Erinnerungen an wahre Mythen der Geschichte grenzen. Nationalisten, Sozialisten und Libertäre nehmen mal gern Simon Bolivar in ihrem Diskurs.
Der in Caracas geborene Sohn von reichen Farmern wurde zuerst von seiner Familie nach Paris geschickt, um dort zu studieren. Von dem Geist der Französischen Revolution und den Idealen der Republik und der Philosophie mit denen er in Paris Bekanntschaft machte, kehrte Bolivar nach Venezuela zurück, mit dem festen Ziel, die spanischen Kolonien Südamerikas von der Herrschaft Spaniens zu befreien. Der reiche junge Mann setzte das Vermögen seiner Familie und seinen Einfluss in dieser Sache ein, verbündete sich mit anderen lokalen Farmern, die von der Kolonialmacht nichts mehr wissen wollten, und stellte eine Armee von einigen auf. Mit seiner Armee marschierte Bolivar über das heutige Territorium Kolumbiens und überquerte die Anden in einer epischen Geschichte, die nur mit der Überquerung der Alpen durch Hannibal zur Zeit Roms vergleichbar ist, und erreichte Peru und das heutige Bolivien. Bolivar besiegte die vorhandenen spanischen Garnisonen in diesem Gebiet, das er fortan Großkolumbien nannte. Seine militärischen Siege brachten ihm den Ruf eines Generals von napoleonischer Größe ein. Eine Macht erreichte sogar die Karibik, bis Panamá. In dem er diese Gebiete für unabhängig erklärte, sprach er sich dafür aus, dass wenn sie die Absicht hatten, eigene Regierungsämter zu stellen, dass sie sich als ein großes vereintes Land verstehen sollten. Der Einfluss Napoleons auf das politische Handeln von Bolivar ist unbestreitbar, wenn man seine Zeit in Betracht zieht, obwohl diese Tatsache von vielen nicht gerne gesehen wird.
Nach mehreren Jahren harten Kampfs und blutigen Schlachten gegen spanische Armeen die von der Kolonialmacht entsandt wurden , die er mit seinen Verbündeten stets besiegte, musste Bolivar mit Entsandten Englands verhandeln, die ihm gegen das in Europa rivalisierende Spanien unterstützten. Er nutzte auch die Besetzung Spaniens durch Napoleons Armeen als Schwäche, womit er in finanziellen Belangen England auf seine Seite zog. Zur Schaffung einer neuen Währung verlangten die Engländer, dass diese unter Obhut und Kontrolle der Bank of England stehen sollten. Bolivar träumte von einem vereinten amerikanischen Kontinent, von Patagonien bis Kanada und Alaska. Sein größter Freund und Verbündeter, Francisco de Miranda, wurde später sein Gegner und von ihm des Verrats angeklagt. Miranda war anfangs die Motivation Bolivars zur Abhängigkeit von Venezuela, und verbündete sich mit US Amerikaner wie David Brunet, der 1836 nach der Trennung von Texas interim Präsident des texanischen Territoriums wurde. Miranda wurde der erste Präsident von Venezuela ab 1810. Er löste das Parlament auf und wurde alleiniger Diktator des Landes. Durch einen Gegenschlag der spanischen Armee verlor er die erklärte Unabhängigkeit und Bolivar ließ ihn von den Spaniern verhaften. Miranda starb in Cadiz im Gefängnis und Bolivar setzte seine Kämpfe fort.
Es dauerte nicht lang, bis die Provinzen von Bogotá, Lima und La Paz nach dem Tod des von blutigen Kämpfen ermüdeten Siebenundvierzig Jährigen Simon Bolivar die finanzielle Unterjochung der Lander durch Bestechung von einheimischen reichen Familien erreichten, und dadurch die Spaltung der Gebiete und Ausrufung von verschiedenen Republiken zustande brachten. Die mächtigen Familien dieser Länder besaßen das meiste Land und das Geld. Sie waren meist von weisser spanischer Herkunft und die indigene Bevölkerung stand ihnen zu Dienst. Mehr oder weniger herrschen bis heute noch ähnliche Bedingungen in allen Ländern Südamerikas. Brasilien, das seine Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1822 erreichte, erbte von Portugal seinen Prinz Dom Pedro I und wurde ein Kaiserreich, das bis 1892 dauerte. Das Kaiserreich Brasiliens trug mit sich die Schande der Versklavung afrikanischer Völker aus Angola und Mozambique, die erst 1888 abgeschafft wurde. Die Abolition der Sklaven in Brasilien war damit die letzte der westlichen Welt.
Die Unabhängigkeit Argentiniens, wie die von Chile und Peru, ergaben sich aus Kämpfen von Royalisten, die der spanischen Krone loyal waren und patriotische Idealisten waren, unter José San Martin nach einem sechsjährigen Krieg in 1816. Uruguay spaltete sich aus dem noch dreijährigen Kaiserreich Brasilien in 1825. Unterschiede in den drei verschiedenen Unabhängigkeits-Geschichten und denen von deren Anführer sind in Einzelheiten langwieriger zu beschreiben. Die Persönlichkeit Simon Bolivars und seine Nähe zu einfachen Soldaten wie seine Anstrengungen wie sein tragischer Tod wie die Verarmung durch die Kriege, machten aus ihm trotz seiner Herkunft einen Helden der einfachen Menschen, der die Sklaverei verabscheute und gegen sie keine Worte sparte.
Karl Marx beschrieb Simon Bolivar später als einen skrupellosen Vertreter der Bourgeoisie des amerikanischen Kontinents. Das Proletariat, das in den Fabriken arbeitete, wie von Marx in Europa bekannt, existierte zu der Zeit in Lateinamerika in sehr geringem Umfang fast nur im Kaiserreich Brasiliens, wohl aber als ausgebeutete Arbeitskraft von kleinen Bauern und Sklaven. Hätte Marx die Zustände der Sklaverei in Brasilien gesehen, die weiterhin die Grundlage von einem guten Teil der sozialen Konflikte von heute darstellen, wäre er weitaus mehr beeinflusst als von den Bauernaufständen die Engels beschrieb.
Die Gegenwart
Die República Bolivariana de Venezuela
Im Jahr 1976 besuchte ich im Alter von neunzehn Jahren zum ersten Mal die Stadt Caracas. Als Gast von einer künstlerischen musikalischen Veranstaltung waren einige Einladungen zu einflussreichen Personen erfolgt, die sich gerne als gastfreundlich zeigten. Für einen Neunzehnjährigen, der schon spitzige Augen für politische und soziale Umstände hatte, war es nicht schwer zu merken, dass sie von sich sprachen, als wenn sie selbst das Land waren, von dem sie das wertvollste Produkt kontrollierten. Sie waren – logischerweise, und das kann man nicht verneinen – fein erzogen und in Gesprächen auch über Kunst versiert. Das Gebiet lag etwas außerhalb von Caracas, wo fast nichts von den vielen Armenvierteln zu sehen war. Diese Armenviertel waren für mich nichts Ungewöhnliches, als Brasilianer der etwas von der damaligen Rio de Janeiro kannte. Einige schienen eher desolat und sogar breiter zu sein.
Aus irgendeinem Grund, an den ich mich nicht mehr erinnere, besuchte ich eines Tages ganz allein den Präsidentenpalast, Miraflores, wo ich etwas bei einem Ministeramt dort abzuholen hatte. In der Nähe war das Mausoleum von Simon Bolivar, das ich besuchte. Von einer gewissen Arroganz der Jugend befallen schaute ich auf die Militärs herab die überall in der Gegend Wache standen, die selbst mir etwas weniger aggressiv und arrogant vorkamen als die groben und brutalen Militärs Brasiliens die eine harte und skrupellose Diktatur leiteten. Es war die Chance, die ich bis dahin hatte, auf Soldaten provokant herabzuschauen. Dieser Besuch, und der nächste, der erst 1982 geschah, erlaubte mir, einiges über das Land Venezuela zu verstehen. Beim nächsten Besuch, wieder zu einer ähnlichen Veranstaltung eingeladen, wollte ich nur von Deutschland aus nach Brasilien um meine Eltern zu besuchen. Die venezolanische Regierung bezahlte den Flug hin und zurück von Berlin nach Caracas und zurück, und einmal auf festem Land würde ich es schon irgendwie nach Brasilien schaffen. So dachte ich, dort in Caracas würde ich jemanden darauf ansprechen, dass ich zuerst nach Brasilien weiter reisen wollte, und das tat ich. Selbst hatte ich kein Geld, um 100 km weiter zu kommen. Ahnungslos, ob es eine Möglichkeit gab oder nicht sprach ich tatsächlich mit jemandem, den ich beim ersten Mal dort kennengelernt hatte. Da diese Person ein Musiker war, wie ich, erwartete ich von ihm nur eine Information und sonst nichts. Seine Antwort war: Ich kümmere mich darum.
Einige Tage später führte mich dieser Freund zu einem Regierungsviertel, in dem es mehrere Ämter mit vielen Beamten und Tischen in großen und breiten Räumen gab. Er stellte mir jemand vor, der mir sagte, ich sollte mich hinsetzen. Der Mann mir gegenüber zog aus einer Schublade ein Flugticket aus der Zeit, das so aussah wie ein kleines Heftlein. VIASA (Viación Aerea Venezolana S.A. ), von Caracas bis Rio de Janeiro und Curitiba. Es war die staatliche Fluggesellschaft Venezuelas. Der Mann schenkte mir keine besondere Aufmerksamkeit mehr und tat gleich etwas anderes. Die Anmerkung meines Musiker-Kollegen, die von einem Grinsen begleitet wurde, war: „Wer Kontakte hat, schafft alles; nur das Volk beisst sich in den Arsch“. Von jemandem gekommen, von dem ich wusste, dass er aus armen Verhältnissen kam, war die heikle Situation für mich unvergesslich. Bei meinem ersten Besuch lebte der Kollege in einer dreißig Quadratmeter Wohnung in einem Blockhaus mit seiner Frau zusammen. Sofern ich wusste, war er nicht reich geworden, nur im Beruf etwas erfolgreicher und verdiente mittlerweile etwas besser als zuvor. Das Bedürfnis der Menschen, sich für besser als andere zu halten, sobald man es kann, ist erstaunlich, so oft ich es festgestellt habe. Persönlich habe ich es immer zurück auf Minderwertigkeitskomplexe analysiert.
Die Einfachheit der venezolanischen Soldaten, an die ich mich wegen der Erlebnisse der Kindheit und Jugend mit den brasilianischen Militärs rächte, wurde mir viel später einleuchtend, als ich die Gesichter der obersten Generale von Hugo Chaves sah, dem Kommandanten der die Bolivarianische Republik mit deren Unterstützung ausrief. Sie waren einfache Menschen des Volkes; sie kamen aus der Masse. Sie sind nicht wie die brasilianischen, argentinischen und chilenischen Militärs, die zum größten Teil aus Mitteln reicher Familien oder sogar von Adeligen der Kaiserzeit Brasiliens stammen. Wer in Brasilien die Offiziersschule der „Agulhas Negras“ im Norden des Landes, fast an der Grenze zu Venezuela besuchen kann, der hat schon eine gute Schule besucht und ohne Empfehlung kommt er gar nicht hin. Der einfache Soldat erreicht mit Glück den Posten von Kapitän oder bei großer Anstrengung wird er Colonel. Führungspositionen der drei Kräfte sind denjenigen, die Agulhas Negras nicht besucht haben, praktisch untersagt.
In den siebziger Jahren wurde ein stupider Kapitän namens Bolsonaro aus dem Heer rausgeworfen, als zwei Idioten im Hauptquartier ein Badezimmer explodieren ließen, um andere zu beschuldigen, die sie als Kommunisten bezeichneten. Das Kapitäns-Gehalt durfte er behalten und innerhalb von dreissig Jahren und durch die Beziehung zu privaten Milizen, die die Peripherie von Rio de Janeiro kontrollieren, ergatterte er einen Sitz im Landesparlament und nach einiger Zeit sogar einen Sitz im Bundesparlament in Brasilia. Dreissig Jahre lang nahm er nur an Abstimmungen teil, ohne ein einziges Projekt vorzuschlagen und hatte nur eine gekaufte Stimme. Wie der Mann in dieser Zeit über hundert Immobilien mit seinen Frauen und Söhnen erwerben konnte, bleibt fast ein Rätsel, wenn nicht bekannt geworden wäre, dass alle seine zwanzig Kabinett-Angestellten auf die er Anrecht hat, siebzig Prozent ihrer Gehälter an ihn selbst zurückzahlen müssten. Ein gutes Werkzeug für Interessen von außen war der letzte der Präsident Brasiliens, der stolz wie kein anderer bei einem Besuch in den USA zur nordamerikanische Flagge militärisch salutierte.
Venezuela von Maduro
Das heutige Venezuela ist eine Konsequenz von Armut und Raub. Das Land hat seine Gesetze und eine Verfassung. Maduro hat die Präsidentschaft in der Verfassung durch eine parlamentarische Abstimmung auf unbestimmte Zeit geändert. Es ist nicht das einzige Land der Welt, wo eine Hauptfigur ihr Mandat unbegrenzt erhalten kann. In Westeuropa macht es ein ziemlich bekanntes Land auch möglich: Deutschland.
Vor sechs Jahren, auf dem Höhepunkt des Embargos der USA gegen Venezuela unter der Regierung von Donald Trump, fiel das Land in Versorgungs-Chaos. Da das Land alles importiert und fast nichts allein produziert, war es einfach, einen Teil der Bevölkerung wegen Versorgungsmangel von Lebensmitteln aufzuwiegeln und gegen die Regierung von Nicolas Maduro zu aufzustacheln. Auch unter der ärmsten Bevölkerung brach die Not aus, was dazu führte, dass etwa fünfzehn Prozent der Bevölkerung des Landes über die Grenzen geflohen waren. Hunderttausende Venezolaner gingen über schwierige Landwege, sogar zu Fuß oder mit Fahrrädern über die Grenzen nach Kolumbien und Brasilien. Wer konnte, fuhr mit dem Auto oder mit dem Bus, und einige mit Flugzeugen. Sie suchten Arbeit, wo es welche gab, für eine Zeit, bis sie weiterreisen konnten und was zufriedenstellendes fanden. Die Supermärkte in Brasilien haben eine große Anzahl an Kassierern aus Venezuela, wie andere Unternehmen, die leicht zu findende Jobs anbieten, die die meisten Menschen sobald abgeben, wenn sie etwas anderes finden. Mein Musikerfreund lebt jetzt in Buenos Aires.
Das Land mit den größten Erdöl-Reservoirs der Erde fügt sich den Wunsch der USA nicht, ihre Reserven zu privatisieren und in die Hand von Exxon und anderen zu geben. Aus der Zeit vor Hugo Chaves, als Venezuela eines der größten Erdöllieferanten der USA geworden war und siebzehn Prozent des Konsums durch PDVSA (Petroleo de Venezuela) dort versorgte, interessierten sich die Bosse nicht dafür, Industrien zu bauen; sie verkauften Erdöl und importierten alles, bis auf Klopapier. Die vollkommene Verstaatlichung bringt auch Probleme mit sich, da der Staat allein eine Verteilung der fehlenden Güter an die gesamte Bevölkerung wegen den fehlenden Industrien nicht schafft. Jedoch waren verstaatlichte Gesellschaften zuvor auch nichts anderes als brauchbare Mittel für private Interessen, wie die erwähnte Fluggesellschaft VIASA.
Die Mittelschicht Venezuelas wiegelt sich auf und wird infiltriert. Die Anführerin der Opposition, Corina, wirft Maduro Wahlbetrug vor und Agitatoren werden bezahlt, um Proteste durchzuführen. Die Regierung nannte zuletzt durch den Geheimdienst zwanzig Menschen von politischen Ranges, die vor einem Monat in den USA waren und dort Pläne zur Entmachtung von Maduro zusammen schmieden. Auch Brasilien hat Interesse an Venezuela, weil brasilianische Gesellschaften Verträge mit der venezolanischen Regierung besitzen, die seit einiger Zeit nicht erfüllt werden, darunter der Ölriese Petrobrás.
Der Anführer der MST Brasiliens (Movimento dos Sem Terra, Bewegung der Landlosen), João Pedro Stedile, war bei den Wahlen in Venezuela zugegen. Er berichtet, dass die Randalierenden mit Terroristen zu vergleichen sind, die wie am 8. Januar 2022 in dem Flughafen von Brasilia einen LKW mit Benzin und Dynamit geplant hatten explodieren zu lassen. Ähnliche Situationen haben sich am Flughafen von Caracas zugetragen, wo Flugreisende daran gehindert worden sind, zu verreisen. Minderjährige werden angeheuert für Tätigkeiten, für die sie weder verhaftet noch verantwortlich gemacht werden können, wie das Zerschlagen von Fenstern und Ausplündern von Supermärkten.
Die Medien in Brasilien, die wie im gesamten Westen unter der gleichen Obhut liegen, sagen: Maduro lässt Sondergefängnisse errichten, um über tausend politische Häftlinge zu verhaften. Beweise, gibt es keine. Es sitzen jedoch auch in brasilianischen Gefängnissen weiterhin achthundert Menschen die am 8. Januar 2022 das Parlament und den Justizpalast in Brasilia gestürmt haben, um einen Putsch durch die Militärs herbeizurufen. Obwohl eine neue Diktatur für diese Medien in Zeiten von schnellen internationalen Verbindungen und vom Internet nicht wünschenswert war, schaffen sie Druck zum Erhalt der Finanzpolitik, die eine Militärdiktatur einsetzen würde. Der „Myth“ Bolsonaro kann bald wegen Raubes von Juwelen im Wert von dreißig Millionen Dollar, die der König von Katar geschenkt hat, endlich im Knast landen. Das gehört nicht ihm, sondern dem Bund, in Museen. Aber der Idiot verkaufte es in den USA gegen Bargeld und floh nach den verlorenen Wahlen, die sogar das Herr und die Luftwaffe anerkannten, in die USA, und wartete dort auf den geplanten Putsch. Die Marine, unter Admiral Ranier, einem mit französischen Adeligen verwandten, hatte es unterstützt.
Es fehlen in Venezuela offensichtlich hochrangige Militärs, die so heißen wie die früheren brasilianischen Präsidenten: Castello Branco, Emilio Medici, Ernesto Geisel oder einen Admiral Ranier. Geisel, ein Evangeliker, ließ die Werke von Maler Di Cavalcanti, die brasilianische Mulattinen darstellen, die der Künstler liebte und oft malte, aus dem Präsidentenpalast entfernen. Das kleine Venezuela verpulverte sein Geld durch Korruption in der Zeit, als es allein die einzige parlamentarische Demokratie in Südamerika war. Es interessierte die USA nicht, dort eine Diktatur zu errichten. Jetzt wahrscheinlich auch nicht. Aber es geht ja angeblich nur um die Demokratie… .
Die venezolanische Rechte ist eine der hartnäckigen der Welt. Ihr sind keine Mittel zu schade, wie in Lateinamerika allgemein. Ob der Fleischkonsum noch nie so niedrig war wie im jetzigen Argentinien von Milei, oder ob achthunderttausend Kriminelle in Gefängnissen sitzen wie in Brasilien, wo die Polizei tötet ohne zu zucken, und ob diese Menschen fast alle aus den ärmsten Verhältnissen kommen, macht ihnen nichts aus. Hauptsache, es gibt guten Profit für diejenigen, die schon mehr als genug haben, für Banken und Großunternehmen. Alles andere ist unwichtig.
Noel Nascimento-Filho
-studierte Musik an der Hochschule der Künste Berlin und an der Westfälischen Hochschule für Musik der Universität Münster, wirkte in Brasilien auch als Dozent für Kunst, Kultur und Literaturkritik. Lebt zur Zeit in Curitiba Brasilien.
[Übersetzung aus dem Portugiesischen, durch den Autor]
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