Die Stille nach den Schüssen
Intellektuelle Analysen der Gewalttaten in Israel sind vielleicht nur ein Mittel, um die eigene Ratlosigkeit nicht eingestehen zu müssen und den Schmerz zu verdrängen.
von Jürgen Fliege
Die einen fordern angesichts der Opfer bedingungslose Solidarität mit Israel und verweisen auf die besondere Verantwortung, die sich aus der deutschen Geschichte ergibt. Die anderen fokussieren sich auf „westliche Heuchelei“, auf ein Messen mit zweierlei Maß, weil sich die Entrüstung der Weltöffentlichkeit in Grenzen hielt, solange Palästinenser die Opfer und Israelis die Täter waren. Für all diese Deutungen kann man Argumente anführen. Es fällt jedoch auf, dass sehr viele Menschen — privat und auch öffentlich — sehr schnell mit Analysen der Ursachen für die jüngsten Gewalttaten der Hamas oder auch mit Vorschlägen bei der Hand sind, was man ab jetzt besser machen könnte. Kaum jemand nimmt sich die Zeit, angesichts all der furchtbaren Bilder und Nachrichten Trauer zuzulassen. Kaum jemand gesteht sich ein, angesichts der Jahrzehnte andauernden, offenbar unlösbaren Gewaltspirale hilf- und ratlos zu sein. Es scheint fast, als sei die hastige Hinwendung zur intellektuellen Analyse eine Methode, um sich den Schrecken vom Leibe zu halten. Aber hilft das den Opfern? Ist Verdrängung durch wortreiche Auseinandersetzung mit dem Thema eine wirksame Methode, um die eigene aufgescheuchte Seele zu heilen? Der Autor, ein erfahrender Seelsorger, ließ sich durch eine biblische Figur inspirieren, die wie heutige Juden mit einem Übermaß von Schreckensmeldungen konfrontiert war und doch am Ende Frieden finden konnte: Hiob. […]
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Ankündigung
Filmpremiere „Nürnberg“, Ausstellung und Podiumsdiskussion am 24. November 2023 in Niederkassel bei Bonn
Gäste:
Florian Pfaff (Major der Bundeswehr a.D.)
Dr. Ulrike Baur (Kinderärztin)
Ellén Hölzer (Rechtsanwältin)
Dirk Sattelmaier (Rechtsanwalt)
Dr. Andreas Triebel (Arzt)
u.a.
Moderation: Flavio von Witzleben (Journalist)
Mehr Informationen zur Veranstaltung: www.diebasis-partei.de/2023/10/ein-blick-auf-kriegsverbrechen-nuernberger-prozesse/
Hinweis: Der Film wird im Original (russ., engl., dt.) mit deutschen Untertiteln bei den englischen und russischen Passagen gezeigt.
Tickets sind in Kürze erhältlich.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Deckung der Kosten wird um Spenden gebeten.