Zur philosophischen Entwicklung eines modernen “Besitzrechtssystems” – Die Legitimation des Eigentumssystems aus der Annahme einer göttlichen Rechtsordnung – Teil 4

[Der Aufstand 01/25, Seite 8]

Zur philosophischen Entwicklung eines modernen “Besitzrechtssystems”

(Fortsetzung aus 52/24: Teil 4)

Die Legitimation des Eigentumssystems aus der Annahme einer göttlichen Rechtsordnung

Mit der Entstehung von sozialen Unterschieden und den sich daraus entwickelnden Hierarchien, veränderte sich auch die Weltanschauung der Menschen radikal, weil sie von den Herrschenden fortan zur Legitimation ihres Herrschaftsanspruches benötigt wurde.

Vor der Entstehung von hierarchischen Systemen sozial privilegierter Eigentümer, ist keine Weltanschauung bekannt, die soziale Ungleichheit zu begründen und Legitimieren suchte. Die Idee von der Existenz eines einzigen „herrschenden“ Gottes erscheint offensichtlich erst in der Situation unter den Menschen, wenn sich eine sozial überlegene und dadurch herrschende Klasse herausgebildet hatte. Vor dieser irdischen Herrschaft von sozial überlegenen Kriegern, gab es keine Darstellung von männlichen Herrscherfiguren, die seither die Tempel bevölkern. Vor dieser Zeit finden wir nur Darstellungen von Tieren und verschiedenen weiblichen Figuren, wie die der “Ur-Mutter”.

Mit der Entstehung der ersten hierarchisch organisierten Gesellschaften die einen Repressionsapparat benötigten, um soziale Privilegien gegen weniger und gar nicht Privilegierte sichern zu können, änderte sich die Weltanschauung der Herrschenden mit der Notwendigkeit, ihre Weltsicht auch den ihnen sozial unterlegenen Menschen aufzwingen zu müssen. Wer ihre Weltanschauung von einer Gott gewollten Ungleichheit unter den Menschen in Frage stellte, musste zwangsläufig als Gotteslästerer gewaltsam bekämpft werden, weil er ihre irdischen Herrschaften als Vertreter Gottes auf Erden in Frage stellte und damit faktisch zu einem Aufstand gegen die von ihnen proklamierte „göttliche Ordnung“ aufrief. Daraus folgt: die “Befehle ihrer Götter sind heilig und unabänderlich“. Jeder Widerspruch ist Frevel, Ketzerei, Blasphemie, Gotteslästerung und also ein Verbrechen das meistens nur mit dem Tode gesühnt werden konnte.

So wie im Beispiel der Götter, herrschen fortan auch die irdischen Herrscher im Namen der selben und als dessen Vertreter auf Erden über Sein und nicht Sein der ihnen sozial und politisch unterlegenen Menschen. Es deutet alles darauf hin, dass anfänglich diese all zu durchsichtigen Projektionen der irdischen Herrschaftsstrukturen in den “Himmel”, nur von den Eliten zelebriert wurden und nicht wirklich populär waren, während sich die meisten Menschen der unterdrückten sozialen Klassen, an die alten Traditionen und Glaubenssätze hielten. Dies ist bis heute auch im Christentum zu beobachten, wenn sich die Bevölkerung im Herrschaftsbereich von christlich geprägten Herrschaftssystemen, viel mehr an der Rebellion des Ur-Christentums gegen die damaligen Herrscher orientiert, als auf herrschaftliche Interpretationen dieser Glaubensrichtung.

Auch im Christentum hat die „Volksgläubigkeit“ einen anderen Charakter, als die offizielle Staatsreligion und so haben sich viele Religionsgruppen immer wieder von den staatlich verordneten Religionen distanziert und sind eigene Wege gegangen, wie zum Beispiel die vielen nicht staatlichen Untergruppen der Mennoniten.

Während Luther und seine adligen Unterstützer eine eigene Staatsreligion, gegen die Herrschaft des katholischen Papstes anstrebten, nutzten viele Unterdrückte die Gelegenheit, um wieder einmal aus der staatlich-religiösen Versklavung der Gewaltherrscher ausbrechen zu können.

Der Zeitgenosse von Luther, Menno Simons, auf dessen Namen die radikal-reformatorische Täufer-Bewegung der „Mennoniten“ zurück geht und aus der die nordamerikanischen Hutterern, die Amisch und viele osteuropäische Glaubensgemeinschaften hervorgingen, wurden natürlich im 500. Jubiläumsjahr der Reformation nicht erwähnt. Deren Verfolgungen und rechtliche Beschränkungen in Europa führten vor allem zwischen 1715 und 1815 zur Auswanderung nach Osteuropa und Nordamerika. Heute sind die Mennoniten weltweit verbreitet.

Sowohl die Machthaber, als auch die großen Staatskirchen, sahen eine Gefahr für ihre Staatsmacht, weil die Mennoniten jede Fremdbestimmung in religiösen Angelegenheiten ablehnten und die Bauern bei ihren Aufständen gegen Adel und dessen Staatskirche unterstützten. Luther und seine Gleichgesinnten, riefen zur Ausrottung der Mennoniten auf.

Mit der Entstehung von Herrschaftssystemen, entstanden natürlich auch herrschaftliche Vorstellungen von einem göttlichen Kosmos, in dem ihr Gott sie damit beauftragt hätte, auch über die Natur zu herrschen und wo dies noch nicht geschehen ist, sich diese zum Untertan zu machen, was zu einer fatalen Überheblichkeit gegenüber den Natur-Gewalten führte.

Diese Vorstellungen über „ihre herrschaftliche Rolle im Universum“ fing an zu bröckeln, als ihre Unfähigkeit, diese Herrschaft über die Natur auszuüben, immer offensichtlicher wurde und wir heute den Ausgang dieser Vermessenheit schon hautnah spüren können. Ihre religiösen Vorstellungen, welche sie auch zur Begründung ihrer technokratischen Allmacht über Natur und Menschen benutzen, in der ihre Ingenieure der Natur Befehle erteilen könnten, wird zunehmend erschüttert. Diese Denkweise ist rein mechanisch und schließt von der durch sie scheinbar beherrschbaren toten und unendlichen Materie, auf die lebende Materie. Auch die Quantenphysik verpasste der Beherrschbarkeit der toten Materie einen Knacks und erinnerte ihre Ingenieure daran, dass es ein unendlich Kleines gibt, dass sie nie vollends ergründen und dem zur Folge auch nie ganz im Voraus berechnen können. Die letztendliche Unberechenbarkeit der Natur und auch die der menschlichen Natur durch die Vermessenheit der irdischen Machthaber, lässt uns vielleicht langsam zur Vernunft kommen. Wenn wir die Realität weiter ignorieren und uns nicht mit der uns umgebenden Natur arrangieren und unseren Platz in ihr finden, werden wir wohl nicht überleben können. Aus diesem Grunde müssen wir das von unseren Herrschaften gepredigte Weltbild hinterfragen und die offensichtlichen Fehler darin korrigieren.

Bisher wird uns die herrschaftliche Vorstellung propagiert, dass unsere Herrschaften in naher Zukunft die totale Kontrolle über die unbelebte Materie und sogar über die belebte Materie, also auch über unsere Gene und Gedanken erlangen werden. Lasst euch nicht ängstigen, dass ist nicht annähernd in der absoluten Form möglich, wie sie euch das weiß machen wollen!

Sie träumen davon, dass sich Menschen wie Billardkugeln in einem Spiel verhalten und das sie dieses Verhalten im Voraus berechnen könnten. Dies ist in der Realität nur sehr begrenzt möglich und wird immer schwieriger, sobald sich die Menschen der Absichten der Herrscher und ihrer eigenen Interessen bewusst werden und entsprechende Gegen-Strategien entwickeln.

Das einzige Verhältnis, in dem sich Menschen scheinbar wie Billardkugeln verhalten, ist ein militantes Befehlsverhältnis, das aber auch in einer Wirtschaft die auf Lohnsklaverei beruht verwendet wird, wo sie auf Befehl ihrer Vorarbeiter unverzüglich reagieren müssen, oder die Folgen struktureller Gewalt erfahren werden. Doch Menschen die Befehle ausführen und ein mechanisches Verhalten simulieren, werden dadurch nicht zu Maschinen. Befehlsstrukturen verleiten die Herrscher zu der irrigen Annahme, das man Menschen wie Maschinen einsetzen und behandeln kann.

Die Rolle der Metallurgie bei der Entstehung des Eigentumssystems

In der Mythologie und Kultur des Eigentumssystems, geht es oft um mächtige Metallgegenstände wie Schwerter, Speere, Schilde, Äxte usw., welche ihren Besitzern eine Macht über andere Menschen ermöglichen. In einigen dieser Mythologien gibt es jedoch Menschen, deren Wirken sich darauf konzentriert, die Ursache für eine solche Macht über andere Menschen, wieder aus dem jeweiligen Gemeinwesen zu verbannen, deren Vorteil bedeutungslos zu machen, oder diesen im Dienst aller Menschen nutzbar zu machen. Gleichzeitig dienen Edelmetalle bis heute als eine Form von Geld und waren ein erstes Mittel, um ökonomische Macht anhäufen zu können. Mit der Prägung von Münzen aus Silber und Gold, entwickelte sich ein Finanzsystem, dass vor allem zur Bezahlung von Soldaten diente, zur Führung von Kriegen und zur Versklavung anderer Menschen, die zum jeweiligen Zeitpunkt nicht über all diese Vorteile verfügten und sich nicht dagegen effektiv wehren konnten. Dies bedeutet, dass sich der Stärkere alles nehmen und erlauben kann, was er unter Zuhilfenahme von Gewaltmitteln, besonders aus Metall, vermag.

Es ist unschwer zu erkennen, das dieser barbarische Zustand, der auf jedes vereinbarte Recht pfeift, sobald es ihm für seine Macht nicht nützt, bis heute anhält. Wir leben also seit der Errichtung der Herrschaft vermögender Eigentümer, welche sich auf das Recht des Stärkeren berufen und dies mit Gewalt zu einem Rechtssystem erklärt haben, in einem System des Eigentumsrechts, aber noch nicht in einer befriedeten und humanistischen Zivilisation.

Wenn die Entstehung der UNO, auf die Schrift von Immanuel Kant (Philosoph der Aufklärung, 1724-1804 Königsberg, Preußen) „Zum ewigen Frieden …“ zurückgeführt wird, dann ist das zweifellos richtig, aber ist der „Ewige Frieden“ schon erreicht? Warum ist er nicht erreicht? Wir haben doch die UNO und deren Gewaltverbot und die Völkergemeinschaft, die dessen Einhaltung durchsetzen soll. Welche Rolle spielt denn beim offensichtlichen Scheitern der UNO die Verfügungsgewalt einzelner Menschen, oder besonders kleiner Menschengruppen, über Machtmittel aus Metall, wie Flugzeugträger, Flugzeuge, Raketen, Panzer, Handfeuerwaffen aller Art und nicht zuletzt „DIE ATOMBOMBEN“? So lange diese Waffen nicht in die Hände einer wirklich demokratisch verfassten Völkergemeinschaft übergeben sind, kann es keinen Frieden geben.

Die private Produktion von Metallgegenständen durch Eigentümer versetzt diese in die Lage, durch die nur auf ihre Interessen ausgerichtete Produktion, vor allem überlegene Waffen herstellen zu lassen, mit denen sie andere Menschen und sogar ganze Völker beherrschen können. Neue Erkenntnisse im Bereich der Metallurgie sind oft mit großen politischen und sozialen Umbrüchen verbunden, weil sich dadurch neue Machtpole entwickeln können.

Der Beginn der Bronzezeit, war zugleich auch der Beginn einer Zeit mit zunehmender physischer Gewalt. Bronze konnte durch die Mischung von Kupfer und Zinn erzeugt werden und war wesentlich stabiler als reines Kupfer, doch es war ein logistisches Problem die Rohstoffe für die Produktion von bronzenen Waffen zu beschaffen. Dazu eroberten die ersten mesopotamischen Stadtstaaten Kolonien und installierten ungleiche Handelsbeziehungen.

Die Produktion von Metallgegenständen setzte einen Prozess in Gang, der bis heute anhält und sich immer weiter selbst verstärkt. Rohstoffe werden aus entlegenen Gegenden mit Gewalt ausgebeutet und unter Bewachung zu den Produktionsstätten transportiert. Von dort aus wird mit einem Teil der Produkte Handel betrieben, während die militärisch wichtigsten unter der Kontrolle der Herrschenden verbleiben. Eine immer größer werdende Produktion benötigt immer mehr Rohstoffe und immer mehr militärische Gewaltmittel, um diese zu erlangen und zu sichern.

Als zur Eisen- und Stahlproduktion übergegangen wurde, welches zwar in der Natur häufiger vorkommt, wurde aber für dessen Herstellung viel mehr Energie (1.500 Grad Celsius) benötigt und dadurch erhöhte sich der Bedarf an Brennstoffen um ein Vielfaches.

Seit etwa 1.200 v. Christus verbreitete sich die überlegene Stahlproduktion, welche durch Mischung von Eisen und Kohlenstoff erreicht wurde, ausgehend von Anatolien, sehr rasant. Assyrien bewaffnete sich als erster Staat mit Stahl und eroberte alle seine Nachbarn mit einer bis dahin nicht gekannten Aggressivität. Doch die Assyrer konnten die Technologie der Stahlgewinnung nicht für sich monopolisieren und so begannen sich weitere Militärmächte mit Stahl zu bewaffnen. Eines der bekanntesten und größten Militärimperien der Stahlwaffen, war das Römische Reich, welches bis zu 600.000 Soldaten ausrüstete und sein Herrschaftsgebiet von der Nordsee bis zur Sahara ausdehnte und vom Atlantik, bis zum Persischen Golf Krieg führte. Der Umfang der römischen Stahlproduktion erreichte ein Ausmaß, welches bis heute Spuren auf unserem Planeten hinterlassen hat. 20 % aller Arbeitskräfte des römischen Reiches waren in der Eisen- und Stahl -produktion eingesetzt. Die Überreste von Eisenschlacken der römischen Eisenproduktion haben beachtliche Berge hinterlassen und riesige Waldflächen für die Hochöfen vernichtet. Die Römer nutzten für die Eisenproduktion noch ausschließlich Holzkohle und haben dafür 25 Millionen Hektar Waldfläche abgeholzt, was der doppelten Landfläche des heutigen Griechenlands entspricht. Der übergroße Teil der Wälder nördlich des Mittelmeeres, von Spanien bis Griechenland, sind der römischen Eisenproduktion zum Opfer gefallen.

Zu der Zerstörung der Wälder, kam die Zerstörung der Erdoberfläche für den Abbau, von Metallerzen. Das Abtragen von Bergen und die Rodung von Wäldern verursachte in den Alpen eine massive Zerstörung und Erdrutsche. Die Menschen, die meist als Sklaven in den Stollen eingesetzt waren, sahen oft Monate keine Sonne und starben meistens unter Tage.

Ökonomische und politische Macht durch Eigentum

Auf den Märkten der Eigentumsgesellschaften wechselt Eigentum die Eigentümer und spaltet sich in zwei Formen auf. 1. Ware die für den eigenen Bedarf als Besitz erworben werden.

2. Ware die zum weiteren Handel und damit zur Vermehrung des eigenen Reichtums gedacht sind und nicht für den eigenen Verbrauch, oder Besitz. Auch wenn diese Handels-Waren meistens nicht weiter transportiert werden, hin zu neuen Kunden und keine weitere Arbeit aufgewendet wird, so schlägt der Eigentümer doch einen spekulativen Anteil auf den Preis auf, um seinen Reichtum zu vermehren, um nicht selbst in die Lage zu geraten, ein Lohnsklave zu werden. Sobald eine Ware nicht entsprechend dem Eigentumssystem den Eigentümer wechselt, wird die Gewalt des Staates der Eigentümer gerufen, die einen potenziellen Dieb mit Gewalt konfrontieren.

Die Mehrheit der Menschen muss ihre Arbeitskraft verkaufen, um sich von Eigentümern Waren zu kaufen, welche sie für den eigenen Bedarf, also zum eigenen Besitz benötigen. Warum die meisten Menschen gerade so viel Geld besitzen, um sich mehr schlecht als recht zu ernähren und einige nicht einmal genügend, obliegt den Gesetzen der Eigentumsgesellschaft die so angelegt sind, dass Eigentümer gegenüber den Menschen die nur über Besitz verfügen, klar im Vorteil sind, weil Eigentum handelbar ist und Besitz eben nicht.

Menschen die nur über Besitz verfügen, sind gezwungen für Eigentümer zu arbeiten, weil diese den Warenreichtum, den Lohnsklaven geschaffen haben, sich laut dem Eigentumsrecht privat aneignen dürfen und dieses Recht auf Eigentumsnahme von der staatlichen Gewalt des Eigentumssystems gewaltsam geschützt wird. Hinter den scheinbar friedlichen Märkten und deren Preisen, verbirgt sich also die ganz brutale Gewalt der militärisch stärkeren Klasse der Eigentümer, welche die Macht über die Gewalten ihres Staates in den Händen hält.

Was für einen kleinen Wochenmarkt, mit seinen Bürgerpolizisten gilt, gilt natürlich auf den Weltmärkten mit seinen Armeen um so mehr. Wer behauptet, dass Märkte ein Ort des Friedens und der Freiheit sind, ist entweder ein sehr naiver Zeitgenosse, oder ein Ignorant der Realität. Kein Markt ohne die Gegenwart von Polizei und kein Weltmarkt ohne die Gegenwart von Militär.

Wer die militärische Vor-Macht inne hat, kann seine Gegner mit Handels-Embargos, Boykotten und Preisdiktaten belegen. Der Unterlegene kann sich schlecht wehren, weil der Überlegene ihm seine Militärmacht bei jeder Gelegenheit an die Kehle hält. Märkte sind also keine mystischen Naturgewalten, sondern die Schlachtfelder der vermögenden Eigentümer.

Die Rede von den „Welt-Märkten“ als eine Art Naturgewalt, verbirgt die Anarchie des Eigentumsrechts, welche sich natürlich nicht an den Bedürfnissen irgend eines Gemeinwesens, oder irgend welcher ökonomischen „Gesetze“ orientiert, sondern ausschließlich an den Bedürfnissen der momentan stärksten Eigentümer. Wenn von der Nervosität der Märkte die Rede ist, dann ist die Nervosität konkreter, individueller und nicht berechenbarer Menschen gemeint. Jeder Versuch, die Handlungen reicher Eigentümer im Voraus zu berechnen ist lächerlich und disqualifiziert alle Versuche daraus, Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, welche sich in sichere Vorhersagen verwandeln ließen. Alle solche Vorhersagen basieren überwiegend auf Spekulationen, zum Teil auf intime Kenntnisse und zu einem geringen Teil auf mathematische Mechanik.

Die reichsten Eigentümer versuchen sich hinter der Maske „Der Märkte“ zu verbergen und so ihre Verantwortung zu verbergen, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Gesetze dieser Märkte basieren natürlich wiederum auf dem Recht des Stärkeren und können deswegen nur mit Gewalt, meist mit militärischer Gewalt durchgesetzt und garantiert werden. Die militärische Macht der Stärksten, bestimmt die Regeln für die übrigen Marktakteure, Aktiengesellschaften, Zentralbanken und Börsen. Darum ist die Entstehung und Aufrechterhaltung von Märkten ohne militärische Gewalt nicht möglich.

In nicht nach dem Eigentumssystem organisierten Gesellschaften zeigt sich ein anderes Bild, da dort die Menschen ihre ökonomischen und sozialen Beziehungen durch Gaben, Geschenke und symbolische Handlungen regeln, aber nicht durch die Gewalt des Eigentumssystems, dass zur Bereicherung Einzelner dient. Treffen Menschen auf ein solch gewaltsam organisiertes Eigentumssystem, dann wünschen sie keinen näheren Kontakt, weil das Gegenüber, als Fremder und potenzieller Feind auftritt.

Der Grund, warum immer wieder das Märchen von der Naturwüchsigkeit des gewaltsamen Marktes der Eigentümer erzählt wird, liegt auf der Hand, da die räuberischen Eigentümer die strukturelle Gewalt als Grundlage ihres Reichtums so gut es geht verbergen und leugnen wollen, da sie ihren Reichtum aus dem Gemeinbesitz der menschlichen Gemeinschaften rauben müssen. Sie leugnen ihre abscheulichen Verbrechen an den Menschen, welche sie zum Erwerb ihres Reichtums begangen haben und immer wieder begehen, allen voran ihre Kriege. Wegen ihrer Kriege verpflichten sie ihre Untertanen mehr oder weniger zum Militärdienst, die erste Form der Lohnsklaverei für Geld (einen Sold), woraus sich das Wort „Soldat“ ableitet.

Die Entstehung des Geldes ist aus dem Bedürfnis der reichsten Eigentümer (der Könige) entstanden, die Versorgung ihrer Soldaten auch und vor allem auf die produzierenden Bürger zu übertragender durch ein Steuersystem zu übertragen, ohne Abgaben in Form von Naturalien einsammeln zu müssen. Außerdem konnten sie dieses Steuern basierte Finanzsystem gleichzeitig zur Versorgng ihres internen Staatsapparates benutzen, der ebenfalls aus einer besonderen Form von bewaffnetem Personal besteht. Die Soldaten und bewaffneten Staatsdiener konnten sich nun mit dem als Steuern eingesammelten Geld, was ihnen von ihrem Dienstherren zugeteilt wurde, direkt bei den Herstellern die von ihnen gewünschten Waren kaufen, weil die Verkäufer gezwungen wurden, ihre Abgaben/Steuern in Form von Geld zu entrichten.

J. M. Hackbarth

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