Das Politische Entwicklungsland Europa

Favela
[Der Aufstand 18/24, Seite 6]

Das Politische Entwicklungsland Europa

Wenn Völker, Länder und Nationen trotz ihrer Philosophie und Kunst ein umgehendes Bedürfnis haben, über einander zu herrschen, und eine vererbte psychische Veranlagung dazu besitzen die ihrer Philosophie widersprechen die ihre besten Köpfe zustande gebracht haben, und die Neigung dazu haben, sie zu verneinen und zu verachten weil diese Köpfe tief in diese Neigung hinein schauten und kritisch standen; ist das Ergebnis davon, dass diese Völker wie ein psychischer kranker Patient werden, der in der Couch des Psychiaters seine inneren Betrübnisse nicht überwältigt und sich seiner großen seelischen Erkrankung nicht bewusst ist.

Es war Inácio de Loyola Brandão, der in den achtziger Jahren in Bezug auf Europa während eines Einladungs Aufenthaltes des DAAD (Deutscher Akademiker Austauschdienst) in der damaligen West – Bundesrepublik den Satz ausgesprochen hatte: “die Dritte Welt ist hier in Europa”, und nicht in der südlichen Hemisphäre. Sein Satz klang aggressiv und brachte Empörung hervor. Der brasilianische Autor von Werken wie “Du wirst kein Land sehen“ und “Zero”, die zur Zeit der Militärdiktatur entstanden, wurden auch in deutscher Sprache übersetzt. Das Original Manuskript von “Du wirst kein Land sehen” war ein von den Militärs verbotenes Buch und war von Hand zu Hand in den Korridoren der Universität von Sâo Paulo verteilt, als es noch von keiner Druckerei herausgegeben werden konnte.

Die Ansichten von Loyola Brandão, die durch sein Aufenthalt in Deutschland entstanden, scheinen heute nicht eine Zukunftsvision gewesen zu sein, dass er gemerkt hat dass die Faktoren die zu einer harten Unterdrückung in seinem Heimatland führten die gleichen waren die längst in Deutschland und in Europa herrschten.

Die Länder des südamerikanischen Kontinents mussten in den sechziger, siebziger und bis zur Hälfte der achtziger Jahren eine Unterjochung erleiden, während Europa sie nicht nur freiwillig akzeptierte, sondern leichtsinnig und verachtend billigte. Loyola Brandão sah die Berliner Mauer und dachte sich damals wahrscheinlich dass sie die ungreifbare materielle Trennung aus Ziegelsteinen war, die in den südlichen Ländern die Trennung zwischen Arm und Reich symbolisierte und Deutschland aus der Bestrebung nach Herrschaft in Untertanen verwandelt hatte. Er merkte wahrscheinlich auch als Erster, dass die südlichen Länder die Kampfprobe waren, die einer Zukunft Europas noch bevorstehen könnten. Er sah die belgische Somme mit ihren unendlichen Friedhöfen und merkte, dass es die gleichen Strukturen waren, die solche Katastrophen zustande gebracht hatten, dass sie rückfällig sind, und brachte auch andere auf ähnliche Gedanken zu gelangen.

Es waren immer noch mediale Werke, die sich der Aufgabe bevollmächtigten, die Menschen zu manipulieren und in einen illusorischen Stand von Haben und Sein zu versetzen, durch den so viele geistig und seelisch bestochen worden waren.

In den Ländern Lateinamerikas war schon alles erprobt, wo die Eliten ihre errungenen Vorteile gegen die ärmeren mit Zähnen und Krallen verteidigten und damit auch die gleichen Interessen vertraten, die in Europa und in den USA das Sagen und die Vorherrschaft in der westlichen Welt sicherten, jedoch war Europa lange nicht so selbstständig und entscheidungsfähig und die Angst vor der sozialistischen Seite wirkte wie hypnotische Blendung und Narkose. Auf diese Probe Länder ließen Europa und die USA ihre Bevölkerung nur wie auf exotische Ecken der Welt blicken, wo es lebenslustige und unterhaltsame Menschen gab, und man nannte sie Bananenrepubliken. Es wären diese Länder diejenigen, die mit ihrer in großer Ignoranz lebenden Bevölkerung, die sich nicht im Klaren waren und die alleinigen Schuldigen für die Einsetzung von eigenen Terror-Diktaturen wären, und ihnen galt meist Gleichgültigkeit. Sie waren diejenigen, die in unmissverständlicher Weise immer wieder die gleichen Fehler taten. Da sie es seit ewig versuchten, aber sie es nicht aus dem Sumpf ihrer Unfähigkeit schafften, aber sich dazu anstrengten, aber nicht wie vorgeschrieben, wurden sie mit vollem Verständnis Entwicklungsländer und nicht mehr “die Dritte Welt” genannt. Die zweite Welt war immerhin der Nahe Osten, Hindukusch und Asien.

Lateinamerika war das Gemisch und Afrika der Zoo. Sie waren alle unfähig dazu, über sich selbst zu bestimmen und desto weniger wertvolle Kulturen zu schaffen. Es geschahen in beiden Kontinenten stets merkwürdige Staatsstreichs die dazu notwendig waren, eine ungebildete Volksmasse aufsteigen zu lassen, oder umgekehrt: dass wenn sie siegte, alles in Chaos versetzte, da die Eliten die für Ordnung sorgten nicht mehr das Sagen hatten. Daher musste man unbedingt diese Eliten unterstützen. Die, die den Versuch unternommen hatten, die Volksmasse auszubilden, sich ihres eigenen Wertes bewusst werden zu lassen, und dass sie dazu fähig waren, feste kulturelle Werte zu erlangen, waren gefährliche und subversive Wahnsinnige. Auch die europäische Kultur zu verstehen, war gefährlich. Ihnen sollte unter Umständen, wenn sie sich nicht angepasst hätten, der Knast gelten.

Die relativen Demokratien.

Die Geschichte Lateinamerikas und Afrikas zeigt eine Dominanz von hindernden Strukturen. Auch die Ideen, die in Europa entstanden und hilfreich für die Völker des Südens waren, durften nicht so dienlich sein, wenn sie zuerst nicht Westeuropa mit ihrer Kolonialpolitik und die angegliederten Vereinigten Staaten von Amerika nützlich waren, die seit dem Ersten Weltkrieg ihre Herrschaft anfingen. Diese Dominanz wurde anfangs mit dem Verrat gegen Simon Bolivar, mit dem Paraguay-Krieg zwischen Brasilien, Argentinien und Uruguay gegen Paraguay und der Unterstützung der drei Alliierten gegen ein aufstrebendes Land Paraguay und existiert bis heute mit moderner Finanzierung von privaten Banken und Kauf von staatlichen Gesellschaften die von Privat gekauft werden und denjenigen Gewinne einbringen, die in der Börse Aktien kaufen und spekulieren. Demokratien werden gefördert, wenn sie diese Richtlinien verfolgen. Wenn nicht, werden sie gestürzt. So geschah es auch, als in El Salvador ein Volksaufstand verhindert wurde, der den Sandinisten in Nicaragua ähnlich zu sein drohte. Dort entsandte die CIA im Jahr 1986 Merzenäre, die während eines Gottesdienstes den Erzbischof Celso Romero umgebracht und geköpft haben, um die Bevölkerung zu verängstigen. Dass das kleine Land El Salvador bis 2020 das gefährlichste Land der Welt wurde, interessierte niemanden, bis China es erwog, einen Kanal in Nicaragua zu bauen, um dem Panamakanal Konkurrenz zu schaffen, der an El Salvador grenzt. Aus dem Nichts tauchte Bukele, ein Politiker der magische Kräfte besitzt, und das miserable Land aus der Macht des in der Hand von Gangs entriss und das Militär mit Ausrufe von Notstand über sechzig tausend Verbrecher in Knästen sperrte. Ein Mirakel. In den Medien gilt heute El Salvador als “befriedigtes” Land, was es in der Tat seit zwei Jahren geworden ist. Das sozialistische Nicaragua, wo die Bevölkerung ein normales Leben hat, wird als höllisch angeprangert während von Honduras, das das größte Land Mittelamerikas ist und wegen der Armut von siebzig Prozent seiner Bevölkerung die höchste Kriminalitätsrate der Welt hat, nicht interessiert. Es gibt in Honduras kein Bukele, der als Zauberlehrling auftaucht, denn das Land ist demokratisch. Die Waage pendelt, wo das Gold gefährdet ist.

Kapitalismus und Faschismus.

Die Nutzung schwacher Argumente von der anderen Seite, um sie zu zerschlagen.

Opportunismus, um Unfähigkeit auszugleichen, rechtfertigt in erster Linie den Anarcho-Kapitalismus gegen Humanismus. Es bekräftigt auch die Idee, dass im Sozialismus Unfähige Gleichstellung genießen.

So eine Theatergruppe von fünf Mädchen, von der eines als ehemalige Studentin bekannt war, aber als künstlerisch nicht besonders begabt und als Tochter einer wohlhabender Mutter nach einem kargen Abschluss in einem leichten Hochschulgebiet als Schulmusikerin nach Deutschland kam. In der Hauptstadt Berlin schaffte sie es, in einer neugegründeten Theaterschule aufgenommen zu werden, die einst nur eine Halle war, wo Schauspieler sich versammelten. Als niedliches Mädchen machte sie ihre Prüfung und gründete mit anderen Mädels eine Theatergruppe aus fünf Frauen. Kurz darauf bat die Gruppe um Aufnahme einer Aufführung in der Berliner Schaubühne und bei Absage wurde die Theaterleitung wegen Chauvinismus verklagt, was in der ehemaligen grünen alternativen Berliner Zeitung TAZ eine halbe Seite gewann. Das hat mit dem Wert von Frauen und ihrer Selbstständigkeit und ihrem Selbstbewusstsein nichts zu tun.

Hier ist man zu einer äußerst gefährlichen ethischen Argumentation gelangt, in der über menschliche Werte diskutiert wird und wo nur ganz zum Schluss eine Aussage gemacht wird. Vom ästhetischen Standpunkt gesehen, den wir hier in seinem tiefgreifenden Aspekt zur Seite legen werden, ist der Fall leichter. Einem Publikum, das an die Berliner Schaubühne gewohnt ist, würde das vorgeschlagene Stück nicht gefallen, wenn es nicht lächerlich wäre. Kunst und Kultur sind stets ein Apart und verdienen aufgrund ihrer Bedeutung im Einfluss auf das menschliche Bewusstsein besondere Beachtung im Gewebe der Weltgeschichte.

Wenn die Experimente zur Wirkung gelangen.

Die sozialen und politischen Experimente, die seit zwei Jahrhunderten in erster Linie in Lateinamerika durchgeführt wurden und heute in Europa eingeführt werden, geschieht gleichermaßen, sodass praktisch keine Unterschiede mehr bestehen. Diese Experimente sind im Prinzip faschistisch. Sie sind faschistisch, weil der Faschismus eine Steigerung elitären Denkens ist, dass im Grunde die Übernahme des Kapitalismus durch Überlegenheit, Bestrebungen von einer Partei, oder einer Nation ist, die andere für minderwertig erklärt. Zu dieser Argumentation gesellt sich die Nutzung verdrehter moralischer Werte, die sich meist auf religiöse Werte beziehen.

Es lohnt sich, wieder zu erläutern: Moral bezieht sich auf Bräuche, die innerhalb einer Volksgruppe existieren. Ethik ist die Einstellung dieser Werte und ihre Begrenzung gegenüber anderen Kulturen und Volksgruppen. Sie findet ihren Höhepunkt in Kants “Kategorischer Imperativ” von seiner “Kritik der Reinen Vernunft”. Die Unwissenheit, die beide Begriffe miteinander verwechseln lässt, ist nützlich und lässt Verdrehungen stattfinden.

Es darf damit erklärt werden, dass der Kapitalismus aus allem einen Nutzen machen lässt, was greifbar ist. Menschen sind Mittel und niemals Sinn und Zweck, und so ist auch der Faschismus, der moralische Überlegenheit prägt und sie als ethisch angibt.

Der Deutsche Faschismus unter den Nationalsozialisten, von den ausländischen Kapitalisten besiegt, wollte die deutschen Kapitalisten und die damit verbundenen Banken und Industrien in der Führung des Weltkapitalismus bringen, wären sie in Deutschland oder im Ausland. Dazu gehörte logischerweise die notwendige Kritik an dem Kapitalismus Englands und Frankreichs, der im Ersten Weltkrieg über Deutschland und seinen Verbündeten siegte. Das reichte aus, um vielen weniger aufgeklärten Menschen Lügen zu erzählen, dass der Nationalsozialismus eine Ideologie von Links wäre. Kritisiert man Kapitalisten, dann ist man links und nicht rechts. Dies ist der Trick, der gegenwärtig wieder verwendet wird. Daraus ergeben sich neue Idole, die durch die psychologische Faszination, einer schlecht angepriesenen Idee anzugehören, ihren Reiz finden.

Die Proben in Südamerika und ihre Durchsetzung in Europa. Der weltweite Anstieg der Ultrarechten und ihrer Idole.

In Brasilien, wurde Lula durch die von Bolsonaro eingeführte Unabhängigkeit der Zentralbank gehemmt und schafft dadurch nur wenige soziale Einrichtungen, während die Banken und Aktionäre Zinsen verschlingen die über fünfzig Prozent des Bruttosozialproduktes verschlingen. Das Land sank von einem der größten Hersteller von Elektroteilen bis zu einem zu sechzig Prozent von der Agrarwirtschaft abhängigen Land und die Latifundisten erhalten Vergünstigungen, die kein anderer Sektor erhält. Viele der kleinen Bauern fliehen nach Amazonien, wo sie in die Hand von Latifundisten geraten, die das Land roden, und sich erhoffen, mit Glück auch solche zu werden. Dort gesellen sie sich entweder einheimischen oder ausländischen Unternehmen, die Bodenschätze ausbeuten, deren Wirkung auf die Natur katastrophal ist. Dänemark ist eines der größten Hersteller von Aluminium, obwohl es auf eigenem Territorium kein Aluminium hat, aber es in Amazonien abbaut. Das Land Brasilien wird heruntergewirtschaftet und alle Anstrengungen zur Wiederindustrialisierung werden zugunsten des Profits von Banken gestört.

Emmanuel Macron, aus Afrika rausgeworfen, besuchte Lula in Brasilien und suchte einen erneuten Kontakt zu einem Politiker, der dazu gedrängt wird eine sozial-liberale Politik zu betreiben und dessen Land stets freundlich war und riesige Ressourcen hat, die anderswo schwer zu bekommen werden. Zuletzt äußerte sich der Multimilliardär Elon Musk, drittreichster Mann der Welt und Sohn eines Diamanten Magnaten aus Südafrika, der im Apartheid Regime aufwuchs, zugunsten des von der Verhaftung wegen Putschversuch bedrohten Bolsonaro in Brasilien, und der den Staatstreich gegen den Präsidenten Evo Morales, einen Indio stämmigen in Bolivien mit den Worten rechtfertigte: “we will putsch up a coup against who we want.” „Wir werden einen Putsch veranstalten, gegen wen wir wollen.

Musk, der das Lithium aus Bolivien will, drohte dem obersten Richter Brasiliens, Alexandre de Moraes, der seine Tweets wegen Verbreitung von “Fake News” zur Zahlung von Geldstrafen nicht zu bezahlen und diese aus Brasilien zurückzuziehen. Er begleitet den Faschisten Bolsonaro in der Klage, dass er jetzt ein Opfer der Verfolgung ist, dem die Freiheit, sich nicht zu äußern, nicht gewährt wird, die er selbst anderen genommen hätte, falls sein Putsch geklappt hätte von dem er weiterhin träumt. Nicht nur das, sondern Dreißigtausend Menschen müssten nach seinen Worten sterben, damit das Land endlich von allen Kommunisten frei blieb. Schon wieder, wie damals in Chile, Argentinien, Uruguay, Bolivien. Musk ist für viele europäische Rechte, wie auch Trump in den USA, ein Idol.

Der Aufstieg der Rechtsextremisten in allen Teilen der Welt bedeutet das erneute Gesicht des Faschismus, der sich wieder zeigt. Ein verängstigter und arm werdender Teil der Bevölkerung wird damit zu Ultrarecht geleitet. Damit werden die Proben, die in Lateinamerika Jahrzehnte lang durchgeführt wurden, in Europa durchgesetzt.

Weil es nichts als der Wunsch nach Wiederinstandsetzung einer alten Ordnung ist, erscheint er als Auflehnung, ist aber reaktionär und rückständig. Es interessiert der “Lega Nord” Italiens so wie der AfD und andere europäische selbstzentrierte Gesinnte in alter kolonialistischer Art und Weise nichts als sich selbst. “Wenn der Kapitalismus uns gut tut, ist alles andere unwichtig.“ Obwohl davon bewusst ist, dass in der Ukraine Bayer/Monsanto die Hände im Spiel haben, wie auch Blackrock und dadurch die Interessen der Käufer der deutschen Rentenfonds in der Merkel Regierung, wie auch die von Star Link, dass anfangs Russland provozierte, jedoch angesichts des „jams“ durch russische Sateliten sich zurückzog, wird von den AfD Anhänger meist nichts davon erwähnt. Auch Kritiken an den Genozid Israels in Gaza sind in der extremen rechten Ecke nicht wahrzunehmen, wie ebenfalls in den schon längst von Neoliberalismus beherrschten alten Parteien Deutschlands. Die jetzigen Feinde sind Muslime, die die koloniale Politik und die Bombardierungen der NATO im Nahen Osten an sich selbst herangezogen haben, nicht weil ihre Erdölvorräte beraubt werden sollten. Russland wird nicht nur seit zwanzig Jahren umkreist, sondern es ist die drohende Gegenmacht.

Gegen den argentinischen Präsidenten Milei, der seine untere Schichten leiden lässt und als erstes und einziges Land dass er besucht hat, Israel war, wo der zum Judentum bekehrte Mann vor der Klagemauer den Kopf schaukelte und weinte, hat Elon Musk nichts anzuwenden, genauso wie die reinen AfD Anhänger nichts dagegen haben.

Die Fantasien der Rechten.

Ein Merkmal der Rechtsradikalen ist der Traum nach Reinheit, wo er in der einfachen Fantasie zu finden ist. “Die Anführer der Mayas haben sich selbst geopfert, wenn es dem Volk nicht gut ging”. Kein Argument wird zugelassen, dass die Mayas viele Dialekte hatten und unter sich vielleicht streitig waren, und Kämpfe führten wird angenommen, und umso weniger dass einen Teil der Ureinwohner der atlantischen Küste Brasiliens Kannibalen waren, und dass dieser Brauch Randerscheinungen von Aufopferungen von jungen Menschen wären, dessen Blut und Kraft wieder die Seele und die Götter befriedigen könnten. Es wird von Wotan und altem germanischen Glauben gesprochen. „Haarp“ ist weder Kondensstreifen noch Vergiftung des Bodens durch Glyphosat.

Einige träumen davon, vielleicht eine asiatische oder lateinamerikanische Frau zu heiraten und in Länder dieser Kontinenten zu ziehen, wo sie willkommen sind. “Was geht uns diese fernen Bananenrepubliken an.” Die Bananenrepubliken sind es, die selber an ihrem Schicksal schuldig sind. Das hat sich Inácio de Loyola Brandão wahrscheinlich gedacht.

Nicht ganz im Unrecht scheint mir Greta Thunberg zu sein, wenn sie jetzt weiterhin protestiert und klemmt, denn der Vorwand zum Klimawandel galt, solange es keinen Krieg gab. Aber für sie nicht. Jetzt, als sie palästinensische Flaggen geschwenkt hat, soll sie von Georg Soros nur zum Schein nicht mehr finanziert werden. Nur die Kinder der anderen sind schlecht.

“Unser Planet wird vom Weltkapitalismus nicht verseucht.“ Gewiss nicht. Musk wird uns mit Lithium aus Bolivien helfen, sagen die deutschen Grünen. Musk holt bald Gold vom Mars und Diamanten von im Weltall wandernden Meteoriten. Warum nicht, wenn man den US Dollar festigt. Mit Starlink beobachtet er Amazonien, um es zu beschützen, das ist klar, sagte Bolsonaro, der ihm die Genehmigung dazu erteilte und die militärische Basis von Alcantara an die USA schenkte, von der einst Frankreich seine Satelliten ins All schickte, weil sie der Äquatorlinie am nächsten liegt. Was gehen uns die hungernden Kubaner an! Sanktionen, mehr Sanktionen gegen die ganze Welt!

Irgendwann kann Bolivien die eigene Gasleitung, die sie nach Brasilien verkaufen lässt, in die Luft sprengen.“

Das wird sich alles lösen, wenn die AfD mit Trump Elon Musk an der Macht ist! Bei den schwächsten Köpfen haben sich die schlimmsten Profiteure gesellt. Vielleicht gibt es doch keinen Unterschied zwischen Kapitalismus und Faschismus, und ist das nur eine Folge des anderen?

Koinzidenzen und Fakten.

Elon Musk, der nichts kreierte, sondern Menschen anstellt, von deren Arbeit er für sich und seine Unternehmen die Patente garantiert, probiert jetzt die Kontrolle und seine Macht durch die Big Teks, die alles Manipulieren können, und zeigt damit gegenüber Lula da Silva und der brasilianischen Justiz die Zähne des neuen Faschismus der die Welt in den Händen zu haben droht. Ihnen passt das nicht, dass China in Lateinamerika investiert, was den USA nicht passt, wie die BRICS auch nicht, wie der Chef im Kommando der Streitkräfte der USA, Laura Richardson, sagte. *

Tatsache ist, dass der Faschismus in erster Linie eine unabhängige und demokratische Justiz ablehnt und sie beseitigen will. Sie ist in der brasilianischen Verfassung fest verankert und alle Präsidenten können dazu oberste Richter einsetzen, wenn die Zeit jedes einzelnen Richters abgelaufen ist. Es starben in Brasilien im Jahre 2021 dreihunderttausend Menschen mehr als die 1,4 Millionen, die Statistiken seit 2010 zeigen. Sie starben durch Covid 19. In Gebieten, wo größere Menschenmengen leben, im Norden Brasiliens, wo die Anzahl der Krankenhäuser geringer ist, wie auch in den ärmeren lateinamerikanischen Ländern, war die Lage katastrophal. In São Paulo und in der amazonischen Stadt Manaus entstanden Massengräber und fast jeder Brasilianer kennt Menschen, die daran gestorben sind, wie im eigenen Fall: zwei nahestehende Menschen. Die Verweigerung von Bolsonaro, Impfungen der Bevölkerung zu ermöglichen, die damit fast sechs Monate Verspätung hatte, wobei Brasilien eine Tradition damit besitzt, brachte mindestens dreihunderttausend Menschen den Tod. Im Jahre 2022 sank die Todesrate wieder auf 1,4 Millionen Menschen.

Deutschland, das eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat, ist kein Maßstab um eine Pandemie zu messen und die oft dargelegte Meinung, dass alles andere in der Welt Lüge ist, ist Anmaßung. * Dass eine Pandemie kurz vor einem Krieg ausbrach, kann gewissermaßen gerechtfertigtes Misstrauen erwecken, und dass ein Jahr zuvor an der Universität von Barcelona Covid 19 gefunden sein soll – falls diese Nachricht kein fake news war, was man nicht wissen kann, sowie auch in Florianópolis sechs Monate vor diesem Ausbruch, lässt denken. Vor dem Ersten Weltkrieg war jedoch zufälligerweise die Spanische Grippe ausgebrochen, die auch unzählige Menschen tötete. Nebenerscheinungen haben alle Medikamente, und einige lassen sich merken, wie Herzbeschwerden bei Menschen, die dazu schon eine Neigung besitzen. Persönlich könnte es dies der eigene Fall, mit drei Spritzen sein, auch älter werden. Dass die Pharmaindustrie unermessliche Gewinne macht, wissen nur Kinder nicht.

Schließlich möchte Bolsonaro sich der Anklage des Genozids befreien, die es noch gar nicht gibt, sondern der Untersuchung des Mordes an Mariele, wozu die ihn unterstützenden Parteien einen Antrag im Abgeordnetenhaus stellten um den direkt angeklagten Bundestagsabgeordneter mit der Begründung von parlamentarischer Immunität vom Haftbefehl zu entlassen, die von obersten Richter erlassen wurde. Die Abstimmung im Parlament schaffte den brasilianischen Faschisten eine Niederlage, der die kommenden Aussagen des Mordmandanten befürchten darf, da der tatsächliche Mörder Bolsonaros Nachbar im gleichen abgeriegelten Wohnviertel war. Dazu passt wohl die Verdrehung der Opferrolle und die Unterstützung des kapitalistischen Weltfaschismus in neuer Verkleidung. Schließlich stürzt man, was man will. (Siehe dazu den letzten Beitrag: Eine Kritik des Faschismus).

Bei einem sonntäglichen kurzen nächtlichen Spaziergang in der Innenstadt von Curitiba, in Brasilien, die zu siebzig Prozent Bolsonaro wählte, wie fast ganz Südbrasilien, sah ich dass das jährliche Theaterfest stattfindet, dass weiterhin existiert und von städtischen Fonds gesponsert wird. Einige wenige Stücke werden in den Theatersälen der Stadt aufgeführt, die etwas mehr kosten, andere auf der Straße für alle interessierten Passanten, wo alles mögliche von einfachen Menschen zu sehen ist, die sich als Indios verkleiden, oder von Indios selbst, die sich etwas einfallen lassen, vom Samba und der afro stämmigen Kultur des“Candomblé”. Diese Folklore wurde von vielen südamerikanischen Künstlern in großen Kunstwerken dargestellt. Auf dem Weg nach Hause, im Bus, schauen achtzehn von zwanzig Menschen auf ihr Handy und sehen Nachrichten von X, Whatsapp und Facebook und fühlen sich von bedrohlichen Sozialisten und Kommunisten gefährdet die ihnen die Freiheit rauben können, die dem Messias Bolsonaro auch geraubt werden kann. Tradition, Familie, Vaterland und Gott über alles schützen uns vor dem Bösen. Mit Elon Musk dazu, im Notfall.

Dicht an dem Strand von Ipanema, In der Favela da Rocinha, in dem Complexo da Maré, in Rio de Janeiro, in Alagados, in der Stadt Salvador des Bundesstaates Bahia, wie in allen anderen miserablen Vierteln Lateinamerikas leben die wahren Diebe die die anständigen Bürger gefährden und die Gefängnisse gerechterweise füllen. Wie in allen Ghettos der Welt.

Noel Nascimento-Filho

Studierte Musik an der Hochschule der Künste Berlin und an der Westfälischen Hochschule für Musik der Universität Münster. Wirkte in Brasilien auch als Dozent und Kunst, Kultur und Literaturkritiker. Lebt zur Zeit in Curitiba Brasilien.

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Von Redaktion

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