„Kriegstüchtig“ durch den Chauvinismus der „westlichen Wertegemeinschaft“?

https://youtu.be/ZCmpbDbYO8A?si=csYOXwzPh1Nq-Gz2
[Der Aufstand 46/23, Seite 11]
 Podcast, Stimme: Omega

Kriegstüchtig“ durch den Chauvinismus der „westlichen Wertegemeinschaft“?

Anfang November beklagte das ZDF mit Unterstützung eines amerikanischen Generals und zwei gut bezahlter „Experten“, gegenüber dem amtierenden Verteidigungsminister von Deutschland, die ungenügende „Kriegstüchtigkeit“ der deutschen Bevölkerung. Herr Pistorius versprach ihnen, uns in 5 bis 10 Jahren so weit zu haben, dass wir kriegstüchtig sind.

Als ehemaliger Militär ist mir und vielen Anderen sofort klar geworden, dass damit eine chauvinistische Runde der Kriegshetze gegen die „Feinde“ der NATO eingeleitet wird, damit die Mehrheit der deutschen Bevölkerung bereit ist, alle Lasten und Widrigkeiten eines zukünftigen Krieges, außerhalb der Grenzen Deutschlands mit Begeisterung zu tragen.

https://youtu.be/ZCmpbDbYO8A?si=csYOXwzPh1Nq-Gz2

Der amerikanische General, der in der Vergangenheit den amerikanischen Militärbezirk „Europa“ kommandierte, beschwerte sich in der ZDF-Sendung darüber, dass er es Leid sei, von den Deutschen die Lösung „Nie wieder!“ zu hören.

Die beiden deutschen „Experten“ waren dann offensichtlich auch in diese Sendung eingeladen worden, um dem amtierenden Verteidigungsminister kriegstreiberischen Druck zu machen. Die Moderatorin des ZDF lenkte diesen kriegstreiberischen Druck mit ihren suggestiven Fragen dann natürlich in Richtung Pistorius, der dadurch die entsprechende Vorlage für seinen Chauvinismus gegen Nationen im Nahen-, Mittleren- und Fernen-Osten nutzen konnte. Auch wenn die Namen Russland und China von ihm nicht ausgesprochen wurden, so waren seine Zielsetzung, durch die Erwähnung der BuWe-Brigade in Littauen und dem Einsatz der Bundeswehr (BuWe) im indopazifischen Raum, deutliche Aggressionsrichtungen außerhalb der Grenzen unseres Landes und der Länder der NATO.

Damit erfüllen diese Sendung und die Aussagen des amtierenden Verteidigungsministers Pistorius, deutlich die Kriterien der Definition des „staatlichen Chauvinismus“, die bei Wikipedia zu finden ist Zitate:

1. „Chauvinismus im ursprünglichen Sinn ist ein häufig aggressiver Nationalismus, bei dem sich Angehörige einer Nation gegenüber Menschen anderer Nationen überlegen fühlen und sie abwerten.“

2. „Staatlicher Chauvinismus – Aus unterschiedlichen Gründen kann der Chauvinismus nicht nur die öffentliche Meinung beherrschen, sondern auch als politische und ganz besonders auch staatliche Propaganda betrieben werden. Er resultiert nicht selten in Formen des Nationalhasses (so zum Beispiel im 19. und 20. Jahrhundert in der sogenannten deutsch-französischen Erbfeindschaft).“

https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus
Die amerikanisch kommandierte NATO und ihre Vasallen bezeichnen sich selbst in chauvinistischer Weise als „Westliche Wertegemeinschaft“. Diese chauvinistische Überheblichkeit musste bisher bei all ihren Aggressionen als moralische Rechtfertigung her halten und wurde zur Steigerung der „Kampfmoral“ der Bevölkerung benutzt.

Die Bundesregierung verweist zu diesem Thema immer noch auf einen ideologischen Beitrag von Sigmar Gabriel, vom 28. März 2014. Hier ein bezeichnendes Zitat daraus:

„… obwohl insbesondere die westliche Führungsmacht USA gegen die beschriebenen Werte des Westens selbst oftmals verstieß – ob in Vietnam oder in den 70er- und 80er-Jahren in Süd- und Lateinamerika. Heute – vor dem Hintergrund der Krim-Krise, der politischen Auseinandersetzung mit Russland und der außenpolitischen Rezeption dieses Konflikts in China – macht es Sinn, sich auch in Deutschland und Europa auf diesen politischen und kulturellen Kompass auf neue Art und mit einem veränderten Konzept zu besinnen.“

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/namensbeitraege/wertegemeinschaft-des-westens-festigen-170022

Wer „Kriegstüchtigkeit“ sagt, meint eigentlich „Kampfmoral“ und auch dafür stellt die staatlich kontrollierte Wikipedia eine Definition bereit:

Kampfmoral“ – die moderne Militärsoziologie spricht auch von Einsatzmotivation – bezieht sich auf das Verhalten von Soldaten in unmittelbaren militärischen Auseinandersetzungen. Eine hohe Kampfmoral (unbeugsamer Kampfeswille und moralische Standfestigkeit) ist aus Sicht des Militärs die Eigenschaft von Soldaten oder Einheiten, auch in als schwierig empfundenen Kampfsituationen nicht aufzugeben und in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Für die militärische Führung, die das Ziel dieser Anstrengungen definiert, ist die Frage der Kampfmoral ihrer Einheiten, aber auch der des Feindes[1] von zentralem Interesse. Der Begriffsbestandteil „Moral“ ist dabei aus seinem philosophischen oder theologischen Zusammenhang gelöst und als synonym zu „Bereitschaft“ oder „Motivation“ zu verstehen.“

Bei der gewünschten „Kriegstüchtigkeit“ handelt es sich also darum, das wir dazu „motiviert“ werden sollen, mit großer „Opfer-Bereitschaft“ für die militärischen Ziele unsere Herrschaften in den Krieg zu ziehen, oder ihn von zu Hause aus mit unserer Arbeitskraft und unseren Abgaben maximal zu unterstützen. Natürlich ohne zu murren, oder darin auch nur nach zu lassen.

Eine Kostprobe von dieser Kriegstüchtigkeit hat die ukrainische Bevölkerung von westlichen Herrschaften bereits erfahren, als sie darauf weltöffentlich hingewiesen wurden, dass ihnen der Boden auf dem sie ihre vielen Toten massenhaft beerdigen, ja gar nicht mehr gehört und das sie ihre Toten doch besser kompostieren sollten. Das sollten sich alle Merken, die man „Kriegstüchtig“ machen möchte.

Wer wirklich kriegstüchtig ist, der stellt am Ende sogar noch seinen Leichnam der Herrschaft, welche die Kriegsziele definiert, als Dünger zur Verfügung. Nicolas Chauvin hätte das sicher auch gemacht.

Wie könnte man uns Kriegstauglich machen?
Ich weiß nicht wie Herr Pistorius seinen Plan in den nächsten 5 bis 10 Jahren umsetzen will und ob er es überhaupt schaffen wird, die deutsche Bevölkerung für einen Krieg im Nahen-, Mittleren- und Fernen-Osten zu begeistern, aber ich hätte da eine Idee, wie die Bürger dieses Landes vielleicht dazu motiviert werden können, Deutschland als ihr eigenes Land zu begreifen, dass sie dann sicherlich nach Kräften gegen jeden Aggressor verteidigen würden. Dazu möchte ich unsere Herrschaften an ein altes Versprechen erinnern, dass sie bisher nicht erfüllt haben. Dazu ein Zitat aus den Grundgesetz:

Art 146 des GG „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tag, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“

Ich denke das die Bevölkerung durchaus bereit ist diesen Artikel des Grundgesetzes zu erfüllen. Sind Diejenigen die uns Kriegstüchtig machen wollen auch dazu bereit, oder möchten sie eine neue Kriegsprobe machen?

J.M.Hackbarth

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Von Redaktion

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