In der Schweiz mahnen Autoren die Regierung zu einer Entscheidung:

[Der Aufstand 37/23, Seite 16]
Sahra Müller

In der Schweiz mahnen Autoren die Regierung zu einer Entscheidung:

Es gibt ein neues Zeitalter, erneut stehen sich zwei Blöcke gegenüber – die Regierung soll sich schnellstens entscheiden, zu welchem Block sie gehören wollen. In Deutschland … redet man nicht darüber. Am Rande wird die Revolution der BRICS-Staaten klein geschrieben – alles keine echten lupenreinen Demokraten, außerdem zerstritten und auch sonst einfach doof. Selten wurde eine historische Entwicklung so ignoriert – und so verpasst – aber das passt zu der Arroganz von Regierungen, die aus Bessermenschen gebildet werden.

In Ernst Jüngers Waldgang fand ich nun eine kleine Nebenbemerkung, die uns womöglich weiterhelfen kann: er hielt Kommunismus und Demokratie für zwei Seiten der gleichen, die Menschen unterdrückenden Medaille – und da ist es egal, ob die Demokraten nun links oder rechts sind. Was für ein Scharlatan, oder? Der bringt ja alles völlig durcheinander.

Aber das Durcheinanderbringen hat Methode: nichts fürchten die Reichen mehr als eine Rückkehr sozialistischer Bündnisse. Was macht den Sozialismus eigentlich aus? Nun – er steht für Werte. Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität – und Freiheit. Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Asozialität und Unfreiheit sind die Triebfedern des Kapitalismus, der heute als „Liberalismus“ verkauft wird, als große Freiheitsbewegung, die den Staat aus dem Leben heraushalten möchte … aber ohne Subventionen gar nicht mehr lebensfähig wäre und bei der nächsten Bankenkrise wieder am Lautesten nach Steuergeldern schreit. Kapitalismus funktioniert nicht ohne Schulden, ohne Rückgriff auf Steuergelder und Sklavenarbeit im Niedriglohnbereich – ist also ungerecht, asozial, macht ungleich und unfrei. Kein normaler Mensch würde das wollen – darum muss man viel in Propaganda investieren, damit die Leute glauben, er wäre das Paradies. Nun – für Millionäre ist der das auch, aber es können nicht alle Millionäre werden – was noch nicht alle verstanden haben.

Aber international hat man es verstanden. International gibt es eine Allianz gegen das, was man wissenschaftlich den „Raubtierkapitalismus“ nennt … und die meisten von uns merken gerade in dieser Zeit den Raub an Geld und Lebenszeit ganz deutlich…dabei sollten doch die Demokratien und die Maschinen das Paradies bringen: hatte der Kapitalismus versprochen. Verspricht er auch immer noch: jetzt als Transhumanismus … Mensch-Maschinen sollen unsere Erben sein, künstliche unnatürliche Konstrukte einer irrsinnigen Philosophie, die selbst von der Philosophie positiv beurteilt wird – was wohl deren Niedergang endgültig besiegelt.

Natürlich sind die BRICS zerstritten. Natürlich sind viele davon undemokratisch … aber eben auch – wie in China, Russland, Iran – aus brutaler, westlicher Unterdrückung hervorgegangen. Und China und Russland wissen, dass man sich der Unterdrücker entledigen kann: das ist deren große, historische Erkenntnis. Auch der Iran ist seinen grausamen Schah losgeworden …. und das ist das, was diese Länder vereint.

Klar wird es die BRICS nicht ewig geben. Die haben auch ihre eigenen Probleme, auch miteinander. Aber solange der kannibalische Raubtierkapitalismus die Welt an den Rand des Abgrundes bringt, werden sie gegen ihn aufstehen – allein aus Selbsterhaltungstrieb heraus.

Aber nützt es noch etwas, den Menschen zu erklären, dass die Wortwurzel des Sozialismus – das lateinische socialis – nichts anderes bedeutet als „Kameradschaft“ – und somit eine natürliche Lebensgrundlage jeglicher Form von Gemeinschaft darstellt? Dass die Allianz der BRICS nur deshalb … sozial ist? Sozialistisch?

Die Agenten des Raubtiers sind – ganz im Geiste eines neuen „counterintelligence program“ überall unterwegs und warnen vor der Kameradschaft. National haben sie es geschafft – aber international hat man jetzt die Reißleine gezogen … während man hier noch nicht mal darüber reden darf. Oder?

Der Eifelphilosoph

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Von Redaktion

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