Ich denke, es ist mal wieder Zeit, an das Celler Loch zu erinnern.
Ich weiß, das ist sehr lange her … gleichzeitig hat sich in diesem Land seit dem Ereignis eigentlich nichts geändert – angesichts der Tatsache, dass es sich hier um eine vielfache Prinzipienverletzung des demokratischen Rechtsstaates handelt, eigentlich ungewöhnlich. Was war damals eigentlich passiert? Am 25.7.1978 sprengte der niedersächsische Verfassungsschutz ein Loch in die Mauer des Celler Hochsicherheitsgefängnisses. Das GSG 9 und der Ministerpräsident Ernst Albrecht waren informiert, ebenso die Anstaltsleitung. Die vorgesetzte Behörde des GSG 9 sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz waren nicht informiert – wieso auch, hier macht doch sowieso jeder was er will. Die ganze Aktion sollte den Linken von der RAF in die Schuhe geschoben werden. Böse Linke aber auch: die haben sowas einfach nur verdient. Man hatte komplexe Pläne mit der Bombe, aus denen aber alles nichts wurde. Natürlich hat diese Aktion viele Facetten, mich interessiert heute nur eine: wenn die – damals noch idealistisch motivierten – Journalisten das nicht aufgedeckt hätten … was wüssten wir heute davon? Nichts.
Also: was gaukeln uns die „Dienste“ noch so vor – in Kungelei mit Landesvätern und anderen Provinzfürsten? Was täuschen sie im Auftrag der Bundesregierung vor? Seit wann wurde der Verfassungsschutz zum Amt für Fake und Manipulation? Gab es überhaupt jemals eine RAF – oder wurde die auch inszeniert? Gibt es überhaupt eine Bundesregierung – oder liegt die Macht im Lande woanders, gestützt durch die viele Dienste, die auch mal Löcher in Eigentum des Steuerzahlers sprengen, um eine terroristische Gefahr zu faken, die es so gar nicht gegeben hat? Und was inszenieren die heute eigentlich? Welche Teile der Informationslandschaft sind von den Diensten künstlich geschaffen worden, um uns an der Nase herumzuführen, welche Bedrohungen sind eigentlich gar keine sondern dienen nur anderen – fremden – Interessen, sind Schauspiele für die blöde Masse, um die weiter abkassieren zu können? Ich merke: es werden doch immer mehr Fragen. Und dabei habe ich noch gar nicht ins demokratische Ausland geschaut, wo ähnliche Dienste auch die Demokratie in Richtungen steuern, die dem großen Geld gewogen ist? Aber ich merke schon: ich gehe in die falsche Richtung. Seitdem das Bundespräsidentenamt beschlossen hat, dass dies das beste Deutschland zu sein hat, das wir jemals hatten, könnte ja jede Kritik an dem Land eine Kritik an dem Amt sein … und somit selbst auch ein terroristischer Akt. Nein, das wollen wir nicht. Es ist also ganz in Ordnung, dass Verfassungsschützer Straftaten gegen das eigene Land begehen, denn letztlich ist das ja ihr Land, ihr Eigentum – und nicht unseres. Oder?
So ganz kann ich aber die Nervösität nicht unterdrücken, denn: wenn ich nun Nachrichten schaue – wie kann ich denn sicher sein, dass ich dort Informationen erhalte, die mein politisches Urteil fair, sauber und gerecht ermöglichen und nicht Enten vom Geheimdienst?
Aber wahrscheinlich brauche ich nur mehr Übung in Glauben und Vertrauen. Soll ich dann in Zukunft lieber beten statt wählen? Lobpreisen statt Steuern zahlen? Vielleicht besser, oder?
Der Eifelphilosoph