Kirchen als „ÜberlebensStrategie“ im Mittelalter

Dom zu Speyer: Wiener Zeichnung, 1610 (Symbolbild)
[Der Aufstand 20/23, Seite 16]

Kirchen als „ÜberlebensStrategie“ im Mittelalter

Kirchen, gerade wenn es sich um ältere Bauwerke handelt, haben unterschiedliche Bauformen. Der Grund für manche Formen erschließt sich im Nachhinein eher aus der Geschichte als aus einer religiösen Gesinnung: Sie waren vorher militärische Befestigungsanlagen.

Schauen wir uns die Form des „Doms zu Aachen“ an, das sogenannte Octagon: Die Überlieferung besagt, die 8-eckige Form sei eine Referenz auf den“ 8 Tag“, das „jüngste Gericht“. Dies wird aber nicht der einzige Grund gewesen sein, denn auch das Casto del Monte auf Sizilien war ein 8-Eck. Das Casto del Monte war nie eine Kirche, sondern eine militärische Anlage.

Was ist also das Octogon? Gehen wir davon aus, dass es sich bei dieser Form um eine Befestigungsanlage handelt, bei der Feind nicht erkennt, wo der Erbauer seine Gegner vermutet, führt diese Anlage den Angreifer erst einmal in die Irre. Wem gehört sie, wer ist Erbauer und Besatzer? Für einen Barbaren muss eine Burg ohne Feindlinie wie ein Mysterium einer anderen Welt vorgekommen sein.

Zumal es sich eben nicht als militärische Anlage im Erstkontakt zu erkennen gibt. Diese Form scheint im Mittelalter sogar noch Verwendung gefunden zu haben, je nach Gegenden.

So wurde in Niendorf in den 1780ern das 8-Eck am heutigen Niendorfer Markt zur Kirche geweiht, wohl erst nachdem man sicher war, dass vom „Norden“ keine Gefahr mehr drohte. Zwischen Niendorf und der Eroberung von Bardowick einige Kilometer südlich von Hamburg liegen 400 Jahre. Gegen 1380 wird der Dom Bardowicks von den Lüneburg Wikings erst befreit, bleibt natürlich so nicht stehen, sondern als Lehmhütte mit Kalksteinen „dem Erdreich gleich“ und „sieh, alles wird so wieder neu gemacht“ und erbaut als Dom mit zwei Türmen, die eher an eine weitere Befestigungsanlage als an eine Kirche erinnern. So wird dann ja zugegeben, dass das Kirchenschiff später hinzukam und die Höhe auch nicht zu den Türmen passt. Wie auch immer man es dreht und wendet, aber man wird das Gefühl aussprechen dürfen, dass es sich zuerst um eine rein militärische Anlage handelte, die man später um das Kirchschiff erweiterten konnte. Sela Auch jene Hochzeitskirche in Eppendorf wurde aus dem bereits bestehenden Wachturm für den Handel, zur Sicherung der Stelle der Alsterüberquerung im Winter, der Winterhude, erbaut. Dort ließ es sich aber im Sommer im lauen Alsterarm ganz gut taufen, weshalb diese Kirche dem Täufer Johannes geweiht.

Überhaupt, ist es absolut logisch, dass Kirchen eben aus Wachtürmen gebaut wurden. War eine Gegend erst einmal sicher, konnte man eine andere Funktion in ihr wahrnehmen. In der Evangelisierunggeschichte ist aber nicht nur der Turm eine wichtige Größe. Auch die Steinkirche mit hohen und schmalen Fenstern im Dorf. Diente. Der. Abwehr.

Wurde eine Stadt erst mal belagert, fanden alle in der Kirche oder dem Dom eine letzte sichere Zuflucht. Während man vom Turm heißes Öl runterkippen konnte, statt früher an der Stadtmauer, so konnten in den Fenstern zur Not die Flinten auf die Besatzer gerichtet werden, und im Altarraum am Taufbecken wurden die Säuglinge und Kinder notgetauft, falls die Sache doch schief ginge. Es war eine Art Überlebensstrategie im Mittelalter, es war für das Volk einfacher, um die Kirchen herum zu wohnen als um Festungen.

Erst später, als die Kriege vom Pferd auf Motoren umgesattelt wurden, war man in der Lage, den an sich offenkundigen und – sichtlichen militärischen Charakter der Kirchen zu negieren und einzig von der Schönheit dieser zu schwärmen. War ja auch nicht ganz verkehrt, denn viele Kirchen waren mit Ornamenten und Figuren ausgestattet wie Speyer und mahnende Apostel.

Natürlich waren die Dome wieder Kölner Dom bereits um 1300 n.Chr. nicht mehr als militärische Anlage im Bau, vor allem, da der Bau dem Petersdom, der gar nicht so viel früher geplant und ebenfalls noch im Bau war, in nichts nach stand.

Dazu war Cologne als das Bistum Reinald von Dusels äh Dassels als komischste äh römischste deutsche Stadt schon zu reich und mächtig, und es war um 1100 n.Chr. aufgrund der Talmud-Frage und welches Gesetz denn gelten sollte, zum endgültigen Schisma zwischen der Golan-JudaMessias-Orthodoxie und Rom-Katholika gekommen.

Päpste riefen zur Rettung ihrer Spirtualität & Macht zur Befreiung Jerusalems auf. Dieser Spaziergang für ‚Frieden, Freiheit & Selbstbestimmung‘ derer unter Knut, dem Muslim, lebenden Linuxern & Historikern und aus Ägypten aus dem Urlaub gerade geflohenen Mediengestaltern, Filmern und Drehbuchautoren war jener Auftakt zum ersten göttlichen Gericht von den vieren, die nach der Schau Johannis im Liebesnest auf Lesbos äh in dem MönchsFoltergefängnis Padmos in der Ägäis kommen sollten.

J.A.Dennis Gehrmann

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Von Redaktion

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