Der Streik geht weiter und die humanitären Bedingungen sind im Jemen katastrophal

(Alle Foto,s von Eyad Alsrori, Deutschlehrer im Jemen.)
[Der Aufstand 13/25, Seite 8]

Der Streik geht weiter und die humanitären Bedingungen sind im Jemen katastrophal

(Alle Foto,s von Eyad Alsrori, Deutschlehrer im Jemen.)

Seit mehr als zwei Monaten warten die Lehrer im Jemen auf einen Hoffnungsschimmer, der ihr schwieriges Leben verbessert. Sie möchten, dass ihre Würde wieder hergestellt wird und das sie mit Liebe und Leidenschaft wieder in die Schulen und Fortbildungseinrichtungen zurück kehren können.

Die Schulen wurden geschlossen und die Schüler gingen nach Hause, auf die Straße und zu Arbeitsplätzen. Sie ließen ihre Bücher und Schulbeutel zurück.

Damit fühlen sich die Lehrer schuldig und traurig, weil ihre Schüler ohne Bildung außerhalb der Schulen sind. Dies ist nicht die Schuld der Lehrer, sondern die Schuld der Regierung.

Die Lehrer streiken für ihre lebensnotwendigen Rechte und Forderungen, die sie seit langem nicht erhalten. Die Regierung verkündet immer wieder falsche Verheißungen und schiebt die Lösung der Probleme immer weiter auf, um den Lehrern ihre Rechte die sie verlangen, nicht geben zu müssen. Wenn es darum geht die Versprechungen der Regierung zu erfüllen, weichen sie immer aus. Gleichzeitig bittet die Regierung die Lehrer, die Schüler weiter zu unterrichten, ohne auf die legitimen Anforderungen der Lehrer zu reagieren.

Wie sollen Lehrer weiterhin unterrichten, während sie unter schwierigen Bedingungen leben? Dies kann nach Vernunft und Logik von den Lehrern nicht akzeptiert werden. Seit Jahren herrschen im Jemen schwierige humanitäre Bedingungen, die eine Tragödie für Lehrer, vielen Bürgern, aber insbesondere für die Kinder ist. Die Regierung nimmt die schwierigen humanitären Bedingungen einfach hin und die jemenitischen Menschen klagen über deren Lügen und Korruption, die auch an der Fortsetzung der schlechten humanitären Situation schuld ist und auch deswegen fortbesteht.

Das Leiden nimmt Tag für Tag zu, weil immer mehr obdachlose Kinder auf der Straße schlafen und Frauen für ihre Kinder um Essen betteln, oder nach Verwertbarem in Müllfässern suchen.

Die schwierigen Umstände schaden sehr und die Lehrer gehen noch immer auf die Straße, um vor dem Hauptquartier des Staates mit Plakaten zu demonstrieren, auf denen sie ihre Forderungen schrieben, aber niemand liest, was auf diesen Schildern geschrieben steht.

Die Lehrer wurden Fremde in ihrer Heimat. Es gibt Lehrer, die ohne Bett, oft hungrig und durstig auf der Straße schlafen. Lehrer und viele Bürger leiden unter schwierigen Bedingungen und teilen das gleiche Leiden. Die Lehrer gingen oft mit den Schildern, auf denen ihre Forderungen geschrieben stehen, auf die Straße, aber die Regierenden lesen diese nicht und so bleiben die Demonstrationen bisher ohne Nutzen. Einige Lehrer wurden von Regierungsangestellten geschlagen und beleidigt, weil sie ihre Rechte einfordern. Es ist sehr seltsam, was die Regierung mit den Lehrern macht.

Wer beschwert sich über den Lehrer? Ist es ein Verbrechen Lehrer zu sein? Viele Lehrer und Kinder wurden in ihrer Heimat Fremde, Obdachlose und Bettler, die in Mülltonnen nach Essen suchen. Wir haben unsere Heimat verloren.

Eyad Alsrori

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Von Redaktion

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