Es ist nicht schön, Menschen Angst zu machen. Doch wie soll man reagieren?

 Sahra Müller

Es ist nicht schön, Menschen Angst zu machen. Doch wie soll man reagieren?

Wahrlich nicht. Angst führt zu irrationalen Entscheidungen, zu weiteren negativen Gefühlen und oft genug zur Gewalt – das weiß ich auch.

Doch wie soll man reagieren, wenn die Kriegstrompeten immer lauter klingen und die Menschen um einen herum nur für Bundesligaergebnisse zu begeistern sind?

Das blöde an Krieg ist eben: wenn der erst mal offiziell gestartet ist, dann läuft er äußerst brutal ab. Dann ist auch Schluss mit Urlaub, Bundesliga und Netflix. Demokratie und Menschenrechte sind dann auch im Inland erst mal draußen, es regiert der blanker Wahn – und wenn das erst mal so weit ist, werden sich auch AfD-Fanatiker die alten Grünen zurückwünschen.

So ein langes Vorwort – und warum? Nun, durch die Berliner Morgenpost erfahren wir von hochbrisanten Entwicklungen, die ansonsten in Deutschland keine Resonanz erfahren, weil … nun ja: wir gar nicht erst gefragt werden.

Es gib eine neue Initiative: Donald Tusk sucht Freiwillige für eine „Koalition der Willigen“. Den Begriff kennen wir schon. Das war der Sammelbegriff für eine bis heute undefinierte Bande von Kriegsverbrechern, die völkerrechtswidrig den Irak überfallen hatten – undefinierbar deshalb, weil nicht alle Willigen ihre Beteiligung öffentlich zugegeben hatten. So führt man heute Krieg – und erzeugt eine Million tote Zivilisten.

Die neue Zivilisation der Willigen soll sich nun in Europa bilden – unter der Führung Polens. Die Pläne: europäische Bodentruppen marschieren – wenn sie gerufen werden – in die Ukraine ein, beschützt von einem Luftschirm aus Jagdflugzeugen, um Putin zu bremsen. Oder den Frieden zu sichern. Oder die Freiheit. Oder Freibier, was weiß ich.

Natürlich wollen die Willigen unser Geld, die Verteidigungsausgaben sollen noch mal um fünfzig Prozent steigen – der Tusk hat´s ja. Für Bodentruppen war schon mal der Macron, für Luftunterstützung dieser unsägliche Roderich Kiesewetter, CDU. Die ersten Bodentruppen dürften ja schon da sein: immerhin hatte Biden noch schnell erlaubt, dass nun auch private Sicherheitsfirmen in der Ukraine aktiv werden dürfen – nebenbei erfährt man (auch Berliner Morgenpost vom 09.11.2024, 13:26 Uhr), dass schon längst „Geheimdienstler, Militärberater und Spezialisten weniger Firmen“ aus den USA in der Ukraine sind. Aber über Nordkoreaner in Russland aufregen – genau mein Humor.

Natürlich kann man fragen: stimmen diese Nachrichten – oder will man nur Angst machen? Dem Russen zum Beispiel. Oder gibt es eine geheime Agenda friedenswilliger geheimer Politiker, die die Bürger mit solchen Meldungen wachrütteln wollen, damit die endlich die Bremse ziehen? Soviel wahnhafter Vernichtungswille kann doch nicht mehr normal sein – oder?

Wenn diese Nachrichten aber stimmen, dann darf man sich auf Krieg einstimmen. Nicht, weil er wie eine Naturgewalt über uns hereinbricht, sondern weil Menschen – äußerst kranke Menschen – ihn gezielt herbeizwingen … mit aller Macht. Und ziemlich öffentlich.

Da braucht man keine Verschwörungstheorieportale mehr – es reichen die normalen, von der Mehrheit akzeptierten Nachrichten – und solche Nachrichten – also, derart akzeptierte Nachrichten – braucht man nun mal, um Mehrheiten im Land zu bilden. Hundert you-tube-Videos von Oberlehrer Superschlau mit ganz eigenen Wahrheiten helfen da nicht weiter – zerrütten aber nebenbei die Fähigkeit, sich zu gemeinsamen Handeln zusammen zu schließen … zugunsten von ein paar Euro auf dem Konto vom Oberlehrer. Ganz unterhaltsam in Friedenszeiten, ganz katastrophal, wenn es ernst wird.

Und wenn keiner diese kriegsgeile Bande aufhält, dann wird der Krieg weiter eskalieren. Oder?

Der Eifelphilosoph

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