Wie kann das sein?

[Der Aufstand 48/23, Seite 19]

Ja, da fehlt ja jetzt Geld. Mindestens 60 Milliarden.

Wie kann das sein? Da arbeiten hunderte von Spitzenkräften – und nicht einem ist aufgefallen, dass da was nicht stimmt? Ach ja – Spitzenkräfte. Ich meine nicht die Leistung, sondern … die Bezahlung. Leistungsmäßig – nun ja. Politik wird immer mehr zur cleveren Alternative zu harter Arbeit. Das zieht gewisse … besondere Charaktere an, denen es egal ist, was sie machen, Hauptsache, der Rubel rollt. Oder der Euro.

Nun ist es ja leicht, Politik in Demokratien zu kritisieren, denn: da, wo alle mitbestimmen sollten, müssen auch die geistig weniger bemittelten mitreden dürfen. Ja, das ist halt Demokratie. Wer was anderes will – nun ja. Der will halt eine Form von Diktatur. Das wollen immer mehr derzeit, wie man hört. Der „starke Mann“ ist wieder gefragt – jedenfalls bei denen, die in ihrem eigenen Leben nichts ordentliches auf die Reihe kriegen und deshalb die anderen nicht leben lassen können wie sie leben wollen. Da machen aber auch alle mit: die Etablierten und die Antietablierten. Die einen rufen laut: „Klimawandel“ während die anderen laut „Gibt´s nicht“ tönen. Das ist dann die moderne Version einer wissenschaftlichen Debatte. Da schielt natürlich jeder nach der Macht, die ihm helfen könnte, seinen Wahn – den beide haben – kritiklos durchzusetzen. Alternativ dazu wäre das Gespräch zu setzen, das Abwägen von pro und contra. „Weisheit“ wäre da eine angemessene Reaktion, auch für den politischen Bereich, aber die Leute entscheiden sich derzeit lieber für das „Modell Papst“ – „ich allein habe Recht und alle anderen keine Ahnung“.

Nehmen wir mal an, die Klimawandelkritiker – „Leugner“ mag ich sie nicht nennen, das ist schon ein entwürdigender Kampfbegriff, der voraussetzt, dass sie sich irren – würden sich irren … und es gäbe einen Klimawandel, den wir ignorieren? Diese Option würde vielen Millionen Menschen das Leben kosten – ein hoher Preis fürs idiotische Recht haben.

Nehmen wir mal an, die Klimawandelpropheten würden sich irren – und der Klimawandel stammt nicht vom CO2 – was wäre dann? Wir hätten mehr Elektroautos, was eine Katastrophe ist, weil die noch mehr Sondermüll auf vier Rädern sind als normale Autos. Aber wir würden Wege suchen, schonender mit begrenzten Ressourcen umzugehen – was an sich eine weise Idee wäre.

Also spräche doch nichts dagegen, den Klimawandel begrenzt ernst zu nehmen – und in Ruhe die Debatte weiterlaufen zu lassen. Das wäre Wissenschaft: die Diskussion – gerade mit denen, die nicht meiner Meinung sind. Alles andere wäre Diktatur, die auch nicht dadurch besser wird, wenn sie aus dem Anti-Mainstream kommt.

Aber der kleingeistige autoritäre Charakter – einst als Urtyp das Faschisten beschrieben – setzt sich gesamtgesellschaftlich immer weiter durch, egal auf welcher Seite. Sein Gegenstück – der lebendige, lebensfrohe, Weisheit suchende Mann von Welt – wird seltener. Frau von Welt geht auch – ist aber im deutschen Sprachraum derzeit nicht im Gebrauch.

Der Kleingeist siegt auf ganzer Linie – mit dogmatischem Sprücheklopfen. Damit sind wir wieder auf einem geistigen Niveau vorhistorischer Zeiten, wo die Sterne Löcher im Samtvorhang waren, durch die das Licht der Götter scheint.
Oder?

Und im übrigen – was das fehlende Geld angeht: finde schon, dass man da mal Richtung Ausland schauen darf – ich kann da nur Kriege finanzieren, wenn ich auch das Geld dafür habe. Auf dicke Hose machen, aber nur auf Pump leben ist auch nicht weise.
Oder?

Der Eifelphilosoph

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Von Redaktion

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