Der Dom zu Bardowick und die Hanse als Ende der Katholika

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Symbolbild
[Der Aufstand 25/23, Seite 8]

Der Dom zu Bardowick und die Hanse als Ende der Katholika

Von Gerich von Heineken

Hamburg, 12.-14.06.2023

Sie glauben Bescheid zu wissen? Dann kennen Sie noch nicht „die wahre Geschichte“. Mein Name ist Gerich von Heineken.

Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert blühten in Europa die Hanse auf mit ihren Schiffen, den Koggen. Von Lübeck in den Skargerack und bis hoch nach Finnland und Norwegen segelte man in einer weniger stürmischen See als im Mittelmeer oder der Atlantikküste, weshalb weniger Schiffe kenterten und der Warenhandel florierte. Die ersten Städte begannen, Kontore zu errichten, Handelshäuser und erste private repräsentative Häuser und Villen für die wohlhabenden Familien entstanden.

Während also Deutsche Städte noch keine Nation bildete, im Grunde waren es Fürstentümer mit reichen Handelsfamilien, setzte sich eine gemeinsame Kultur des Handels durch, und in vielerlei Hinsicht könnte die genaue Betrachtung dieser Hanse viele Rätsel beantworten und viele neue Rätsel uns aufgeben.

Ein gschichtlicher Sonderfall stellt die Hansestadt Bremen dar.

Bereits im 14.Jahrhundert blühte diese Stadt so stark auf, war so immens reich, dass die Bremer die Notwendigkeit fürs Heil im Jenseits zu beten, verloren. Im Gegensatz zu allen anderen Städten jagten sie den katholischen Klerus vom Hof, erklärten sich zur Freien und Hansestadt ohne kirchlichen Einfluss, weit vor der Zeit Luthers und den Ausführungen im ‚Leviathan‘ von Hobbes, dem großen englischen Staatstheoretikers. Über 100 Jahre vor der Reformation steht Hamburg nördlich alleine im Fokus des Dänischen Königs. Er gründet dänische Siedlungen.

Ob Christian der III., der VII. oder VIII., dänische Könige waren schon immer Protestanten. Dazu entsteht in Nordfriesland die mennonitische Kirche, die weltweit bekannte Missionskirche.

Wer wann zu welchem Zeitpunkt verfolgt wurde, entzieht sich hier einer genaueren Betrachtung aber es wird deutlicher, als ein Lübecker Kaufmann der Hanse im 13. Jahrhundert in der russischen Stadt Novgorod zum russisch-orthodoxen Glauben übertrat und später zum „seligen Prokop“ zu Lübeck verehrt und heilig gesprochen wurde. Dies war etliche Jahrzehnte vor einer Reformation, die in Wittenberg ihren Anfang nahm aber vor allem in Hamburg sich auswirkte. Denn anders als Lübeck und Bremen war Hamburg noch nicht reich und stand, anders als Stade und Lüneburg, als Vorposten gegen die Wikinger im Norden unter katholischer Jugendweihe und Blitzableiter, zu jedem Überfall bereit. Hamburg war also christliche Haubitze gegen „Nordmänner“. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Dom zu Bardowick. Während in Lübeck ein Kaufmann sich zum Heiligen einer ausländischen Kirche erklärt, wird in der Nähe Lüneburgs und Hamburgs, quasi fußläufig, der Dom zu Bardowick in einer Art Varusschlacht ohne Varus niederge-brannt. Dieser Dom damals war eine Lehmkirche mit Reet. An diesem Dom kann man unsere gesamte Mittelaltergeschichte & Kirchengeschichtsdarstellung exemplarisch nachvollziehen.

Zwischen dem Jahr 400 nach Christus, dem Einfall der Goten in Rom und ca. 750 n. Chr. klafft eine riesige Lücke. Was wir durch Augustinus wissen, die Goten fallen in Rom ein, töten alle Nichtchristen aber lassen die Christen leben. Augustinus spricht demnach von den Goten als „die Guten“, die Gottes Werk tun“. Danach ziehen sich Christen in ihre Klöster zurück.

Warum lassen die Goten die Christen leben, töten aber alle Nichtchristen? Wer waren die Goten und wo kamen sie her?

Die Goten unterteilt man immer in Ostgoten und Westgoten.

Der Begriff Gote soll ursprünglich skandinavisch gewesen sein und wurde läppisch mit Strandbewohner gleichgesetzt. Diese zogen nämlich im 2. Jahrhundert n.Chr. ans Ufer nördlich des Schwarzen Meers. Folglich lebten die Westgoten im Delta der Donau und Ostgoten im Delta des Djenpr. Während also sich bis zum 4. Jahrhundert und darüber hinaus die Orthodoxie durch die Jünger Jesu Christi in die Welt ausbreitet, über die Stadt Ephesus, wo Maria, die Mutter Jesu ihre Himmelfahrt erlebt hat, was westlichstes Gebiet der heutigen Türkei ist, und die Mission übers Schwarze Meer erfolgt, bei Byzanz, bei Georgien und Armenien vorbei auf der Kiewer Rus bis zu den eben jenen Goten. Es bildet sich 395 ein byzantinisches Reich, ohne Rom, das zwar Christen beheimatet, aber mit dem eine untergeordnete Rolle spielt und „mit dem Rücken zur Wand steht“. Aufgrund der Mission fallen die Goten, die eigentlich Wikinger sind, in Rom ein und töten alle Römer bis auf, wie wir vom heiligen Augustinus wissen, Christen in ihren Kirchen.

Da stellt sich die Frage, warum überlebten die Christen? Die einfallenden Westgoten erkannten ihre Glaubensbrüder und verhalfen so Byzanz, später Konstantinopel, zum Weltreich.

Rom spielte nur insofern eine Rolle, als dass dort heilige Petri auf dem Marktplatz über Kopf gekreuzt wurde, was Jesus ihm nach dessen Auferstehung auftrug, und der heilige Paulus am Tiber nach Gründungen seiner ecclesiastischen Gemeinden in seinem theologischen Wahn noch in Spanien missionierte, wo des Messias Bruder, Jakobus, bereits 44 n. Chr. beerdigt war.

Also bildeten sich durch die Taufen und Predigten am Jordan, die in der Enthauptung des Täufers mündete, und Kreuzigung eines seiner aufmüpfigeren Täuflinge zu Pessach in Jerusalem bei etwaiger Duldung des Glücksspiels, ohne einen durch Rom akzeptierten Feiertag der Provinz Galiläa, bei der Soldateska durch die Vorgesetzen gerade eben so gebilligt, daraus nicht nur zwei, sondern drei große christliche Reiche. Das Ostrom, das sich auf die Mission des Mittelmeerraums bis Ägypten und die ehemaligen Gebiete des römischen Reiches besann, das Römische Reich selbst, das sich als Westrom im Chisma im 11. Jahrhundert abspaltete, und das Reich des Golan, das eine Chiffre für das erwartete Königreich Davids war, das wir als „byzantinisches Reich“ des Geschichtsunterrichts kennen.

Ob es nur verpönt war, unter den Kaisern Byzanz König David und den gekreuzigten Täufling Johannes als seine eigentlichen Thronerben zu bekennen, ist leider (noch) nicht überliefert, aber Rom, und das ist wichtig, zerfällt innerlich, was Paulus geschaut hat, er wollte nur das Rechtssystem der Römer für „sein Christentum“ übernehmen, er hielt es dem jüdischen- talmudischen Rabbinergesetz für überlegen und musste einen Grund finden, warum Heiden, die Ägyptischen Hohepriester, mit dem Hermes am Kreuz besser dastehen sollten, als diese paar Juden in Massada und einer alten Burg auf dem Golan, die „Jeshua“ zwar als ihren Freund & Mentor kannten, aber dem größten Geschichtenerfinder & psychotischen Prahlhans der Spätantike nicht glauben wollten, wenn er Jesu referierte.

Bei Bzyanz liegt der „Bospo Rus“, der zum großen „Kiew Rus“ und „Bela Rus“ führt. Dieses Wikingergebiet wird „orthodox“ getauft und die Grundlage des späteren Ruthenischen Reichs.

Im Ruthenischen Reich übernimmt man das jüdische Gesetz, man wird slavisch, also Leibeigenisch, und der Westen wird, anders als man es denkt, nicht katholisch christianisiert. Im Gegenteil, Karl der Große, Charlemagne, Carolus Magnus, wird später die widerspensitigen Sachsen mit dem Schwert demütigen, und bis dahin gehen Erfolge der Christianisierung fast ausschließlich auf das Konto der Orthodoxie. Während noch die Römer bei der Varusschlacht versuchten, Hermann den Charusker in einer Art Endschlacht gegen die Teutoburg Wikings zu bezwingen, was misslang, christianisierte von Ost der slavisch-orthodoxe Christ die Wikinger bis Mecklenburg.

Bis zu eben jenem Dom von Bardowick! Die Grenze Katholiens zum slavischen Vielvölkerreich, von Charlemagne umworben, wurde gegen 1189 durch den Karolinger Heinrich den Löwen zerstört, Vetter von Friedrich Barbarossa und königsgleich in der Stellung Norddeutschlands, ließ an die Stelle zwei Türme, Wachtürme in Grundform des Octagons, wie auch der Dom zu Aachen ein Wachturm war, bauen und wurde erst 1487 fertig.

Bardowick selbst war Grenzstadt zum slavischen Ostreich und somit in Nähe zu Hamburg Ausläufer der Taufen der Kiew Rus.

Hamburg war zu der Zeit eher noch unbedeutend, erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts, als kurz vor Gründung der Hanse wurde hier aus der Hammarburg, einer Wikingerburg, deren ersten Dom die Katholika außerhalb der Stadtmauern baute, eine katholische Stadt. Man hat das Volk nicht gefragt; -und ob‘s sich Taufen ließ, war für den Bischof Ansgar unerheblich.

Hamburg war also grenzkatholisch und Blitzableiter gegen die Wikinger, die nicht Stade oder Lüneburg überfallen sollten.

Also stand die Mission der Katholischen Kirche auf wackeligen Beinen. Zwei Beispiele neben Bardowick, dessen Kirchenschiff man erst baute, als der Norden mit ihren Wikingern befriedet wurde. Die Hanse wurde zwar nicht in Lübeck gegründet, aber sie drückte der Hanse den Stempel auf. Auch Lübeck war eine Wikingersiedlungsgründung, wie Haithabu, aber mit den Däns ließ sich verhandeln. Man rang dem dänischen König, alles im übrigens verchristlichte Bezeichnungen, sowohl Dänemark als auch Könige werden sich ‚Nordmänner‘ nicht genannt haben.

Man kaufte den Leutnant Däns Lübeck ab, und das eben noch heiß begehrte Bardowick verlor mal schnell den angedachten Bischofssitz nach Lübeck, es war wichtig, dort zu expandieren.

Doch die Lübecker Kaufleute ließen es nicht mit sich machen: das historische und katholisierte Bardowick verlor an Lübeck eine ganze Menge Handelsmacht, Kaufleute siedelten über, und ein Lübecker Kaufmann segelte sogar nach Novgorod und ließ sich dort zum seligen Prokop segnen, um den Einfluss der Katholika zurückzudrängen und der Hanse ihren slavistischen-wikingerischgotischorthodoxen Charakter in Norddeutschland zu erhalten, das mitten in der Blütezeit der Hanse 1300 n.Chr.

Bremen, ebenfalls ehem. Weser Schilfsiedlung der Wikings, ging parallel dazu einen andere Weg, und schmiss den Klerus samt Adel vor die Tür – äh Stadtmauern – und sprach sich vom Himmelreich der Katholika um 1400 n.Chr. frei. Das ging nur, weil Bremen damals die reichste Stadt Europas gewesen war.

Hamburg nahm als erste Stadt das Angebot der der 95 Thesen um 1517 des Reformators Luthers an, weil man sich nicht aus der Klammerburg des Katholischen Klerus hat lösen können.

Die Reformatio gegen katholischen Einfluss begann demnach weitaus früher, als uns das heute bewusst ist. Durch Jan Huß, ein Holocaustopfer der Prager Burg, wissen wir, dass Versuch der Reformation strafbar war. Auch durch Thomas Münzers Agitation können wir nachempfinden, wie sehr Martin Luther auf gut deutsch „der Arsch auf Grundeis ging“ und er alles tat, um Auswirkungen auf Besitztümer der Fürsten zu minimieren.

Viele verschiedene historische Bezeichnungen für Wikinger, ob Dänen, Rusken, Angeln, Skandinavier und so weiter, tragen zur Verwirrung dieses Verwirrspiels ebenso bei wie die Adels-Titel. Da sich unser „Heiliges Römisches Reich Theutonischer Nationen“ nur legitimierte durch eine angebliche und etliche Jahrhunderte zurückliegende Schenkung eines Kaisers aus dem heutigen Istanbul, und eben nicht im Römersitz zu Vatikanstadt, dessen namhafte Kollegen wie Otto der 1. und Friederich Barbarossa Überläufer waren, die ihren Kollegen im Norden vielleicht spinnefeind waren, aber doch zumindest abtrünnig ihrem Volk erzählten, sie wären frei, um sich selbst im Kindsbett taufen zu lassen, um ein Paradies zu erreichen, dass nicht ihres war, dabei einem Klerus auf dem Leim ging, dessen Unbildung theologisches Programm und Unehrlichkeit Bibliotheken & Staatsanwaltschaftsakten füllt, dessen Einfluss und Machtanspruch – mit dem 666 aus „heiterem Himmel“ in der Offenbarung angekündigt – zu kommen scheint, , dessen zentraler Apostel Paulus Jakobus widerspricht, und dieser Irrtum des größten Endzeitsektierers auf unheimliche Weise im wirkmächtigsten Werk der Welt in Mohammed-Ali-Manier mit falscher Reihenfolge verschleiert wird, macht fassungslos!

Sie erreichen den Autor unter g.vonheineken@posteo.de.

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Von Redaktion

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