Mein Eindruck vom Gerichtsverfahren in Hamburg-Harburg

[Der Aufstand 10/25, Seite 9]

Mein Eindruck vom Gerichtsverfahren in Hamburg-Harburg

Bei diesem Gerichtsverfahren ging es um Anstiftung zur Ausstellung eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses. Ich saß im Zuschauerraum und möchte einfach meine persönlichen Eindrücke in diesem Artikel teilen.

Herr Tom Lausen der als Datenanalyst in der Corona Aufarbeitung tätig ist hat in diesem Gerichtsverfahren Hamburg-Harburg sozusagen die Verteidigung der Angeschuldigten Ruth G. übernommen. Die Richterin und Staatsanwältin prüften direkt vor Ort ob dieses möglich ist. Dabei sollte erst einmal mitgeteilt werden ob er schon einmal zur Verteidigung zugelassen wurde. Nach mehreren Erklärungen welche belegt haben, dass eine Verteidigung seinerseits schon mehrfach möglich war, wurde dem schließlich stattgegeben.

Ich möchte in diesem Artikel darauf hinweisen, dass ich mich auf das Verhalten von der Richterin und der Staatsanwältin spezialisieren möchte, weil ich den Eindruck erhalten habe, dass dieser Prozess irgendwie anders als andere Prozesse gelaufen ist. Alleine der Aspekt dass die Richterin oftmals und ohne Erklärung den Raum verlassen hat, ist mir als Prozessbeobachter völlig fremd und neu.

Während der Gerichtsverhandlung konnte man im Raum ein deutliches Desinteresse der Staatsanwältin spüren und sehen, weil sie direkte Blickkontakte vermieden hat und sich oftmals Hilfe suchend entweder in ihren Zetteln, oder hinter ihrem elektronischen Gerät (konnte nicht erkennen ob es ein Tablet oder Laptop war) versteckt hat.

Des Weiteren ist es für mich auch total fremd, dass ein Staatsanwalt sich mit seinen Namen verstecken möchte. Meiner Meinung nach müssen in einem öffentlichen Gerichtsverfahren alle Namen öffentlich bekannt und benannt werden.

Auch die Art der Gesprächsführung hat für mich einen Beigeschmack. Von einem Angeschuldigten setzt man gewisse Benimm- und Gesprächsregeln voraus, allerdings sollte man meinen dass der Angeschuldigte das gleiche Recht auf diese gewissen Gesprächsregeln hat. Ich möchte darauf anspielen, dass mir von Anfang an diese Grund-Generft-Heit, als ein pubertäres Verhalten von Seiten der Richterin und auch von der Staatsanwältin aufgefallen ist. Ich denke wenn Antworten nicht genehm sind, sollte man nicht mit Stöhnen, oder mit dem Stift auf den Tisch fallen lassen stören.

Gretchen Faust


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