
Tja, wie das Schicksal so spielt: gestern noch der große Held, über den alle Welt spricht, heute verdrängt von neuen Nachrichten: über Selensky und die Ukraine spricht man nicht mehr, jetzt ist Syrien der Star.
Natürlich – wenn man über Syrien spricht, spricht man nicht darüber, wie es eigentlich sein kann, dass teils von den USA finanzierte Rebellengruppen ohne jeglichen Widerstand ein ganzes Land einnehmen können. Und die haben da einiges finanziert. Man erfährt auch nicht, wieso immer noch US-Soldaten in Syrien stationiert waren – was machen die da?
Und dass die israelische Luftwaffe einfach so jetzt Syrien bombardieren darf, ohne dass ein Aufschrei durch die Welt geht – nun ja. Muss man wohl alles hinnehmen.
Man musste ja auch hinnehmen, dass die Türkei einfach so in Syrien einmarschieren durfte, dort Land dauerhaft besetzte und regelmäßig Angriffe gegen Kurden durchführt – den aktuell gerade jetzt. Regt sich einer darüber auf?
Und dass die USA ebenfalls „75“ Ziele in Syrien bombardiert haben (die Nachricht war ein Geburtstagsgeschenk für mich von NTV. 08.12.2024, 21:15 Uhr), interessiert auch kaum, oder?
Überall erzählt man mir jetzt, dass bald „alles ans Licht kommt“, die Lügen von der Wahrheit verdrängt werden – und dann?
Niemand hat derzeit die Kompetenz, Widerstand gegen die „regelbasierte Werteordnung“ zu organisieren, niemand die Fähigkeiten, Widerstand anzuführen und durchzusetzen – was soll man also mit den ganzen Wahrheiten … von denen man auch nicht weiß, ob sie nicht in irgendwelchen US-Denkfabriken produziert und von Geheimdiensten oder „Faktencheckern“ in breiter Front ins Volk gestreut wurden.
Ja, es gibt Wahrheiten, die sehr unangenehm sind – um sie zu finden, muss man den Mainstream gar nicht verlassen – man muss nur die Fähigkeit haben, ihn kritisch und aufmerksam zu lesen – jenseits der großen Schlagzeilen. Dort findet man zum Beispiel auch jene Aussage, „die Ukraine bietet also für die US-Militärs eine ideale Laborsituation“ (Frankfurter Rundschau, 11.12.2024, 12:16 Uhr, Ukraine zerstört mit Klappmesser Putins Prestige-Panzer). Ein Labor, in dem Menschen sterben, damit US-Firmen Waffen testen können – das erinnert an den spanischen Bürgerkrieg 1936, wo die Großmächte Europas ihre Waffen getestet haben – mit wertvollen Erkenntnissen für den folgenden Krieg. Das verspricht man sich auch von dem Ukraine-Krieg: „Bereits Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres hatte TWZ verkündet, dass die US-Armee die Switchblade als erste Stütze ihres Replikator-Programms seht: also der massiven Umstellung der bisherigen Streitkräfte, um Chinas quantitativen Vorsprung an Rüstungsgütern zu egalisieren.“ Schreibfehler bitte bei der FR reklamieren.
Wir proben also den regelbasierten Krieg gegen China in der Ukraine. Das kann man einfach so nachlesen. Da China gar keine Möglichkeit hat, die USA anzugreifen, kann man sich vorstellen, welches Szenario dahintersteht. Die US-Firma AeroVironment wird demnächst ihre Drohnen in der Ukraine produzieren. Wir liefern also nicht mehr nur Waffen, sondern ganze Fabriken, womöglich samt Personal.
Da ist es doch beruhigend, dass die Tagesschau weiter Fußballergebnisse auf breiter Front veröffentlicht – bitte weitergehen, es gibt nichts zu sehen, nichts wichtiges zu lesen. Alles ist normal.
Und Frieden?
Will man nicht. Weiß auch jeder. Da können noch so viele Wahrheiten ans Licht kommen.
Oder?
Der Eifelphilosoph