
und
https://www.youtube.com/live/PhJfEAmtO28?si=Ivnf273Zk1et6cLt
[Der Aufstand 49/24, Seite 7]
Über das Ende des Imperiums
und was die Friedensbewegung tun kann
Am 26.11.2024 gab das Portal „dailymail“ bekannt, wie der Insider der „Westlichen Welt“, Tucker Carlson (ehemaliger Mitarbeiter bei CNN) den Untergang des Imperiums sieht.

Zitat, siehe
https://youtu.be/SZ_QeRjcmPE?si=rwNvgWL-zF0HBNwI
Moderator: „Wer zum Teufel regiert im Weißen Haus? Ich weiß, dass Sie diesbezüglich bescheiden sind, aber Sie haben dort hervorragende Quellen. Biden ist nicht derjenige, der das Weiße Haus kontrolliert. Wer ist unser De-facto-Präsident? Ist es jetzt [US-Außenminister] Antony Blinken? Ist es [der Nationale Sicherheitsberater] Jake Sullivan? Wer ist es?“
Tucker Carlson: „Nun, wenn Sie mich gestern Früh gefragt hätten, hätte ich Tony Blinken gesagt, da er es von Anfang an gesteuert hat, aber jetzt würde ich Satan sagen. Denn ich glaube wirklich, dass die dunklen Mächte das Sagen haben. Ich meine, es gibt keine Rechtfertigung für den Einsatz von Antipersonenminen in diesem Konflikt, der mit Antipersonenminen nicht gelöst werden kann, in keiner Weise gelöst werden kann. Der einzige Effekt dieses Schrittes ist, dass unschuldige Menschen getötet werden. Punkt. Das ist alles. Das ist der einzige Effekt, und das wissen sie, und sie tun es trotzdem, weil es ums Töten geht. Es ist teuflisch. Das muss man so sagen. Ich denke nicht, dass es darum geht, die Demokratie zu verteidigen. Der Präsident der Ukraine wurde nicht gewählt. Er ist ein Diktator. Seine Amtszeit ist buchstäblich abgelaufen, und er macht einfach weiter. Er ist ein Diktator in diesem Land, der eine christliche Konfession verboten und Priester ins Gefängnis geworfen hat. Wie viele weitere Diktaturmerkmale braucht es noch, um es beim Namen zu nennen, nämlich totalitär? Alles daran ist entsetzlich. Ich bin so froh, dass Sie erwähnt haben, was in Großbritannien und Frankreich passiert. Die westeuropäischen Länder tragen daran eine Mitschuld. Ich hoffe wirklich, dass Bücher darüber geschrieben werden, aber es hat etwas von einem sterbenden Imperium: demographischer Zusammenbruch, eine völlig sinnlose finanzbasierte Wirtschaft, keine Selbstachtung, um sich greifender Nihilismus. Diese Mischung hat etwas an sich, das eine sterbende Zivilisation in ihren letzten Tagen in einer Art Orgie des Tötens um des Tötens willen um sich schlagen lässt. Es ist wirklich das Düsterste überhaupt. Man stelle sich den Untergang Roms vor, Vandalen, die Gebäude einreißen, Orgien in den Straßen – all das. Das Ende eines Imperiums ist eigentlich eher eine Art Selbstmord, eine Art erweiterter Selbstmord, bei dem die einstige Großmacht sich selbst tötet und dabei viele Menschen mit sich reißt.“
„daylymail“ überschreibt das Interview mit den Worten, Zitat: „Tucker Carlson überrascht Podcast-Moderator mit wilder Behauptung darüber, „wer Bidens Weißes Haus wirklich leitet“ (https://www.dailymail.co.uk/news/article-14117955/Tucker-Carlson-wild-claim-Joe-Biden-White-House-Russia-Ukraine.html)
Es ist doch sehr interessant, wie der ehemalige Mitarbeiter bei CNN, Tucker Carlson die Herrschaftsmethoden der Machthaber charakterisiert, denen er, so liest sich sein Wikipedia-Eintrag, als Moderator und politischer Kommentator früher einmal gedient hat. Das Ausmaß der Korruption eines Systems, dessen Teil er war, muss also tatsächlich so unerträglich sein, dass er die Gunst seiner Machthaber und damit seine Privilegien aufgab und sich das Prädikat „Social-Media-Verschwörungstheoretiker “ verdiente? Tucker Carlson füllt die Reihen der Legion der „verstoßenen Göttersöhne“ auf, die dem Imperium immer mehr zum Verhängnis werden. Dennoch ist es nötig, die „wilden Behauptungen“ etwas zu erden. Der Schluss-Satz von Tucker Carlson enthält die historische Erkenntnis aus der Geschichte, dass Herrscher den Untergang ihres Machtmonopols mit einem möglichst großen Schaden ihrer Widersacher verbinden. Ganz nach dem Motto: „Was ich nicht haben kann, sollt ihr auch nicht haben!“ und „Wenn ich untergehe, sorge ich dafür, dass ihr auch untergeht!“. Dieses Herrschaftsprinzip ist menschenfeindlich, aber es ist nicht satanistisch, weil es nichts mit der Figur „Satan“ aus einer Religion zu tun hat, sondern mit der Wirkung eines menschenfeindlichen Rechtssystems:
das Eigentumsrecht
Dieses Rechtssystem erzeugt ein menschenfeindliches Räubersystem durch Abhängigkeitsverhältnisse, welche ein Machtsystem zusammenhalten wie der Mörtel ein Haus zusammen hält. Aus immer dichter gesponnenen Netzen sozialer Abhängigkeiten, die Oligarchen aufgrund ihres, durch Eigentumsrecht angehäuften Reichtums erzeugen können (Akkumulation des Kapitals), verwandeln Superreiche finanzielle Macht in politische Macht. Genau diese politische Ökonomie des Eigentumsrechts ist es, die ein allgemeines Milieu der politischen Fäulnis durch Korruption erzeugen und jeden noch so zarten Demokratie-Ansatz im Keim ersticken.
Ein Mensch muss sein Tun zuerst vor sich selbst rechtfertigen und wenn das für Diener eines menschenfeindlichen Systems nicht mehr möglich ist, fällt die Reputation der Herrschenden auf Null, bei einem nach dem anderen Diener in der Machtphalanx. Zu dieser Legion der gefallenen Göttersöhne gehört auch Tucker Carlson. Aber die Angehörigen dieser Legion haben Schwierigkeiten mit den Folgen der jahrzehntelangen Indoktrination. Sie haben Schwierigkeiten den konsequenten Schritt in ihrem Denken, bis zu Ende zu gehen und das Eigentumsrecht an sich, als die tiefste Ursache des gesellschaftlichen Niedergangs, als die Ursache der Gewaltexzesse und aller Kriege, zu erkennen, und eine Alternative anzudenken. Die Alternative heißt:
Besitzrecht anstatt Eigentumsrecht.
Aus einem Besitzrechtssystem ergibt sich ein ganz anderer politischer Überbau, und zwar ein radikaldemokratischer Staat, in dem es nicht möglich wäre, durch Akkumulation des Kapitals (Anhäufung von Eigentum), ein autoritäres Repräsentativsystem mit freien Mandaten zu errichten (siehe Artikel 38 des Grundgesetzes), womit Abgeordnete an Aufträge und Weisungen ihrer Wähler nicht gebunden sind, oder eine Diktatur zu errichten. Nur ein radikaldemokratischer Staat ist der Staat der Staatsbürger und nicht mehr der Staat der Reichen, weil in ihm alle Mandatsträger mit imperativen Mandaten an Aufträge und Weisungen der Staatsbürger gebunden sind. Genau daraus entspringt die Souveränität von Staatsbürgern.
Wenn die ökonomische Ursache eines politischen Überbaus und daher die Kausalität der politischen Ökonomie nicht erkannt wird, kommt es zu allerlei „wilden Behauptungen“, um die Gewaltexzesse der Herrschenden zu erklären.
Militärs sind Handwerker des Tötens. Sie setzen nicht Antipersonenminen ein weil sie satanistisch sind, sondern um durch Verletzungen möglichst viel Personal und Ressourcen des Gegners für die Versorgung von Verletzten zu binden. Das ist ein ganz normales militärisches Kalkül des Krieges und Krieg bedeutet immer; und das sollten sich alle Zivilisten hinter die Ohren schreiben: Töten und Zerstören! Krieg bedeutet Kulminationspunkt der Menschenfeindlichkeit als konsequentester Ausdruck der Gewaltspirale des Eigentumsrechts.
Natürlich haben nicht irgendwelche „dunklen Mächte“ das Sagen oder gar eine Figur aus den Narrativen der Religionen wie „Satan“. Nein. Das Sagen haben Oligarchen. Oligarchen sind superreiche Großeigentümer, die sich mit ihrem angehäuften Reichtum die Politik kaufen können, die sie für Extraprofite brauchen. Die Anweisungen, die diese Leute von luxuriös eingerichteten Büros mit edlen Schreibtischen erteilen, sind von Profit- und Machtgier getrieben. Diese Leute begehen Verbrechen, die sich für sie selbst aber gar nicht verbrecherisch anfühlen und die sie mit Hilfe einer großen Schar willfähriger Diener, die alle sozial in tausend verschiedenen Art und Weisen von ihrer Gunst abhängen, rechtfertigen lassen. Oligarchen und ihre staatlichen Vollstrecker fühlen sich in ihrem menschenfeindlichen Handeln im Recht.
Sie berufen sich auf die Gesetze des Eigentumsrechts und Eigentum bedeutet Verfügungsgewalt. Die Schuld an den Kriegsverbrechen lastet also nicht nur auf Einem, sondern auf Tausenden. Wenn bekannt wird, dass eine Familie des US-Präsidenten, wie der Biden-Clan, an der Ausbeutung der Bodenschätze der Ukraine beteiligt ist, dann kommt nur an die Öffentlichkeit, dass dieser Krieg ein Krieg für den Reichtum von Profiteuren ist. Personalunionen von Regierungsvertretern oder deren Söhne durch ihre Berufung in Aufsichtsräte, bei Staatsdienern (Präsidenten oder Kanzler) vor allem nach ihrer Zeit als Staatsdiener, sind ganz normal in einer Oligarchie. Eine Karriere als Profiteur wird ihnen in der Regel schon vor ihrem Staatsdienst in Aussicht gestellt. Sie dienen schließlich dem Staat der reichsten Eigentümer und werden dafür auch fürstlich belohnt. Natürlich ist Hunter Biden nicht der einzige Profiteur und nur ein Beispiel, stellvertretend für das politisch Prinzipielle der „Repräsentativen Demokratie“. Die Ukraine wird national bekanntermaßen in sehr direkter und ungehobelter Art von ukrainischen Oligarchen beherrscht. Und „der Westen“, nicht der Westen (Westen ist nur eine Himmelsrichtung), sondern Großeigentümer als Profiteure machen eben Geschäfte mit ihnen und unterstellen die Militärmacht ihres Staates ihren Geschäftsinteressen.
Oligarchen realisieren mit Hilfe ihres Repräsentativsystems die ökonomischen Interessen ihrer Bereicherung und zwingen sogenannte „Politiker“ im Schlepptau ihres Lakaien-Stabes durch vielfältige soziale Abhängigkeiten bis hin zur Erpressung, ihnen zu Diensten zu sein. Genau das ist das Repräsentativsystem der sogenannten „Repräsentativen Demokratie“. Das Wort Demokratie“ ist in dieser Bezeichnung selbstverständlich eine Lüge. Und die Lüge ist die Hauptmethode ihrer
geistigen Herrschaft. Der Name dieses Herrschaftssystems lautet: Oligarchie.
Wie geht es weiter mit dem gesellschaftlichen Niedergang im europäischen Teil des imperialen Machtbereichs?
Darüber referiert ein Militär, der die Kunst des Tötens als Wissenschaft betreibt, recht klar. Der österreichische Oberst des Generalstabs Dr. Markus Reisner, hielt am Donnerstag, den 7. November 2024, im Potsdamer Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr den Vortrag „Der Krieg um die Ukraine – Eine aktuelle Lageeinweisung“. Man könnte nun fragen: was hat ein neutrales Österreich mit dem Ukraine-Krieg zu tun? Dazu sollte man wissen, dass die 1955 vom Nationalrat beschlossene „immerwährende Neutralität“ 1994 durch den Beitritt Österreichs zur militärischen Zusammenarbeit der Nato, namentlich der „NATO-Partnerschaft für den Frieden“, faktisch aufgegeben wurde. Oberst Markus Reisner ist ein wichtiger Propagandist für „Kriegstüchtigkeit“ im deutschsprachigen Raum. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verkündete: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein.“
Oberst Markus Reisner nutzt seine Analysen aus dem Ukraine-Krieg, um die Kriegstüchtigkeit in den Köpfen seiner Zuhörer zu installieren. Selbstverständlich ist es dafür nötig, ein Bild von den bösen Russen zu malen, die schon so gut wie an den Seelower Höhen stehen, und einen eroberungsgeilen Blick nach Berlin richten. Dass US-amerikanische Nato-Strategen in der Ukraine Atomraketen stationieren möchten, um damit in wenigen Minuten Moskau treffen zu können, verschweigt Herr Reisner ebenso selbstverständlich.
Ausgangspunkt seines „neuen“ Refresh-Programms bildet also die alte Propagandalüge: „Die Russen kommen!“ Der Vortrag wurde aufgezeichnet und ist hier zu finden:

Ich möchte seine Vorträge durchaus empfehlen um seine Denkweise und Argumente für den Krieg, den die Reichen für ihre Geschäfte brauchen, stichhaltig und sofort widerlegen zu können. Seine Erklär-Muster für den Krieg gegen die Russen sind sehr simpel und überhaupt nicht neu. Dennoch ist eine stichhaltige Gegenargumentation nur in der Tiefe erfolgreich, wenn die nationalen Interessen von Nationen, sich gegenseitig Bodenschätze, Billiglohngebiete und geschäftliche Einflusssphären zu rauben, als das Interesse von Räubern entlarvt- und für das internationale Interesse der Klasse der Lohnabhängigen, für ein gutes Leben in Frieden eingestanden wird, in einer radikaldemokratischen Gesellschaft auf der Basis von Besitzrecht.
Eine stichhaltige und abgerundete Argumentation ist nur möglich, wenn die Ursachen der Kriege erkannt-, und daher aus dem herrschenden Eigentumsrecht abgeleitet-, durch alle Propaganda-Mäntel hindurch-, wahrheitsgemäß als Krieg der Reichen um profitable Geschäfte gebranntmarkt wird und gleichzeitig ein Plan für einen alternativen Gesellschaftsvertrag aufgezeigt werden kann. Wer die Wahrheit auf seiner Seite hat, hat es leicht argumentativ zu überzeugen und kann sehr wirksam das Denken in den wehrfähigen Altersklassen beeinflussen.
In einem anderen Vortrag beschwert sich Herr Reisner darüber, dass Menschen das gute Leben haben wollen aber nicht dafür kämpfen und sterben wollen. Dagegen lässt sich leicht beweisen, dass er das „gute Leben“ der reichsten Eigentümer meint (Oligarchen) und dass jeder Mensch ein gutes Leben haben kann ohne andere Menschen töten zu müssen und das „gute Leben“ in Europa hat offenkundig die US-amerikanische Marine durch Sprengung der Gasversorgung Europas beendet. Wer ist also tatsächlich der Feind des „guten Lebens“? Russland oder die USA?
Die Lüge, die Herr Reisner verbreitet, besteht darin, dass er versucht Menschen davon zu überzeugen, nicht für ihr eigenes gutes Leben, sondern für das gute Leben-, die Profit- und Machtgier-, superreicher-, vordergründig US-amerikanischer Oligarchen sterben zu müssen. Ich sage den Menschen an die Herr Reisner seine Verzichts-Appelle richtet: Verteidigt euer gutes Leben gegen jede Menschenfeindlichkeit und ihr habt die Moral der Menschenliebe auf eurer Seite.
Oberst Reisner, der in einschlägigen Kreisen als Experte und sogar Wissenschaftler gilt, hält sich nicht mit Kritik an strategischen Unzulänglichkeiten des imperialen Raubzuges in der Ukraine zurück und beklagt die mangelnde Rüstungsproduktion im Nato-Machtbereich, beklagt, dass noch nicht auf Kriegsproduktion umgestellt wurde und die Lieferungen mit Munition und Gerät an die ukrainische Stellvertreter-Armee gegen Russland, viel zu geringfügig sind. Die Arsenale der ukrainischen Armee sind leer. Die Privatwirtschaft in der Rüstungsindustrie, so beklagt er, ist nicht leistungsfähig genug. Der Staat müsse eingreifen. Was den PMZ (politisch-moralischer Zustand) der Bevölkerung im wehrfähigen Alter betrifft, so gibt es reichlich Nachholbedarf. Mit welcher propagandistischen Leitlinie man den PMZ im Sinne der Kriegspropaganda heben kann, dafür hat Oberst Reisner ein ganz einfaches aber bewährtes Rezept:
„Hilfe! Die Russen kommen!“
und fädelt es mit folgenden Worten ein [ca. 1:15:40]:
„Und auch die russischen Arsenale leeren sich rapide, es gibt da genug Analysen aber die Experten gehen davon aus, dass sie noch zwei drei Jahre durchhalten können. Die Frage ist: kann die Ukraine das auch? Hat sie das Potenzial hier so lange durchzuhalten? Geben wir der Ukraine das Potenzial? Gibt der Westen der Ukraine das Potenzial? Oder ist es so dass die Russen auf den Seelower Höhen stehen mit Blick auf Berlin…?“
Er meint damit die Schlacht um die Seelower Höhen vom 16. bis 19. April 1945, die das Ende des Zweiten Weltkrieges einläutete. Seelow liegt ca. 70 km östlich von Berlin am Oderbruch. Die Rote Armee durchbrach in einem großen Sturmangriff die Stellungen der Heeresgruppe Weichsel des Nazi-Regimes. Die Stellungen auf den Seelower Höhen waren die letzte Hauptverteidigungslinie des deutschen Faschismus außerhalb Berlins. Nach dem 19. April war der Weg nach Berlin offen. Oberst Reisner unterstreicht seine Warnung „Die Russen kommen!“, mit den Worten „…Blick auf Berlin…“, mit folgenden Bildern [ca. 1:15:44]:

„…Blick auf Berlin…“ (historisches Bild)
Gleich im Anschluss folgendes Bild:

„… Blick auf Berlin…“ (aktuelles Bild)
Im zweiten Bild geht er von „Die Russen kommen!“, über zu: „die Chinesen, die Iraner, die Nordkoreaner kommen auch noch!“
Im Publikum sitzen Offiziere der Bundeswehr. Oberst Reisner kümmert sich hier also in erster Linie um den PMZ (politisch-moralischen Zustand) der deutschen Militärs und gibt bekannt, vor wem sie sich zu fürchten haben. Erstmal muss also die Bundeswehr geistig kriegstüchtig gegen Russland gemacht werden.
Damit setzt er gleich die Leitlinie der Nato-Propaganda für Deutschland. Ob die neuen Kriegstreiber mit dem ausgelatschten Slogan „Hilfe! Die Russen kommen!“ wieder Erfolg haben können? Und wieder eine oder sogar mehrere Generation in den Krieg hetzen können? So plump und dumm diese Leitlinie auch scheint, man sollte die Fachleute im Dienst der Nato-Kriegspropaganda, die sich auf moderne Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften stützen, nicht unterschätzen.
Was die Rolle Deutschlands im Raubkrieg des Imperiums in Europa angeht, fasst er sich kurz, Zitat [ca. 1:12:00]:
„Sie sind also nicht mehr Frontstaat, das machen jetzt andere für Sie aber Sie sind Aufmarsch/Durchmarschland und ähnliches und sind vielleicht eine mögliche weiche Flanke für den Gegner, der die Logistik entscheidend beeinflussen möchte.“
Ein Aufmarsch/Durchmarschland bietet reichlich Ziele für den Einsatz von Atomraketen. Nicht Frontstaat sein zu müssen, bedeutet außerdem keineswegs, dass junge deutsche Männer (und Frauen) nicht damit rechnen brauchen, zur Ostfront zu müssen.
Oberst Reisner kommt ca. zur Minute 1:08:33 in seiner Präsentation, zum „STRATEGIC LEVEL“ und referiert über eine 6-Punkte-Liste.

Er unterstreicht schon ca. zur Minute 58:07 mit einem allgemeinen Appell die Vorteile, die mit staatlicher Kontrolle der Rüstungsindustrie verbunden sind und bringt dafür ein Beispiel aus dem Ersten Weltkrieg, Zitat:
„Abnutzungskrieg ist ein Ressourcenkrieg. Das muss uns bekannt sein. Denken Sie an den Ersten Weltkrieg, die Munitionskrise in Großbritannien, das britische Königshaus und die Regierung musste die komplette britische Rüstungsindustrie von der Privatwirtschaft in die staatliche überführen um den Bestand an Munition zu fertigen den man tatsächlich an der Front gebraucht hat.“
Der Ukraine-Krieg bestätigt noch einmal diese wichtige Lehre. Das Imperium (bzw. seine Vasallen) ist/sind nicht in der Lage, seine Stellvertreter-Truppen gegen die Russen mit genügend Munition zu versorgen. Während die Russische Staatsdoktrin ein politisches System des Staatskapitalismus entpuppt hat, welches die staatliche Kontrolle über die Rüstungsindustrie, sowie über alle weiteren kriegswichtigen Industrien längst realisiert, teils durch Verstaatlichung, aber auch durch gesetzliche Regelungen, die einer Verstaatlichung nahe kommen. Das ist ein wesentlicher strategischer Vorteil der russischen Seite. Dieses Problem der politischen Ökonomie des Krieges ist ein strategisch wichtiger Punkt. Das lässt er auch in seinem ersten von sechs Punkten in seiner Liste noch einmal anklingen, am Beispiel von „Starling und Elon Musk.
Zu den 6 Punkten „STRATEGIC LEVEL“ des Herrn Oberst Reisner
Ich habe seine Punkte aus dem Screenshot (siehe Bild oben) graphisch herausgeschnitten, damit sie besser lesbar werden, dokumentiere seine Kommentare dazu und füge meine Kommentare an. Die Punkte 2 und 3 hat er zusammengefasst vorgetragen, ebenso die Punkte 4 und 5.

Punkt 1 in der Präsentation
Sein Kommentar dazu, Zitat:
„Der Weltraum hat eine hohe Bedeutung. Starling habe ich schon als Beispiel genannt. Die Kommunikation in diesem Bereich. Und denken Sie daran Elon Musk, ist ein Privatier, der diesen Krieg maßgeblich beeinflusst. Das haben wir gar nicht unter Kontrolle. Denn wenn er entscheidet: heute ist ein guter Tag, wird die Ukraine unterstützt; und wenn er entscheidet ich weiß nicht so recht wie das weitergeht, dreht plötzlich dann die Kommunikation ab. Wenn wir also in der Lage sind diese wesentlichen Domäne selbst zu kontrollieren.“
Mein Kommentar:
Der Kampf um die Vorherrschaft im Orbit trat schon am 4.10.1957 mit Sputnik 1 in die Öffentlichkeit und tobt seit dem und vorher schon, bis jetzt ununterbrochen, denn: wer im Orbit die Vorherrschaft erringt, hat die Vorherrschaft auf der Erde.
Das Momentum von Maßnahmen der staatlichen Kontrolle über die Rüstungs- und weitere kriegswichtige Industrie bezeichnet den Übergang von der Rüstungsproduktion in die Kriegsproduktion. Die historischen Wiederholschleifen der Kriegsspiralen des Eigentumsrechts verlaufen wie folgt:
1. Wiederaufbau»Rüstungsproduktion»Kriegsproduktion»Krieg»
2. Wiederaufbau»Rüstungsproduktion»Kriegsproduktion»Krieg»
3. Wiederaufbau»Rüstungsproduktion»Kriegsproduktion»Krieg»

Die rote Markierung ist die Stelle, an der wir gerade stehen. Diese Darstellung ist jedoch unzulänglich, weil sie die Zeitachse vernachlässigt. Sie zu veranschaulichen eignet sich folgende farbliche Darstellung:

Wieviele derartiger Wiederholschleifen, nur um ein paar Oligarchen zu bereichern, kann sich die Menschheit im Überlebenskampf mit der Natur überhaupt leisten?

Punkt 2 in der Präsentation

Punkt 3 in der Präsentation
Sein Kommentar zu den beiden Punkten, Zitat:
„Der Cyberraum ist ein Schlüsselterrain rein aber nicht vielleicht das Entscheidende Terrain, aber er ist ein wichtiges Domän für den Informationskrieg oder die Beeinflussung und wenn wir hier nicht in der Lage sind quasi hier den Gegner etwas entgegenzuhalten werden wir Opfer als Teil dieser Hybriden Kriegsführung und es muss uns klar sein dass wir spätestens hier Teil dieser Auseinandersetzung sind. Und gerade auch dieser Informationsraum ist jener Raum der entscheidend ist. Sie können 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr stecken aber wenn sie nicht die Soldaten haben die dafür und davon überzeugt sind für dieses Land ein Opfer zu bringen und das heißt im schlimmsten Fall das eigene Leben, dann wird es schwierig sein. Geistige Landesverteidigung, so haben wir das in Österreich genannt. Das versuchen wir jetzt gerade wiederzubeleben als Teil einer Schnittmenge von unterschiedlichen Anstrengungen einer umfassenden Landesverteidigung. Wirtschaftlich, militärisch, zivil und geistig, da sollten wir uns alle klar sein, dass es sehr wichtig ist hier etwas zu tun. Und wir müssen das Momentum halten wenn wir in der Kommunikation Stunden brauchen um Antworten zu geben dann wird die Zeit zu spät und zu langsam sein.“
Mein Kommentar:
Kriegstreiber haben immer das Problem, dass sie die Wahrheit nicht auf ihrer Seite haben. Wenn sie von „geistiger Landesverteidigung“ sprechen, dann meinen sie damit selbstverständlich Gewalt gegen Widerspruch. Denn Argumente für den Eroberungskrieg haben immer kurze Beine. Und dann kommt die Gewalt.
Es ist also damit zu rechnen, dass staatliche Zensurmaßnahmen im Internet durch Änderungen im Strafrecht oder durch private Akteure im staatlichen Auftrag, um Widerspruch – und Widerspruch ist Feindpropaganda – zu bekämpfen, weiter zunehmen werden. Die strafrechtliche Schwelle wird noch weiter herabgesetzt werden und pseudoprivate, staatlich finanzierte NGO’s werden in zunehmendem Maße Aktivitäten, die sich gegen Nato-Kriegspropaganda richten, aufzuspüren und zu bekämpfen versuchen. Oberst Reisner mahnt hier Maßnahmen gegen Feindpropaganda an ohne dieses Wort zu benutzen. Feindpropaganda ist jegliche öffentliche Äußerung, die den Narrativen der Nato-Kriegspropaganda widersprechen. Wir können sicher sein, dass Fachleute hier entsprechende Maßnahmepläne ausgearbeitet haben und das Abarbeiten derartiger Pläne wird ja auch schon spürbar durch diverse Änderungen des Strafrechts bezüglich „Volksverhetzung“ oder „Billigung von Straftaten“ usw.. Was dem nach als Straftaten zu werten ist und wie Volksverhetzung auszulegen ist, damit befassen sich die Radierer in den Amtsstuben der Regierungen und passen die „Recht“sprechung an die Bedürfnisse der Kriegspropaganda an. Die Anfänge davon dürfen wir also schon erleben und bereits Prozesse und Verurteilungen von Widersachern beobachten.
Selbstverständlich wird dabei Artikel 5 des Grundgesetzes so weit versenkt, wie es maßgeblichen Kriegstreibern genügt. Da nützt die Jammerei über Verstöße gegen den sogenannten Rechtsstaat, den es stets nur als Rechtsstaat der Reichen gegeben hat, oder die Jammerei über eine verlorene Demokratie, die es nie gegeben hat, überhaupt nichts.
Wir haben es mit verdeckter Kriegsführung gegen Friedensaktivisten zu tun, um das eigene Volk in den Krieg zu führen, und die umfasst alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Sie kann im Kriegsrecht kulminieren, und dann sind nicht nur drakonische Freiheitsstrafen, sondern auch Todesstrafen möglich. „Kriegstüchtig“ zu werden bedeutet immer, um Clausewitz (Vom Kriege) einmal kurz anzuführen, bis zum äußersten zu gehen.
Worum es Herrn Reisner in diesen Punkten geht, ist der PMZ (politisch-moralischer Zustand) der Bevölkerungen im wehrfähigen Alter. Laut ihm, mangelt es momentan an Überzeugungskraft, in genügender Zahl junge Männer (und Frauen) dafür zu motivieren, ihr Leben für die Bereicherung von Großeigentümern einzusetzen. Genau das ist der Grund für die „angezogene Handbremse“ der USA und seiner Nato-Vasallen im Ukraine-Krieg. Die eigenen Bevölkerungen sind noch nicht kriegstüchtig. Und das ist ein weiterer strategisch wichtiger Punkt, der ganz oben steht. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden zur Erfüllung dieses Punktes Widerständler an die Wand gestellt und erschossen. Genau das bedeuten diese beiden Punkte auf dem strategischen Level des Herrn Reisner, ganz zu Ende gedacht.

Punkt 4 in der Präsentation

Punkt 5 in der Präsentation
Sein Kommentar dazu, Zitat:
„Ich denke auch es muss uns klar sein dass die Zeiten so wie wir sie gekannt haben also expeditional war die Missionen die wir befüllt haben möglicherweise in Zukunft vorerst vorbei sind. Außer wir lassen uns wie beim Spiel Risiko auf Auseinandersetzungen mit den Gegenüber ein wieder in Afrika z.B. wo wir nicht mehr vertreten sind. Die Russen versuchen sich jetzt in der Sahelzone. Das heißt aber auch, dass der Gegner sehr wohl verstanden hat, dass er global tätig werden kann und so wie die USA global auf diese Welt blicken, so tun es auch die Russen und Andere, Chinesen und so weiter und so fort und wenn wir abgelenkt sind, dann übersehen wir möglicherweise das Wesentliche in der unmittelbaren Nähe. Ich denke auch, dass klar sein muss, dass die NATO sich wieder vorbereiten muss auf lange Auseinandersetzungen und auf einen kalten Krieg 2.0. Ich weiß, der Begriff wird immer von der Hand gewiesen aber ich denke wir sind auf dem Weg dorthin und und das müssen wir zur Kenntnis nehmen und auch die Rolle die wir darin haben auch wenn sie vielleicht aus sicherheitspolitischer Situation natürlich für den einen oder anderen etwas besser ist als man erwartet hätte. Sie sind also nicht mehr Frontstaat, das machen jetzt andere für Sie aber Sie sind Aufmarsch/Durchmarschland und ähnliches und sind vielleicht eine mögliche weiche Flanke für den Gegner, der die Logistik entscheidend beeinflussen möchte.“
Mein Kommentar:
Ein Österreicher gibt hier den Deutschen ein Briefing darüber, welche Rolle sie zu spielen haben. Das klingt fast so, als hätte sich Herr Oberst Reisner sein Briefing für seinen Vortrag bei einem General der US-Armee geholt. Deutschland hat sich auf seine Rolle als Aufmarsch/Durchmarschland für imperiale Sturmtruppen zu konzentrieren und Experimente in Afrika gefälligst zu unterlassen? Kolonialpolitik ist etwas für die Großmächte, hier tun sich die USA, Russland und China um, aber das kleine Deutschland möchte doch bitte bei seinen Leisten bleiben
und zwar auf lange Sicht.

Punkt 6 in der Präsentation
Sein Kommentar dazu, Zitat:
„Und das Wichtigste und dafür bin ich bekannt: man darf den Gegner nicht unterschätzen. Und ich glaube dass wir in vielen Bereichen Opfer unserer eigenen Propaganda geworden sind. Nicht der ukrainische Soldat mit der deutschen Panzerfaust in der Hand hat die russischen Streitkräfte aufgehalten sondern es waren die ukrainischen Landstreitkräfte die quantitativ die stärksten Streitkräfte Europas waren, vor dem Beginn des Einmarsches der Russen. Über 1600 Kampf- und Kampfschützenpanzer T64 Polat und ähnliches aus eigener Produktion. Weil der Westen nichts geliefert hat. Das hat die Russen aufgehalten. Dann haben wir geliefert, die ehemalige Ostmodelle. Verbraucht. Dann wurde noch einmal nachgeschoben, sie wissen der große Katzenjammer, der Blick in die eigene Garage wie viele Leopard fahren eigentlich noch, aber auch das wurde verbraucht. Und jetzt müsste die Ukraine noch einmal aufgestellt werden. Nicht mit 31 Abrahams. Mindestens 310 um mal den Russen Einhalt zu gebieten und mindestens 3100 um in die Offensive zu gehen. Wo kommen die her? Fragen wir uns das. Haben sie einen Ersatz bekommen für ihre 18 Leopard 2A6? Ja, und wir sehen, dass gerade was das betrifft offensichtlich, man zaudert ja, um hier nur einen kleinen Medienspiegel zu geben. Ja also, wie soll das jetzt weitergehen? Ja das müssen wir weiter liefern. Wer bezahlt uns das? Wer produziert das? Wo sind die Facharbeiter, die das produzieren? Wer macht das in der kurzen Zeit mit unseren Beschaffungsprozessen und so weiter und sofort. Und der Schrei nach weitreichenden Waffen war groß und dann hat man zähneknirschend eingestehen müssen: na ja ohne Absprache mit den USA geht es nicht. Außerdem sind wir technisch kaum in der Lage dazu ohne jetzt ins Detail zu gehen. Und die USA haben hier einen konkreten Plan, ein bisschen habe ich es ja angedeutet. Den Russen zu zeigen: es macht keinen Sinn. Hört einfach auf die werden den Ukrainern immer geben was sie brauchen aber eben nicht so viel dass es eskaliert. Weil es geht darum, to contain Russia [Russland eindämmen], nicht destroy Russia [nicht Russland zerstören]. Was passiert wenn Russland zusammenbricht? Ein riesiger Krisenherd von Moskau bis Wladiwostok und plötzlich Leute wie Kardirow, die 100 Atomwaffen kontrollieren und sagen: So jetzt reden sie mal mit mir und das möchte die USA natürlich gar nicht, vor allem in Anbetracht dessen, dass man immer mehr gebunden ist, auch in anderen Konfliktgebieten. Denken Sie an Israel dass die zweite Thaad-Batterie [Raketenabwehrbatterie] bekommt von dem die Ukraine nur träumen kann. Denn das Center of Gravity ist die Unterstützung der Ukraine. Wenn das aufhört, ist der Krieg vorbei. Aber da gibt es auch keine Ukraine mehr so wie wir sie kennen und das ist auch Präsident Selenskij klar und sie sehen das auch in seinen mittlerweile desperaten Aussagen vor allem auch der letzten Tage Stichwort Victory-Plan und die Art und Weise wie darüber kommuniziert wird. Während auf der anderen Seite die Russen scheinbar doch eine gewisse Kohäsion [Bindungskraft] haben die cohision of the force wie man immer sagt, also irgendwie stehen die noch zum Präsidenten. Wir hören zwar von den Ereignissen wie dargestellt, dass es knirscht, auch die Wirtschaft. Brauchen Sie keine Angst haben, da gibt’s einen massiver Schaden, aber aufgefangen durch Unterstützung aus den bekannten Ländern ist es möglich weiterzumachen. Und auch die russischen Arsenale leeren sich rapide, es gibt da genug Analysen aber die Experten gehen davon aus, dass sie noch zwei drei Jahre durchhalten können. Die Frage ist: kann die Ukraine das auch? Hat sie das Potenzial hier so lange durchzuhalten? Geben wir der Ukraine das Potenzial? Gibt der Westen der Ukraine das Potenzial? Oder ist es so, dass die Russen auf den Seelower Höhen stehen mit Blick auf Berlin…?“
Mein Kommentar:
Mit diesen Worten schwört ein Österreicher die Deutschen Militärs ein, gegen die Russen kriegstüchtig zu werden.
Offiziere der Bundeswehr sollen glauben, dass die Russen schon den Blick nach Berlin gerichtet haben und Deutschland bedrohen. Das Fazit aus dem Vortrag lautet: vergesst nicht wer euer Feind ist und macht euch kriegstüchtig!
Was bedeutet das alles und was können wir tun in dieser Situation?
Das Fazit der „aktuellen Lageeinweisung“ des Herrn Reisner, ein Oberst aus dem Generalstab des österreichischen Bundesheeres, ist die Vorspiegelung der Gefahr für Deutschland, die nach einem Durchbruch der russischen Truppen durch die letzte Verteidigungslinie droht, mit Blick auf Berlin. Er hält einen Unterstützervortrag für Boris Pistorius (SPD), der verkündete: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein.“ Der Herr Oberst weist als Militär darauf hin, dass die „Landesverteidigung“ alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens umfasst. Das ist etwas, was Militärs in seinem Fachbereich sofort verstehen und es ist für sie selbstverständlich. Kein Bereich des gesellschaftlichen Lebens wird davon unberührt bleiben. Er führt dazu aus, Zitat:
„Geistige Landesverteidigung, so haben wir das in Österreich genannt. Das versuchen wir jetzt gerade wiederzubeleben als Teil einer Schnittmenge von unterschiedlichen Anstrengungen einer umfassenden Landesverteidigung. Wirtschaftlich, militärisch, zivil und geistig, da sollten wir uns alle klar sein, dass es sehr wichtig ist hier etwas zu tun.“
Wirtschaftlich, militärisch ist klar, aber was bedeutet zivil und geistig“? Ja, das bedeutet eben alles: allumfassend. Wir kennen diese allumfassende Kriegstüchtigkeit aus der Historie des Deutschen Reiches am Vorabend des Zweiten Weltkrieges und stehen jetzt am Vorabend des Dritten Weltkrieges. Aber der PMZ (politisch-moralischer Zustand) der Deutschen Bevölkerung im wehrfähigen Alter lässt heute zu wünschen übrig und deshalb liest ein Österreicher den Deutschen hier gehörig die Leviten.
Immer wieder muss ich Klagen über eine allgemeine Passivität in der Bevölkerung lesen, die nichts weiter als ein gutes Leben will, Klagen über die Jugend die Spaß haben will, Klagen darüber, dass sich zu wenig Menschen rühren und aktiv werden, gegen politische Entscheidungen der Regierungen, die nicht dem Wohle des Volkes dienen, sondern schaden, weil sie dem Wohle superreicher Oligarchen dienen. Diese allgemeine Passivität, dieses „ich will nur ein gutes Leben haben“, wird uns vielleicht noch den A… retten und Militärs, die für „geistige Landesverteidigung“ zuständig sind, zur Verzweiflung treiben. Und daraus ergibt sich eine wesentliche Aufgabe für die Friedensarbeit. Wir sollten dieses Momentum halten und
das gute Leben verteidigen.
Die Verzichts-Politik der Grünen hat den Militärs schon sehr gut in die Hände gespielt. Verzichten, für das Klima? Kriegstüchtigkeit bedeutet Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsproduktion und das bedeutet: Verzicht. Ja, wenn man für das Klima verzichtet, kann man sich noch als Retter fühlen. Das ist doch toll. Die Teuerungsrate galoppiert bereits und das spüren jetzt die Grünen an den Wahlergebnissen. Die Propaganda der Grünen, mit ihrer Vorfeldorganisation „Fridays vor Future“, die von verblendeten Jugendlichen organisiert wird, ist Kriegspropaganda. Jede Propaganda für den Verzicht, befördert die Kriegstüchtigkeit. Denn Kriegstüchtig auf wirtschaftlichem Gebiet zu werden ist eine strategische Hauptlinie und das bedeutet: Alles fürs Militär! Für Zivilisten, was übrig ist!
Das Misstrauen in die Regierungen ist schon groß. Das Trauma des Zweiten Weltkrieges ist immernoch spürbar, auch wenn heute kaum noch jemand lebt, der ihn mitmachen musste, das Trauma wurde an die Nachfolge-Generationen weitergegeben.
Die geistigen Kriegstreiber haben es also offensichtlich nicht leicht eine ganze Bevölkerung davon zu überzeugen, dass man für profitable Geschäfte der Großeigentümer auf das gute Leben verzichten muss und dafür in den Tod gehen muss. Und genau diese Wahrheit frisst sich durchs Internet, und die Forderung nach umfassender Landes“verteidigung“ ist hier die Forderung nach umfassender Zensur, um das mal zu übersetzen, was Herr Reisner da eigentlich möchte und wer dieser Mann eigentlich tatsächlich ist. Bisher funktioniert das Internet immer noch wie ein löchriger Käse. Die Verbannung von Feindsendern (z.B. RT – „Russia Today“) funktioniert einfach nicht umfassend, und zwar aus technischen Gründen. Der Empfang von Feindsendern, um sich im Nato-Machtbereich allseitig informieren zu können, ist trotzdem möglich. Technische Barrieren können mit Leichtigkeit umgangen werden. Wird also das Strafrecht für eine umfassende Landes“verteidigung“ erweitert, um damit das Hören und Sehen von Feindsendern wieder unter Strafe zu stellen? Oder fragen wir mal anders herum: welche Möglichkeit haben die Machthaber? Haben sie eine andere Möglichkeit gegen die Wahrheit, als die Gewalt?
Herr Pistorius gibt 4 Jahre Zeit, um Kriegstüchtigkeit herzustellen. Hier können wir bereits die Einleitung für die Bereitstellung der Humanressourcen lesen: https://www.bmvg.de/de/neuer-wehrdienst
Da steht unter anderem, Zitat:
„Der Neue Wehrdienst soll zwischen sechs und 23 Monate dauern. Wie lange er oder sie Wehrdienst leisten möchte, kann jeder und jede für sich selbst entscheiden. Unabhängig davon haben alle anderen möglichen Arten der Verpflichtung als Soldatin oder Soldat auf Zeit und als Berufssoldatin oder Berufssoldat weiter Bestand.“
In seinem Vortrag beantwortet Herr Reisner die Frage eines Deutschen Militärs nach der Durchhaltefähigkeit der Ukraine mit folgenden Worten, Zitat [ca. 1:37:54]:
„Sie sind aus meiner Sicht völlig am Punkt, denn es gibt eine Ressource des cent of gravity das nicht wir, welche wir nicht in der Hand haben, sondern die Ukraine in der Hand hält das ist natürlich die Humanressource wenn ich diesen Begriff so verwenden darf für Menschen aus Fleisch und Blut die dort verrecken, das muss man genauso sagen.“
Ja, genau so muss man das sagen. Sechs Monate Grundausbildung ist das Mindeste. Wer möchte, kann sich Nachschlag holen. Das Nachschlagholen ist ein guter Gradmesser für die Entwicklung des PMZ, und mit dem Halten des Momentums der Freiwilligkeit, zwar nicht mehr was den Wehrdienst an sich angeht aber zumindest was die Länge angeht, wird der PMZ auch gleich proportional zu aufsteigenden Dienstgraden angehoben. Gepaart mit Vergünstigungen und Privilegien als Angehöriger der Bundeswehr dürfte der Plan aufgehen, Humanressourcen für den Krieg gegen Russland zu rekrutieren. Ob das so ausreicht, und wie der PMZ dieser Humanressourcen nach den ersten Fronterfahrungen aussieht, das wird man dann sehen. Zunächst braucht ein Aufmarsch/Durchmarschland Humanressourcen für vor allem logistische Aufgabenbereiche. Aber keine Sorge, die Ostfront kommt auch noch dran.
Das Zurückgehen auf den Mindestsatz von sechs Monaten Grundausbildung markiert nur den Nachholebedarf, um bis 2029 durch Schnelldurchlauf wenigstens so viel Kriegstüchtigkeit herstellen zu können, dass die Humanressourcen mit einer Waffe umgehen können. Es ist also Eile geboten. Selbstverständlich wird dafür reichlich Werbung für das „Abenteuer Bundeswehr“ geschaltet, in der gezeigt wird, dass man tolle Technik anvertraut bekommt und ein gutes, sehr sportliches Leben in abenteuerlicher Umgebung erwarten darf. Das Verrecken wird man dabei nicht zeigen, und daraus ergibt sich eine weitere Aufgabe für Friedensarbeit: Wir sollten
über das Verrecken an der Front und vor allem:
für wen? aufklären.
Herr Reisner erklärt uns das mit wenigen prägnanten Worten in seinem Vortrag, den er am 3. Oktober 2024 an der Diplomatischen Akademie Wien gehalten hat, mit folgenden Worten, Zitat:
„Hier haben Sie Kriegschirurgie wie im 19. Jahrhundert. Das heißt: die Amputation ist das Maß aller Dinge weil sonst überleben sie die Verwundung nicht und wenn sie Glück haben werden sie am Abend verwundet, dann können Sie in der Nacht evakuiert werden. Und der Tag sind ihre Chancen gleich Null aufgrund der Drohnen die den Himmel beherrschen nur damit Sie eine Vorstellung davon bekommen. Das Dilemma ist aber natürlich, dass diese Humanressourcen und verzeihen Sie wenn ich diesen Begriff gebrauche, wir reden hier von Menschen aus Fleisch und Blut, dass das natürlich sich stetig verbraucht.“
Am Ende wird sich ganz Europa verbraucht haben. Ein großer Teil, vielleicht sogar der größte Teil der Humanressourcen wird danieder liegen, die Wirtschaft wird danieder liegen, Städte werden in Schutt und Asche liegen. Hatten wir Deutsche das denn nicht alles schon einmal? Dass es im Dritten Waffengang nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa so aussehen wird, sollte angesichts der Human-, Material- und Waffenressourcen im Krieg der Nato gegen Russland als gesicherte Erkenntnis gelten. Genau hier liegt die Chance des US-Hegemons, seine Hegemonie auf lange Sicht wieder zu festigen. Genau das ist der Plan.
Das US-Imperium macht doch gar keinen Hehl daraus, dass es seine europäischen Vasallen, vor allem Deutschland, gegen Russland in den Krieg hetzen will um seine Weltherrschaft aufrecht erhalten zu können. Die Nato ist eine Organisation des US-Imperiums. Sie steht unter dem Kommando von US-Generälen und hat die Aufgabe, US-Hegemonie mit Gewalt durchzusetzen um den Geschäften für märchenhafte Profite für US-Oligarchen, freie Bahn zu verschaffen.
Herr Oberst Reisner vom Österreichischen Bundesheer plädiert in seinen Vorträgen immer wieder für ein vereintes Europa. Das ist natürlich genau das, was US-Strategen nicht wünschen, denn sie wollen ein zerstrittenes Europa. Aber europäischer Imperialismus ist ebenso wenig Lösung des Problems wie US-amerikanischer Imperialismus. Wenn ich jetzt hier eine Schrift von Lenin anführe, so mache ich das nicht aus Sympathie für eine Diktatur, sondern weil er einen Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit für die Erkenntnis geliefert hat, mit was für einem Räubersystem wir es eigentlich zu tun haben. Er schrieb 1916, während der Erste Weltkrieg tobte: „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ (https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1917/imp/index.htm).
Das war vor über 100 Jahren, aber die Schrift enthält allgemein abgefasste Punkte, die wir auch heute unterschreiben können. Hier die Überschriften der 10 Kapitel:
I. Konzentration der Produktion und Monopole
II. Die Banken und ihre neue Rolle
III. Finanzkapital und Finanzoligarchie
IV. Der Kapitalexport
V. Die Aufteilung der Welt unter die Kapitalistenverbände
VI. Die Aufteilung der Welt unter die Großmächte
VII. Der Imperialismus als besonderes Stadium des Kapitalismus
VIII. Parasitismus und Fäulnis des Kapitalismus
IX. Kritik des Imperialismus
X. Der Platz des Imperialismus in der Geschichte
Ich muss, um Missverständnisse zu vermeiden, gleich vorab sagen, dass Marx, Engels und Lenin zwar einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag leisteten, um den Kapitalismus zu verstehen (Marx und Engels) und das imperialistische Stadium des Kapitalismus zu erklären (Lenin). Aber die Schlussfolgerung, dass auf der politischen Ebene eine Diktatur („Diktatur des Proletariats“) von Parteiführern erforderlich wäre und auf ökonomischer Ebene die Übereignung des gesellschaftlich produzierten Reichtums zu einer Kaste von paternalistischen Parteiführern (Staatseigentum), hat nicht in eine klassenlose Gesellschaft geführt.
Sondern das Eigentumsrecht muss an sich, als grundlegendes Rechtssystem abgeschafft und durch Besitzrecht ersetzt werden, woraus sich ein ganz anderer politischer Überbau erhebt als Marx und Engels ahnten und Lenin errichtete, nämlich ein radikaldemokratischer Staat, in dem die Staatsbürger der Souverän sind.
Einigen heutigen Apologeten der kommunistischen Klassiker reicht die Kenntnisnahme der realen Entwicklung im 20. Jahrhundert nicht. Überzeugungen verursachen im Gehirn ähnliche Bindungseigenschaften wie Zement. Da muss man erstmal durchdringen und das braucht Zeit. Ich hoffe, wir haben noch die Zeit, am Vorabend des Dritten Weltkrieges, um auch mit Kommunisten zusammen eine Phalanx von Friedensaktivisten gegen die geistigen Kriegstreiber imperialistischer Räuber zu bilden.
Fakt ist jedoch, dass die Theorie von der „Diktatur des Proletariats“ heute niemanden mehr überzeugen kann und es damit kaum möglich ist, Personal in die Phalanx der Friedensbewegung zu bekommen. Aber welche Alternative können wir für den weiteren Ausblick in die Zukunft, nach dem Ende des kommenden Krieges, anbieten? Wofür lohnt es sich Risiken einzugehen? Es ist sehr wichtig
eine überzeugende Antwort auf die Frage zu haben, wofür man einsteht.
Denn genau diese Antwort bildet die Grundlage für den PMZ (politisch-moralischer Zustand) von Friedensaktivisten. Nicht nur die Humanressourcen imperialer Truppen leben gefährlich. Sondern selbstverständlich entstehen auch Risiken für alle, die sich den Bemühungen der geistigen Kriegstreiber entgegenstellen, proportional zu ihrer Wirksamkeit. Die Wirksamkeit richtet sich danach,
eine klar begründbare Antwort auf die Frage nach einem alternativen Gesellschaftsvertrag geben zu können.
Es geht um einen Gesellschaftsvertrag, der die menschenfeindliche Wirkung des Imperialismus endgültig aufheben kann. Tatsächlich liegt eben diese neue Staatstheorie bereits vor und kann in folgendem Artikel, der eine Kritik am Anarchismus zum Ausgangspunkt hat, nachgelesen werden: siehe „Freiheit in einer Gesellschaft, oder Vogelfreiheit im Tierreich? Eine radikaldemokratische Staatstheorie“
Eine radikaldemokratische Staatstheorie
Wir wissen noch nicht, inwieweit es den geistigen Kriegstreibern gelingen wird, den PMZ in der Bevölkerung auf ihren Kurs zu bringen, oder ob wir es als Friedensbewegung schaffen, ihn auf Friedenskurs zu bringen. Aber eines ist sicher: nach dem Ende des Dritten Weltkrieges werden fast alle wieder auf Friedenskurs kommen. Die Frage ist dann nur: wieviele Menschenleben wird diese Kurskorrektur kosten? Danach wird die Frage nach einem alternativen Gesellschaftsvertrag allen Überlebenden unter den Nägeln brennen und sie werden uns nach einer wirklich schlüssigen Antwort darauf, die Tür einrennen.
Wir benötigen deshalb so viele Publikationen wie möglich und müssen ein vereintes Netzwerk von Redaktionen bilden.
Die Publikationen sollten sowohl online gehen, als auch jederzeit leicht ausdruckbar und massenhaft verteilbar sein. Hier ist also noch reichlich organisatorische Arbeit zu leisten. Wer macht mit? Die Friedensbewegung braucht Personal und jeder Freiwillige an dieser Front, rettet später Leben. Ich möchte die wichtigsten Punkte für den Kampf um den Frieden noch einmal auf unserem STRATEGIC LEVEL zusammenfassen:
- Das gute Leben verteidigen.
- Über das Verrecken an der Front und vor allem: für wen? aufklären.
- Eine überzeugende Antwort auf die Frage haben, wofür man einsteht.
- Eine klar begründete Antwort auf die Frage nach einem alternativen Gesellschaftsvertrag geben können.
- Eine radikaldemokratische Staatstheorie.
- Wir benötigen so viele Publikationen wie möglich und müssen ein vereintes Netzwerk von Redaktionen bilden.
Holger Thurow-N.
2 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.