
Selenskyj trifft Trump Ein „großartiges“ Treffen in New York
Stand: 27.09.2024 20:11 Uhr
[Der Aufstand 49/24, Seite 22]
Ja, der Trump. Der bringt jetzt alles in Ordnung, oder?
Also: mit der Ukraine. Was sonst keiner geschafft hat, ja, was noch niemand je gewagt hat an zudenken, macht der einfach. Der Schlingel. Geht hin, sagt dem Putin: so, darfst den verminten Mist behalten, schaust ein bißchen schuldig drein und gut ist. Und der Selensky kriegt auch seine Packung: Nato ist nicht und Klappe halten. Außenpolitik nach Cowboyart. Rettet eine unbestimmte Zahl von Menschenleben. Wie viele Zivilisten starben in dem Konflikt? 11.973. Das entspricht bei 1000 Tagen Krieg in etwa der Zahl der Verkehrstoten in der Ukraine, die bringt es in 365 Tagen auf 4.687. Erstaunlich, oder? Autofahren ist da so gefährlich wie Krieg. Verblüffend. Aber jedes Leben zählt, denke ich: und da sind ja noch die hunderttausenden Soldaten – allein 600000 tote Russen – die zu bedenken wären. Die Zahlen sind allerdings Schätzungen aus dem Westen und möglicherweise politisch motiviert.
Wenn Putin dem Angebot nicht zustimmt, liefert Trump massenhaft Waffen in die Ukraine. Aber warum sollte er nicht zustimmen? Seine Angriffspläne aus Europa entstammen westlichen Propagandanachrichten, ich denke, der wäre froh, wenn man das Desaster irgendwie beenden kann. Die Ostukrainer wären sicher vor weiteren Attacken ihrer nationalistischen russenfeindlichen „Brüder“, keiner wird mehr wie in Odessa bei lebendigem Leibe verbrannt … und für die kleinen Leute gibt es endlich Frieden. Und die die hier leben könnten wieder in ihre Heimat. Das Durchschnittsgehalt dort liegt so zwischen 470 bzw 520 US-Dollar, davon zahlt man auch Miete und Heizung – also deutlich weniger als Bürgergeld in Deutschland. Wird spannend, wer da noch zurück will.
Für Selensky sieht es jedoch anders aus. Das Staatsdefizit liegt aktuell bei Minus 19 Prozent – die geben also wesentlich mehr aus als sie einnehmen. Laufen die westlichen Hilfen aus, ist der Staat pleite – da helfen auch die massiven Steuererhöhungen nicht. Immerhin muss Selensky seinen Rangerover und seinen Mercedes finanzieren – und die 90 000 Euro, die er jedes Jahr bekommt (Info vom RND, laut Tagesspiegel waren es 2021 noch 263000 Euro, aber das Geschäft mit Mieteinnahmen läuft derzeit schlecht).
Spaß beiseite: die Ukraine steht vor dem Staatsbankrott, sobald die Waffen ruhen und der Westen die Show nicht mehr mitfinanziert. Dazu darf dann auch wieder gewählt werden – wer will das schon. Es lebt sich sicher gut im Strom westlicher Hilfsgelder, denke ich, oder?
Es wird wohl spannend werden mit diesem Trump, erst Recht, wenn er seinen Rachefeldzug gegen Kritiker startet. Da feixen jetzt viele, aber das war es dann mit der Demokratie. Was höre ich da: der hat nur zwei Jahre? Und die Verfassung schützt alle? Ich habe da anderes im Ohr … und dass sich die Mächtigen in der USA die Chance nehmen lassen, den ganzen demokratischen Murks endlich los zu werden, kann ich mir kaum vorstellen. Verfassungen kann man verwerfen, Gesetze ändern – und dann gibt es Trump für immer und ewig, oder? Immerhin kann ich mich erinnern, dass er da vor Jahren mal was angedeutet hat. Und wer weiß, wer nach den angedachten Säuberungen noch übrig bleibt, um sich schützend vor die Verfassung zu stellen.
Gruselig, oder? Aber ich mag kaum glauben, dass jemand, der so hemdsärmelig den Ukraine-Konflikt beilegt, im eigenen Land Samthandschuhe anlegt. Das werden Farbige, Arbeitslose, Behinderte, Alte und Arme wohl noch deutlich zu spüren kriegen … oder irre ich da völlig?
Der Eifelphilosoph