Kommunist gegen Radikaldemokrat – politische Briefe – Antwort vom 08.11.2024

[Der Aufstand 46/24, Seite 8]

Kommunist gegen Radikaldemokrat – politische Briefe

Antwort vom 08.11.2024

Einleitung:
Mein Diskussionspartner sagt von sich, er seiKommunist. Ich selbst bezeichne mich als Radikaldemokrat. Er ist informiert, dass ich den politischen Teil meiner Antworten aus unserem Briefwechsel hier in der Wochenzeitung zeige und hat natürlich ebenfalls die Möglichkeit, seine Antworten hier zu zeigen. Vielleicht regt das auch weitere Leser an, sich zu beteiligen. Nach dem Scheitern der „sozialistischen“ Staatsgebilde steht die Frage im Raum: was ist die Alternative zur Gewaltherrschaft der Eigentümerklasse?

Lieber…,

wir haben unterschiedliche politische Positionen und jeder von uns denkt bis jetzt, dass seine Position richtig ist. So lassen wir unsere Argumente gegeneinander antreten. Ich will etwas mehr Struktur in unsere Diskussion bringen, deshalb die Nummerierung der einzelnen Themen.

1. Pharmaindustrie und Eigentumsrecht

Du hast auch in deiner Antwort nicht geschrieben welche „Macken“ der Pharmaindustrie du gemeint hast. Zunächst wollte ich meine Auszüge nennen „Brief an einen Linken“. Aber du möchtest nicht so genannt werden und hast mich korrigiert, ein Kommunist zu sein und kein Linker. Tatsächlich haben die Linken in der Regel kein Problem mit dem Eigentumsrecht, denn sie wollen nur innerhalb des Lohnsklavensystems, das aus dem Eigentumsrecht entsteht, einen humaneren Kapitalismus um sich als gute Menschen fühlen zu können.

Ich muss dir anrechnen, dass du das Eigentumsrecht ganz allgemein infrage stellst, wenn man dich darauf hinweist. Ja, dann schließt du dich einer nebulösen allgemeinen Kritik an. Allerdings hast du in der Beurteilung der Pharmaindustrie den ponto estratégico (strategischen Punkt) verfehlt oder vergessen zu erwähnen, dass sie fast vollständig einzelnen Privatleuten gehört, die Pharmaindustrie also Privateigentum ist und dadurch die Ziel-Mittel-Dialektik auf den Profit ausgerichtet ist. Eine gesunde Bevölkerung bedeutet den Bankrott einer privaten Pharmaindustrie und das war auch der ganze Dreh- und Angelpunkt der arte-Dokumentation „Profiteure der Angst“

https://youtu.be/0Rml0oXAmTc?si=636JHV6zBPsRpiyR

aus dem Jahre 2009. Denn der Corona-Coup war nur der zweite Anlauf, weil der Coup mit der Schweinegrippe nicht funktioniert hat.

Bis 2021 hatte man also 12 Jahre gebraucht um die Korruption so weit auszubauen, dass Pharma-Oligarchen endlich ihre Interessen politisch durchstechen konnten, mit Hilfe des freien Mandats der Repräsentationssysteme. Dann haben die Profiteure der Angst den 2. Anlauf gestartet und diesmal erfolgreich. Genau das ist der Ausgangspunkt wenn man sich über die Untaten dieser Räuber- und Banditenbande unterhalten will und wenn man diesen Ausgangspunkt als „Macke“ abtut und nicht weiter darüber reden will weil es zu viele Worte kostet, dann halte ich das für eine sehr flache Ausrede.

Ich kann dir versichern, dass mir kein Wort zu viel ist, um diese „Macke“ des Eigentumsrechts nackt in die Sonne zu hängen und von allen Seiten zu beleuchten um immer wieder zu zeigen, dass das Eigentumsrecht auf Massenmord hinaus läuft. Nicht nur durch Pharma-Tyrannei, auch durch Kriegs-Tyrannei und Wirtschafts-Tyrannei. Diese drei Tyranneien fegen gerade als Hauptwirbelstürme über unseren Planeten und bedrohen die Menschheit. Wenn man im Deutschen sagt, etwas hat Macken, dann bedeutet das: etwas hat kleine Fehler ist aber sonst ganz okay. Das ist eigentlich die Position eines Linken und nicht eines Kommunisten. In deiner Antwort hast du mich dann auch noch darauf hingewiesen, dass du die Rolle des Eigentumsrechts nicht besprechen möchtest, weil es dir zu ausgedehnt erscheint, bei gleichzeitiger Kritik an mir, dass ich ausweichen will und rechthaberisch wäre.

Das menschenfeindliche Wirken der Pharmaindustrie hat eine Ursache, die im ersten Kettenglied der Kausalkette nur ein Rechtsverhältnis ist: das Eigentumsrecht. Im letzten Kettenglied haben wir Millionen Tote durch Unterlassungsforschung und Biowaffenforschung. Alles andere, was sonst noch in der Corona-Tyrannei passiert ist, liegt zwischen diesen beiden Kettengliedern der Ursache-Wirkung-Kette, zwischen Eigentumsrecht als Ursache und Massentot als Wirkung.

So ist es auch mit anderen Tyranneien (Kriegstyrannei, Wirtschaftstyrannei), die aus dem Eigentumsrecht resultieren: am Anfang steht das Rechtssystem: Eigentumsrecht, am Ende steht der Tod vieler Menschen und die Frage ob unsere Spezies dauerhaft überlebensfähig ist. Pharma-Eigentümer haben Milliarden Profite gemacht. Zum Beispiel wurde Ursula von der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission) beim managen des Abpumpens mehrerer Steuermilliarden an Pharma-Eigentümer erwischt aber nicht bestraft. In einer Oligarchie wird das Personal von Oligarchen natürlich nicht für seine Dienstbarkeit bestraft. Das sind für dich nur „Macken“, aber sonst alles okay?

Ein Kommunist spricht von Enteignung der Pharmaindustrie. Du nicht. Wenn man von einer Macke spricht, so ist das Gesamte ganz okay, hat zwar eine Macke, aber damit kann man leben. Ein Kommunist nicht, der kann mit dieser „Macke“ nicht leben. Ein Linker kann das schon, aber nicht ein Kommunist.

Was den Faschismus betrifft: am Anfang steht das Eigentumsrecht, am Ende der Tod vieler Menschen. Die Banalität des Bösen ist auch im Faschismus eben nichts anderes, als der banale Gehorsam, den das Eigentumsrecht durch soziale Erpressung erzwingt. Die Sache mit dem Gehorsam hat Hannah Arendt sehr gut herausgearbeitet, in ihrem Buch „Eichmann in Jerusalem – ein Bericht von der Banalität des Bösen“.

Aber dass Faschismus eine Herrschaftsmethode ist, die aus dem Eigentumsrecht resultiert und der Gehorsam seinen Keim im Repräsentationssystem hat, hat sie vergessen zu erwähnen. Diesen Vorwurf musste ich ihr in einem Artikel machen, den du hier findest:

Letztendlich hat sie, ebenso wie du, den ponto estratégico (strategischen Punkt) verfehlt, dass das Eigentumsrecht Ursache für alle Arten von Gewaltsystemen ist und natürlich auch Ursache für den Faschismus war. Die Führer der Faschisten folgten stets nur einer Räuber-Logik, nur viel offener und gewaltsamer und durch extremen Nationalismus und einer Rassenideologie.

2. Impfung gegen Erkältungsviren

COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2), ist ein Erkältungsvirus, das durch Gain-of-function-Forschung künstlich gefährlicher gemacht wurde. Virologe, Nobelpreisträger und HIV-Entdecker Luc Montagnier hat gleich zu Beginn der Corona-Tyrannei in mehreren Interviews die gute Arbeit der „Wissenschaftler“ durch ihre Präzision in der Manipulation der Virus-DNA, auf ironische Art gelobt und fand das eine „hervorragende Arbeit“. Im selben Interview beruhigte er seine Zuhörer damit, dass so ein künstliches Virus wieder in eine natürlich angepasste Variante zurückmutieren muss, weil künstliche Eingriffe Veränderungen sind, die in der Natur nicht überlebensfähig sind.

Dann verschwand er schnell von der Bildfläche und ward nicht mehr gesehen in staatlichen oder privaten Mainstream-Medien. Die Manipulations-Tyrannei der Machthaber überspielt mit Hilfe der Massenmedien immer sofort derartige „Ausrutscher“, natürlich verbunden mit Diffamierung, übler Nachrede und Verleumdung der Unbeugsamen Wissenschaftler, die sich über Geschäftsinteressen der Pharmaindustrie hinwegsetzen und furchtlos die Wahrheit sagen. Montagnier hatte nichts mehr zu verlieren, er war längst im Ruhestand und damit nicht mehr erpressbar. Es gibt eine ganze Reihe unbeugsamer Wissenschaftler. Die folgsamen „Wissenschaftler“ sind in der Regel sozial von ihrer Folgsamkeit abhängig und dafür kann ich sie nicht hassen. Ich hasse keine Personen sondern die Verhältnisse, die sie zu menschenfeindlichem Handeln treiben.

Man hat also Erkältungsviren genommen (Coronaviren) und sie so verändert, dass sie Menschen töten können. Aber dennoch haben diese Art von Viren die Eigenschaft, so schnell zu mutieren, dass sie mit Impfungen niemals wirksam bekämpft werden können. Das wusste vor der Corona-Tyrannei jedes Kind. Aber plötzlich gab es eine Impfung (eigentlich Gentherapie-Experiment). Und du verteidigst diese „Impfung“, immernoch. Damit reproduzierst du die Werbekampagne eines Betrugs, denn das Hauptgeschäft waren die „Impfungen“, neben zahlreichen Nebengeschäften mit den Masken und den Corona-Schnelltests. Im Stadium des laufenden Geschäfts der Corona-Tyrannei musste die Produktwerbung natürlich die offenkundig werdende Wirkungslosigkeit der Impfungen irgendwie erklären und sie fanden immer eine passende Ausrede. Erst schützte die Impfung angeblich vor Ansteckung und alle die sich nicht impfen lassen wollten, gehörten zum „Blinddarm“ der Gesellschaft.

Als klar wurde, dass Menschen auch nach der Impfung krank werden, hieß es plötzlich, dass die Impfung gar nicht vor Ansteckung schützen soll, sondern vor schweren Verläufen. Nun ist es aber merkwürdig, dass die Todesrate gerade nach den Massenimpfungen angestiegen ist, vorher aber nicht. Merkwürdig auch das signifikante Absinken der Geburtenraten. Sickert da nicht seit Jahren schon die Theorie von der Überbevölkerung aus der Oberschicht der Oligarchen durch das Internet? Wie war nun die Ausrede im Mainstream? Das Wetter war schuld und alles mögliche, nur nicht das Geschäft mit den Spritzen. Ich hatte mich immer gefragt: Wie konnten meine Großeltern auf die Massenmanipulation der Nazis reinfallen? Nun kam ich in den „Genuss“, die moderne Massenmanipulation kennenzulernen wenn sie mal richtig Fahrt aufnimmt. Jetzt stelle ich diese Frage nicht mehr.

Unsere Beherrscher sind in der Lage, die Köpfe ihrer Untertanen so zu verdrehen, dass sich Menschen hassen, die sich kurz zuvor noch geliebt haben. Nun, Kommunisten beurteilen gesellschaftliche Erscheinungen im Kapitalismus immer aus der Eigentums-Perspektive und sind nicht so leicht zu manipulieren. Die Linken, und ich weiß nicht wer von ihnen sich als Kommunist empfindet, waren alle mit dem Mainstream und die Gewaltbereiten unter ihnen haben uns auf der Straße angeschrien: „Wir impfen euch alle!“ und sie haben Kritiker der Corona-Tyrannei tätlich angegriffen. Sie erinnerten in ihrem Extremismus an die SA-Banden der Nazizeit. Propaganda ist die tödlichste Waffe der Herrschenden. Ich kann nun sagen: ich habe es erlebt.

Ich hatte dir das Beispiel mit der Frau geschrieben, die mit dem Tod ringt, weil dem Mainstream folgsame Ärzte ihr Blutkonserven von Ungeimpften verweigern. Ihr Leben ist nicht bedroht von ihrem Wunsch nach Blut von Ungeimpften (sie ist selbst Ärztin), sondern von der Verweigerung ihrer Kollegen, die immernoch an die Lügen der Staatspropaganda glauben und ihr die Gabe von Blut von Ungeimpften verweigern. Propaganda ist die tödlichste Waffe der Herrschenden.

3. Sozialismus = paternalistisch verwaltetes Eigentum

Das sozialistische Eigentum und daher das enteignete ehemalige Eigentum des Großbürgertums, ist im sogenannten „Sozialismus“ stets das Staatseigentum einer Diktatur von paternalistischen Parteiführern. Ich nenne sie Paternalisten, abgeleitet von Paternalismus (siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Paternalismus) An die Stelle der Kapitalisten tritt im „Sozialismus“ eine politische Kaste von Parteiführern und ihren Beamten und verwaltet das Eigentum, um es wieder zur Erpressung von Lohnarbeit zu verwenden, und verwaltet den Gewinn, um ihn zum Wohle der Parteiführer und danach zum Wohle des Volkes einzusetzen. Ich nenne das eine paternalistische Diktatur, weil das Verhältnis von Parteiführern zur viel gepriesenen „Arbeiterklasse“ ein vormundschaftliches ist. Dieses Vormundschafts-Verhältnis hat die Massen auf die Straßen getrieben und sie haben ihre Vormünder hinweg gefegt und sich lieber Kapitalisten unterworfen als die Unfreiheit im „Sozialismus“ zu ertragen. Aber jetzt haben sie natürlich ein viel größeres Problem mit den politischen Konsequenzen der Gewaltherrschaft, die aus dem Eigentumsrecht des Privateigentums resultieren.

Leider lag in dieser historischen Periode keine radikaldemokratische Staatstheorie vor und so kam der Rückfall in den Kapitalismus, weil es keinen Plan für eine wirkliche Alternative zum Eigentumssystem gab. Jetzt ist diese Alternative ausgearbeitet: das Besitzrechtssystem, das die Verfügungsgewalt auf das Vermögen der physischen Inbesitznahme von Dingen begrenzt und das Anhäufen von Dingen, die andere produzieren und auch brauchen, verbietet.

Die Führer des „Sozialismus“ hatten also das Eigentumsrecht nicht abgeschafft und durch Besitzrecht ersetzt, sondern das Eigentumsrecht nur modifiziert, in eine „sozialistische“ Variante, um die Lohnabhängigkeit ihrer viel gepriesenen „Arbeiterklasse“ fortbestehen zu lassen. Immer wenn Einzelne über Mengen an gesellschaftlich produzierten Gütern, vor allem Lebensmittel verfügen, um es geschäftlich zu benutzen, sprechen wir von Eigentum. Auch wenn es nicht Kapitalisten, sondern Staatsbeamte tun, die paternalistischen Parteiführern unterworfen sind.

Es geht also letztlich um den Einsatz der Ökonomie zur Sicherstellung von Herrschaft. Denn wer über die Lebensmittel herrscht, beherrscht auch die Menschen. Der Marxismus beschränkt sich nur auf expropriation (englisch = Enteignung). Dieses Wort findet man häufig in Marx seinen Werken. Allerdings ist die letztendliche Zielstellung des Marxismus ja angeblich eine klassenlose Gesellschaft. Die paternalistische Verwaltung enteigneten Eigentums müsste also, um die Klassen abzuschaffen, das Eigentum abschaffen und durch ein Besitzrechtssystem ersetzen, in dem ein jeder das Recht auf Besitz aller Dinge hat, die er für sich braucht, nicht mehr und nicht weniger. Aber es hat sich historisch erwiesen, dass diese angebliche Übergangsgesellschaft zum Kommunismus, die sich deswegen „Sozialismus“ nannte, in diesem Stadium der Verwaltung des ehemaligen Eigentums des Großbürgertums, durch das linke Kleinbürgertum (das sich für kommunistisch hält) nur verharrt, zum Wohlleben einer Verwaltungs-Kaste. Korrumpierung durch Privilegien, das ist die Banalität des „Sozialismus“.

Das war ja auch der Grund, warum diese Kaste das Eigentum nach der sogenannten Wende ganz leicht wieder an Kapitalisten zurück übereignen konnte. „Volkseigentum“ war eine Lüge. Denn hätte die Klasse der Lohnabhängigen Verfügungsgewalt darüber gehabt, so könnten sie das nur als Souverän und daher als bewaffnete Staatsbürger, die ihre Gesetze selbst machen und Exekutive, Judikative und Mediative selbst einsetzen und würden folglich sofort aufhören als Klasse der Lohnabhängigen zu existieren weil sie souveräne Staatsbürger wären. Dann wäre eine Rückübereignung nicht möglich gewesen. Aber linke und kommunistische Kleinbürger an der Macht, würden der Klasse der Lohnsklaven niemals die Macht übergeben sondern ihr Militär damit beauftragen, den Weg in eine klassenlose Gesellschaft gewaltsam zu unterbinden. Diese kleinbürgerlichen Linken und/oder „Kommunisten“ können sich einfach nicht vorstellen, dass soziale Erpressung der von ihnen gepriesenen „Arbeiterklasse“ für Lohnarbeit nicht nötig ist für eine klassenlose Gesellschaft. Denn genau diese soziale Erpressung bedingt die Existenz einer Klasse, die die Klasse der Lohnabhängigen beherrscht. Paternalisten (ich nenne sie weder Kommunisten noch Sozialisten) wollen die Klassen gar nicht abschaffen, sondern verteidigen die Klassenunterschiede, siehe China. Ihr Plan ist ein paternalistischer Kapitalismus oder wenn man so will: Staatskapitalismus. Aber Kommunismus hat eine klassenlose Gesellschaft zum Ziel und wer sich als Kommunist bezeichnet, aber einen Plan für diese Zielstellung ablehnt, ist natürlich kein Kommunist.

Die Apologeten paternalistischer Diktaturen, die den Namen „Sozialismus“ gar nicht verdienen weil sie für ihren Paternalismus Leichen produzieren (siehe Solschenizyn), können nicht über ihren eigenen politischen Schatten springen und preisen zwar die „Arbeiterklasse“ (Klasse der Lohnabhängigen) weil sie die Zustimmung lohnabhängiger Massen für ihren Populismus brauchen, aber dann betrügen sie sie wieder. Paternalisten kommen fast immer aus dem Kleinbürgertum, sie können einfach nicht den Massen der Lohnsklaven vertrauen, können sich einfach nicht vorstellen welches Potential die Klasse der Lohnabhängigen entfalten kann, können sich nicht vorstellen, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, gesellschaftlich nützliche Arbeit zu leisten. Sie haben ein Problem damit, die Freiwilligkeit zum ersten Prinzip zu machen. Deshalb brauchen sie ein Herrschaftssystem um sich selbst auf den Thron zu setzen und selbst zu herrschen, nennen es „Sozialismus“, meinen aber Paternalismus. Sie sagen: „Wir kümmern uns um die Befriedigung der Bedürfnisse, aber die Macht bleibt bei uns, ihr bekommt genug zu essen, aber die Gesetze machen wir.“ Das ist die Kern-Idee dieses kleinbürgerlichen Polit-Kastenwesens, das sich „Sozialismus“ nennt. Und dann sagen sie: „wir lieben euch doch alle!“ Ja, das kennen wir schon.

4. Hitler und Stalin

Du wehrst dich dagegen, Faschismus mit Stalinismus zu vergleichen. Vergleichen kann man alles, aber Faschismus und Stalinismus ist nicht das Gleiche. Aber beides waren Diktaturen und deswegen zeigen sich deutliche Parallelen in den Herrschaftsmethoden. Die Aufhebung der Gewaltenteilung nur auf die Judikative zu beziehen und die Gemeinsamkeiten der beiden Systeme darauf zu beschränken ist ja wohl ein bisschen kurz gedacht.

Ich habe dich so verstanden, dass du „Der Archipel Gulag“ von Solschenizyn gelesen hast und in den tiefsten Abgrund des stalinistischen Paternalismus geblickt hast. Vergleiche das mit den Konzentrationslagern des Nazi-Regimes. Was war schlimmer? Vergleiche die Todeszahlen. Welches Eigentums-System hat denn mehr eigene Leute umgebracht? Ein auf Privateigentum basierendes Räubersystem oder ein auf Staatseigentum basierendes paternalistisches System? Ich würde mal sagen, jede Variante von Eigentums-System endet in einem Blutbad. Genau das ist die historische Lehre. Und genau deswegen ist die Alternative Radikaldemokratie und Besitzrecht (siehe „Eine radikaldemokratische Staatstheorie“).

5. die Unabhängigkeit der Judikative

Du fährst auf die Propaganda ab, dass die Judikative im Repräsentationssystem des Privateigentumsrechts angeblich unabhängig sein könnte. Das ist natürlich eine Illusion. Die Gewaltenteilung ist nicht nur in einer Diktatur aufgehoben weil sich alle Staatsgewalten auf eine Person oder auf eine kleine Gruppe von Personen mit einem Führer vereinigen. Sondern sie ist im Repräsentationssystem ebenfalls, und zwar politisch aufgehoben, auch wenn sie strukturell besteht um den Schein zu wahren. Die Judikative ist genau der Fachbereich, der sich um das Eigentumsrecht kümmert. Da gibt es keine Unabhängigkeit. Die Judikative hat die Einhaltung des Eigentumsrechts zu kontrollieren und alle Besitzer zu Strafen zu verurteilen wenn sie sich nehmen was ein Eigentümer gar nicht braucht, aber ihm gehört. Der Staat der Eigentümer (Legislative, Exekutive und Judikative) hat das Eigentum der Eigentümer zu beschützen und damit die Lohnsklaverei zu beschützen und alle sich daraus ergebenen Verhältnisse, die das gesamte Rechtssystem durchdringen wie das Pilzmyzel der Hallimasche den Waldboden.

Marx hatte keine Staatstheorie für die Zeit nach der expropriation of the bourgeoisie (Enteignung des Bürgertums) aufgestellt, sondern sich um Philosophie und Ökonomie gekümmert, aber in seiner Theorie kommt eine Alternative zum Eigentumsrecht, kommt das Besitzrecht als Gegenentwurf nicht vor. Nach einer Enteignung wird jemand anderes Eigentümer und bringt wieder einen politischen Überbau der neuen Eigentümer hervor. Aber das Eigentum abzuschaffen und durch Besitzrecht zu ersetzen, darauf ist er nicht gekommen. Besitzrecht bringt den politischen Überbau souveräner Staatsbürger hervor. Weil er das Eigentumsrecht nicht abschaffen wollte, kam er auch nicht auf Radikaldemokratie.

Jedes Eigentumsrecht bedingt Gewaltherrschaft und folglich lassen sich Parallelen in den Mitteln und Methoden der verschiedenen Gewaltherrschaften finden. Marx hat folgendes Problem nicht gelöst: bleibt das Eigentum, bleibt auch die Lohnsklaverei. Eigentümerwechsel ändert nichts an der Lohnsklaverei, auch wenn nach Marx die Lohnsklaven nach einer Enteignung mehr Lohn erhalten sollten. Lohn bleibt Lohn und der richtet sich nach dem Weltmarkt.

Der Staat hat die gesetzlichen Regelungen dieses Sklavensystems mit Gewalt sicherzustellen und kann hier insgesamt, mit allen Staatsgewalten (nicht nur die Judikative allein), nicht unabhängig davon agieren. Der Staat im Kapitalismus ist der Staat der Eigentümer. Der Staat im Paternalismus („Sozialismus“) ist der Staat einer paternalistischen Kaste die als Eigentümer fungieren. Die Judikative in Eigentumssystemen kann niemals unabhängig von der Eigentümerklasse agieren, weil sie eine Staatsgewalt der Eigentümer ist.

Dieses Abhängigkeitsverhältnis wird erst durch Besitzrecht und einem darauf basierendem radikaldemokratischen Staat aufgehoben, in dem es keine Klassen mehr geben kann und die Staatsbürger, die alle Besitzer sind, der Souverän ist. Marx ist im Eigentumsrecht stehen geblieben und seine Jünger verteidigen dieses Stehenbleiben bis heute. Sie blockieren die Weiterentwicklung der Menschheit mit ihrem Dogma, weil sie Marx seine Schriften wie eine Bibel umhertragen und sogar Gewalt anwenden gegen alle, die es wagen den Webfehler im Marxismus zu korrigieren.

6. Faschismus

Die Faschismus-Diskussion hat hier in Deutschland richtig Fahrt aufgenommen, weil sich viele von der Corona-Tyrannei Betroffene dazu genötigt fühlen, Vergleiche mit „früher“ zu ziehen und im autoritären Agieren unserer Vormünder (Repräsentanten) im Repräsentationssystem Faschismus zu sehen. Das halte ich für unkorrekt. Wie du schon richtig geschrieben hast, kommt der Begriff von den italienischen Faschisten, die sich auch selbst so bezeichneten. Später wurde der Begriff auf die deutschen rassistischen Extrem-Nationalisten mit Hitler an der Spitze, übertragen. Die Sprache neigt immer zum verkürzen, das spart Zeit. Aber wenn ein Begriff nicht logisch definiert ist, wird er wie mit einer Gießkanne für alles Mögliche ausgegossen. Dieses Ausgießen geht hier schon soweit, dass Linke und Kommunisten alle mit „Fascho“ betiteln, die nicht ihrer Meinung sind. Hier wird mit dem Wort „Faschisten“ nur so um sich geworfen, es ist an die Stelle von „böse“ getreten und so flach wie die Argumentation eines Flacherdlers. Solche Flachdenker kann man ganz schnell mit ein paar Sätzen argumentativ nackig machen. Aber in der Regel wollen solche Flachdenker gar nicht argumentieren, sondern stehen auf Gewalt gegen Andersdenkende.

Faschismus ist

1. konkret der Eigen-Name italienischer Faschisten im 20. Jahrhundert, und

2. allgemein Herrschaftsmethode einerDiktatur am Ende des Gewaltzyklus des imperialistischen Stadiums des Kapitalismus, zur Bündelung der gesamten Bevölkerung für den Raub-Krieg der Eigentümerklasse durch den Staat, auf Basis einer extrem nationalistisch-rassistischen Ideologie.

7. Redefreiheit

Die ganze Idee der Radikaldemokratie fußt auf der Austragung jeden Streits auf der Ebene des Wortes in Debattenräumen, in denen ein Jeder gleichberechtigt zu Wort kommt. Die ganze Idee der Herrschaft der Eigentümer fußt auf Gewaltanwendung. Es gibt nichts dazwischen.

8. nochmal zu Hannah Ahrend

Hannah Arendt hat keine Theorie für Radikaldemokratie begründet und ich habe nichts bei ihr gefunden, das darauf schließen lässt, dass sie sich selbst als Radikaldemokratin bezeichnet. Aber sie vertritt in ihren Büchern radikaldemokratische Positionen, auch wenn sie die ökonomische Voraussetzung dafür ausblendet. Alles Gute ist eben nie beisammen. Im Grunde bedeutet Radikaldemokratie politisch, einfach ausgedrückt: politische Gleichberechtigung. Ihr Verdienst ist es, den Freiheits-Begriff zu einem politischen Begriff entwickelt zu haben und zwar durch wirklich pedantische Beweisführung.

Es geht immer um politische Freiheit, die darin besteht, dass ein Jeder eine gleichberechtigte Stimme bei allen Entscheidungen über die eigene soziale und politische Situation hat, soweit er sich an der Gesellschaft beteiligen will. Aber: die Demokratien des Altertums sind immer am Eigentumsrecht gescheitert, weil Menschen so viel Reichtum anhäufen konnten, dass sie Stimmen kaufen können und Menschen so arm waren, dass sie ihre Stimmen verkaufen mussten. Wenn man Stimmen kaufen kann, kann man sich Politik kaufen, was natürlich jede Demokratie letztlich absterben lässt und nur ein verfaultes Repräsentationssystem übrig lässt, das nur noch durch Korruption zusammen hält.

Erst in einer klassenlosen Gesellschaft, in der niemand so arm ist, dass er sich verkaufen muss und niemand so reich werden kann, dass er andere Menschen kaufen kann, ist Demokratie überhaupt möglich. Im „Sozialismus“ wurden die Klassenunterschiede nicht abgeschafft, nur verringert, aber nicht abgeschafft. Nur die Schicht der Oligarchen (Großbürgertum) wurde enteignet, aber das Kleinbürgertum (vom Mehrwert der Arbeit der Lohnabhängigen lebend) blieb bestehen. In China haben die Paternalisten keine bessere Idee gehabt, als wieder Superreiche zu züchten, aber sie versuchen die politische Kontrolle für ihren staatlichen Paternalismus zu behalten. In Nordkorea haben wir sogar eine paternalistische Herrscher-Dynastie. Wie kann man überhaupt dafür das Wort „Sozialismus“ missbrauchen? Das ist einfach unglaublich.

9. Kolonialismus

Die Legitimation dafür, Bodenschätze und den Reichtum anderer Länder zu rauben, erteilt das Eigentumsrecht. Die Methode ist ein Schuldgeldsystem. Die USA machen es so, dass sie die Weltwährung drucken und Kredite vergeben, die an politische Bedingungen geknüpft sind und an Zinssätze, die die Schuldnerstaaten nicht mehr zurück zahlen können. Dann müssen sie die Zinsen durch etwas anderes begleichen. Durch politische Gefälligkeiten. Wenn ein Staats-Chef eines Schuldnerlandes nicht die Kreditbedingungen seines Hegemons erfüllen will und eine widerständige Politik wagt, dann kommen US-Schakale um ihn zu töten. Wenn das nicht gelingt, kommen Wirtschaftssanktionen, Blockaden, Embargos. Wenn das nicht reicht, kommt das Militär. Das ist Imperialismus und die Grundlage dafür ist: das Eigentumsrecht.

Lenin hatte das sehr gut beschrieben, in: „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, aber leider führte die russische Revolution in eine paternalistische Diktatur (siehe Solschenizyn). Das US-Imperium zählt Brasilien zu seinem Hinterhof und es wäre ja interessant, all die Abhängigkeiten Brasiliens vom US-beherrschten Finanzsystem einmal aufzulisten. Einerseits das Eigentumsrecht mit einer „Macke“ abtzutun, aber andererseits sich über den Kolonialismus der USA zu beschweren, ist genau so, als wenn man auf dem Ozean mit zwei Händen versuchen wollte das Wasser beiseite zu schieben um auf den Grund zu kommen. Ich denke, du verspürst den Drang nach Widerstand gegen koloniales Verhalten von Elon Musk und fühlst dich damit mit Lula und Moraes einig. Das kann ich gut verstehen, aber es ist nur ein Bauchgefühl und der Kommunismus basiert nicht auf Bauchgefühlen sondern auf einer Theorie der gewaltsamen Machtübernahme, Enteignung und Errichtung einer paternalistischen Diktatur. Das ist nun rückblickend ins 20. Jahrhundert gut zu sehen. Die lohnabhängige Bevölkerung will aber keine Vormünder über sich, sie wollen nur politische und soziale Gleichberechtigung, weiter nichts. Sie bilden die Mehrheit in der Gesellschaft und werden sich gegen jede Bevormundung durch Paternalisten zur Wehr setzen.

10. wissenschaftliche Methoden

Du schreibst:

„Liegst falsch, leider. Die wissenschaftliche Methode liegt nicht an „Beweis“, sondern an der Wiederholung des Experiments mit dem gleichen Ergebnis. Sollte sich ein anderes Ergebnis mal erweisen, müssen beide konfrontiert werden, bis sich das eine oder das andere als falsch erweist. Da ist ein Problem mit der Relativitätstheorie und Quantentheorie.“

Dazu muss ich dir sagen: liegst auch falsch, denn wissenschaftliche Methoden sind Beweismethoden und die experimentelle Methode. Die experimentelle Methode in den Naturwissenschaften, und die Beweisführung dort wo der Erkenntnisgewinn durch das Experiment nicht möglich ist. Die Philosophie ist auch eine Wissenschaft, aber die Unendlichkeit im Makrokosmos ist experimentell nicht zugänglich, da hilft nur Logik. Ebenso in der Mathematik. Und gerade dein Beispiel ist für die experimentelle Methode gerade nicht geeignet, sowie die Unendlichkeit im Mikrokosmos, also das unendlich Kleine der experimentellen Methode nicht zugänglich ist.

Demgegenüber sind die Gentherapie-Experimente mit den Coronaspritzen alle fehlgeschlagen. Da konnte sehr wohl experimentell belegt werden, dass die Heilversprechen für das Spritzen-Geschäft nichts als Lügen waren um die ganze Menschheit für die Profite von ein paar Pharma-Oligarchen zu betrügen, mit Hilfe einer ganzen Bande von korrumpierten Lakaien. Und dazu zählen auch zahlreiche (nicht alle!) Linke. Ich hasse sie nicht dafür. Aber ich hasse ihren menschenfeindlichen Beitrag. Wenn man Politik wissenschaftlich betrachtet, so sind alle Experimente, das Gewaltsystem des Eigentumsrechts zu überwinden fehlgeschlagen, außer eines: Radikaldemokratie und Besitzrecht.

Das gab es schon, und zwar bevor das Eigentumsrecht vor ca. 5000 Jahren mit Gewalt begann die Welt zu erobern. Die klassenlose Urgesellschaft, die auf Kooperation basiert anstatt auf Konkurrenzkampf, entspricht dem friedlichen Wesen des Menschen und liegt in unseren Genen. Natürlich will kaum jemand zurück zur Urzeit (außer vielleicht die Grünen), aber wir brauchen ein modernes Besitzrecht mit einem modernen radikaldemokratischen Überbau. Der Wunsch nach Frieden, Eintracht und gegenseitiger Hilfe ist in unseren Genen einprogrammiert. Wir müssen nur mal zum allerersten Kettenglied der Kausalkette der Gewaltherrschaft hinabsteigen und die Ur-Sache erkennen: das Eigentumsrecht. Will man das abschaffen, kommt man automatisch zum Besitzrecht. Aber welchen politischen Überbau erzeugt das Besitzrecht? Die Antwort darauf ist logisch: Radikaldemokratie.

Grüße

Holger T.N.

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Von Redaktion

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