Das Leiden eines Lehrers im Jemen
Der jemenitische Lehrer ist anfälliger für Leid und Verlust, da das Leben eines Lehrers im Jemen die schwierigsten Umstände, Lebensbedingungen und die Bedingungen einer rauen Umgebung mit sich bringt.
Seit Jahren nimmt das Leid des jemenitischen Lehrers zu. Jeden Tag erwacht der Lehrer mit einer neuen Tragödie, die ihn noch verzweifelter und frustrierter macht. Der verdrängte und obdachlose Lehrer leidet unter der Bitterkeit der Verwirrung, Zerstreuung und einem Leben voller Angst, Unterdrückung und Hunger. Auch der Lehrer an seinem Arbeitsplatz leidet unter Entfremdung, den harten Lebensbedingungen und Hunger.
Es gibt viele Lehrer, die von einer Stadt in eine andere und von einer Region in eine andere reisen, um ihre Arbeit als Lehrer ausüben zu können.
Der Lehrerberuf ist ein erhabener und heiliger Beruf, da Lehrer die Erben der Propheten sind. Doch trotz all dieser Anstrengungen, die der Lehrer bei der Ausübung seiner Arbeit unternimmt, sieht er sich mit allen Schwierigkeiten und Hindernissen konfrontiert, und wird seiner grundlegendsten Rechte beraubt, so dass er in Jemen oft obdachlos, also ohne Unterkunft und Bett ist. Viele Lehrer schlafen auf den Dächern der Schulen, oder auf angrenzenden Geschäften.
Es ist ein hartes und ermüdendes Leben, da Lehrer ihre Familien und Kinder oft zurücklassen müssen. Diese Familien und Kinder, die von den Lehrern in der Stadt meist weit entfernt leben, bräuchten diese ebenfalls dringend. Sie müssen versorgt werden, sie müssen essen und trinken und ihre Kinder müssen auch zur Schule gehen.
Das Leiden der Lehrer und die fehlenden Möglichkeiten, ihre legitimen Rechte einklagen zu können, führen dazu, dass die Lehrer ins Umland und ins Ausland abwandern, weit weg von ihren Familien und ihren Kindern, und dass sie diese über Monate und noch längere Zeiträume nicht sehen können. Sie können ihnen jedoch aus eigenem Mangel kein Geld schicken, um Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen.
Ich gehöre zu den Lehrern, die die Bitterkeit des Leids und der Distanz schmecken. Ich arbeite als Deutschlehrerin in der Stadt Aden, meine Familie und meine Kinder leben in einer anderen Stadt mit dem Namen „Taiz“.
Aufgrund der Entfernung und der finanziellen Situation, unter der wir als Lehrer leiden, werde ich meine Kinder und meine Familie für längere Zeit nicht sehen können, und oft bin ich nicht in der Lage, ihnen Geld zu schicken, um Lebensmittel und Grundbedürfnisse des Lebens zu kaufen.
In vielen jemenitischen Verwaltungskreisen, haben die Lehrer ihr Gehalt nicht erhalten, und es gibt nur sehr wenige Lehrer die ein Gehalt erhalten. Das Gehalt, das ein Lehrer erhält, reicht dann meist nicht aus, um auch nur eine Person ernähren zu können.
Ich schlafe auf einem Dach der Schule, in der ich arbeite. Bis jetzt habe ich noch keine Unterkunft gefunden, in der ich nach Beendigung meiner Arbeit wohnen und entspannen könnte. Oh, was für ein sehr seltsames und mysteriöses Leben. Wo stehen wir also in Bezug auf Lehrerrechte und Menschenrechte? Wie viele Lehrer sind durch diese Behandlung und Unterdrückung bereits gestorben?
Den Bildungsministern ist es egal, ob der Lehrer satt oder hungrig ist, ob er lebt oder tot ist, ob er isst oder trinkt, ob er in einem Haus schläft oder am Straßenrand, oder ob er krank ist und seine Gesundheit langfristig geschädigt wird. Der Wert der überwiegenden Anzahl der Lehrer, scheint für die gegenwärtigen Machthaber sehr gering zu sein.
Viele Kinder von Lehrern haben die Schule und die Universität abgebrochen, weil sie aufgrund der schwierigen finanziellen Lage der Lehrer ihre Ausbildung an Schulen und Universitäten nicht abschließen konnten.
Die Lehrer führten im Jemen viele Demonstrationen und Proteste vor Regierungsgebäuden durch, um ihre Rechte einzufordern, doch ohne Erfolg, da die Regierungen überhaupt nicht auf ihre Forderungen reagierten. Ich bin Lehrer und leide jeden Tag in meinem Land unter sozialer Vertreibung und unter sozialer Verbannung. Ich vermisse meine Kinder, und meine Kinder vermissen mich, aber mein soziales Exil, dass aus den gegenwärtigen Umständen in diesem Land resultiert, steht wie ein Hindernis zwischen uns.
Eyad Alsrori