Der Bürgerkrieg im Jemen ist eine Katastrophe für alle Jemeniten

[Der Aufstand 27/24, Seite 8]

Der Bürgerkrieg im Jemen ist eine Katastrophe für alle Jemeniten.

Vor einigen Jahren ist der Bürgerkrieg im Jemen zwischen den Alhothi-Rebellen und der legitimen Regierung ausgebrochen. Die Alhothi-Milizen wollten die Behörde im ganzen Jemen, sowohl im Süden als auch im Norden beherrschen. Zu Beginn des Krieges konnten die Alhothi-Rebellen mit iranischer Unterstützung und mit Hilfe vom früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh, viele Provinzen beherrschen. Aber dann bat die legitime Regierung um militärische Unterstützung von Seiten der arabischen Koalition (Saudi Arabien und vereinigte Arabische Emirate), die sofort anfing einzugreifen.

Kriegsflugzeuge von Saudi Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate haben zahlreiche Gebiete im Jemen bombardiert. Dabei gab es viele Verluste auf beiden Seiten, da die arabische Koalition sowohl die Alhothi-Rebellen, als auch die Armee der legitimen Regierung bombardiert hat. Der Bürgerkrieg zwischen legitimer Regierung und Alhothi-Milizen hat fast alles im Jemen zerstört, weil die arabische Koalition die Brücken, Straßen, Gebäude, Märkte und auch die Zivilbevölkerung bombardiert hat und tausende Menschen dabei getötet wurden.

Auch die Alhothi-Rebellen haben viel im Jemen zerstört, weil sie die Häuser der Zivilbevölkerung in Städten und Dörfern bombardiert haben. Dabei wurden viele Menschen, aber besonders Kinder und Frauen getötet. Seither sind viele Menschen im Jemen obdachlose Flüchtlinge.

Die Zivilbevölkerung leidet unter diesem verdammten Bürgerkrieg und viele Menschen, besonders Kinder verhungern. Die Frauen und ihre Kinder suchen das Essen aus dem Müll, sie schlafen auf den Straßen in der Kälte.

Die Kinder sind oft in den Dörfern, aber auch in den Städten, unterernährt.

Im Jemen existieren zwei Regierungen, eine im Nordjemen und im Südjemen. Beide Regierungen sind korrupt und handeln vor allem im eigenen Interesse, aber nicht im Interesse der jemenitischen Bürger. Die vielen Menschen leiden wegen dem schlechten Gesundheitssystem an Krankheiten. Kinderarbeit ist weit verbreitet, wobei Kinder auf den Märkten und den Straßen arbeiten, um ihre Familien zu ernähren. Sehr viele Frauen und Kinder betteln auf den Straßen und suchen Essen in den Mülltonnen.

Im Jemen gibt es viele Hilfsorganisationen, aber in diesen Hilfsorganisationen herrscht viel Korruption, die armen Menschen erhalten sehr wenig von den Hilfsgütern und die meisten Menschen erhalten nichts. Viele Kinder verlassen die Schulen wegen der bitteren Armut und versuchen mit Irgendetwas, Geld zu verdienen. Gleichzeitig sind viele Schulen im Bürgerkrieg zwischen Saudi Arabien und Alhothis zerstört worden.

Vor dem Bürgerkrieg im Jemen war die Situation der Lehrer stabil und alle Lehrer im Norden und im Süden vom Jemen haben ein Gehalt erhalten. Sie konnten sich Lebensmittel kaufen und Mieten bezahlen. Die Gehälter waren niedrig, aber sie konnten davon die noch niedrigen Preise bezahlen.

Als im März 2015 der Bürgerkrieg ausbrach, erhielten die Lehrer noch ca. ein Jahr lang ihre vollen Gehälter. Danach wurde die Auszahlung der Gehälter im Norden des Jemen gestoppt. Die Regierung in Sanaa, hat den Lehrern keine Gehälter mehr ausgezahlt, weil die Regierung im Süden des Jemen (in Aden) die jemenitische Zentralbank nach Aden umgezogen hat. Bis jetzt erhalten die Lehrer in den nördlichen Provinzen nur die Hälfte von ihrem alten Gehalt. Sie haben dagegen viele Proteste organisiert, aber bisher keine Verbesserung ihrer Lage erreichen können.

Im Nord-Jemen werden die Proteste der Lehrer von den Alhothi-Rebellen unterdrückt, wodurch viele von ihnen obdachlose Flüchtlinge wurden und in die anderen Gebiete des Jemen geflohen sind.

Die Lehrer im Süden des Jemen bekommen ein Gehalt in jedem Monat, aber dieses Gehalt reicht nur für den Bus in die Schule und zum Wasser trinken.

Seit drei Jahren veranstalten die Lehrer in den südlichen Provinzen Proteste und Streiks. Die Regierung hat den Lehrern immer versprochen, dass sie ihre Rechte zurück erhalten, aber alle Versprechen gebrochen.

Die Lehrer haben zuerst mit den Verantwortlichen in den Ämtern und im Bildungsministerium verhandelt. Als das keinen Erfolg hatte, organisierten sie mit der Gewerkschaft die Proteste vor den Ämtern, dem Ministerium und Almaashik-Palast. Viele von den Lehrern und Lehrerinnen beteiligten sich in Aden an den Protesten und Streiks, die in den anderen südlichen Städte Lahj, Abian, Aldaleah, Shabwa, Hadramout und Almahra fortgesetzt wurden.

Die Forderungen der Lehrer drehen sich vor allem um ein Gehalt, von dem sie und ihre Familien leben können, aber ihre Proteste wurden von der Polizei und dem Militär vor dem Almaashik-Palast unterdrückt.

Vorerst sind die Proteste beendet worden, weil die Verantwortlichen den Gewerkschaftern gedroht haben. Gleichzeitig hat die Regierung den Lehrern versprochen, dass sie all ihre Rechte zurück erhalten, woraufhin wie immer, noch nichts passiert ist.

Die Forderungen der Lehrer sind bekannt, aber sie müssen die Proteste und Streiks so lange fortsetzen, bis sie ihre ganzen Rechte zurück erhalten haben.

Eyad Alsrori
Deutschlehrer im Jemen

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Von Redaktion

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