Parasiten entmachten! Wie geht es?

Fotomontage: links Redner der FL (Bernd), rechts das Demobanner
[Der Aufstand 19/24, Seite 9]

Parasiten entmachten! Wie geht es?

Zur Kundgebung der „Freie Linke Berlin“ am 1. Mai 2024 im Treptower Park

Die Kundgebung war strukturiert in Auftaktkundgebung, Demozug durch den Treptower Park und Abschlusskundgebung. Der Demozug lief mit ca. 200 Teilnehmern los und wuchs während des Marsches aber beträchtlich an, augenscheinlich geschätzt auf bis zu 500 Teilnehmer. Die Kundgebungen bestanden aus Reden, Plakaten und Bannern, sowie politischer Kunst in Form von Liedern und Gedichten. Im Allgemeinen herrschte Volksfestatmosphäre bei guter Stimmung. Der Park war mit vor allem jungen Leuten angefüllt, es liefen verschiedene Partys und alles zusammen erinnerte mich an einen Ameisenhaufen. Der Demozug marschierte mitten hindurch und löste massenhaft Verblüffung, Jubel und auch Gelächter aus. Gelegentlich auch Kopfschütteln. Nur Bernd (FL), stellte endlich mal die Machtfrage und forderte und fragte: „Parasiten entmachten! Wie geht es?“. Die Demo wurde von einem Banner (siehe auf dem Foto oben rechts) angeführt, auf dem steht, „FRIEDEN JETZT! OHNE WAFFEN!“ Reicht es aus, diese Forderung auf Demonstrationen zu stellen? In den Reden wurde die menschenfeindliche Politik der Machthaber kritisiert, aber nur der letzte Redner lieferte in einer sehr kurzen Rede eine Antwort auf die Frage „Parasiten entmachten! Wie geht es?“, Zitat:

„Das Thema, das ich hier bekommen habe vom Veranstalter lautet, „Sozial statt Krieg“. Also das mit dem Sozial könnt ihr schon mal streichen, wir haben uns für den Krieg entschieden. Sagt jedenfalls Pistorius. In 5 bis 8 Jahren ist es soweit, dann können wir die Russen endlich angreifen. Das mit dem Krieg wird die meisten von uns nicht mehr betreffen, die sind schon ein bisschen über die Zeit, die Wehrpflicht gilt nur bis 60, aber auch für Frauen. Überraschung. In der Ukraine werden gerade Frauen gesucht, die dort Minen suchen. Vielleicht sind nicht nur die Männer gemeint, die zurückgeführt werden sollen, sondern auch die Frauen. Die Aussichten sind natürlich miserabel. Wenn man mir ein sozialdemokratisches Thema aufgibt mit dem Sozial, und ich bin Radikaldemokrat, ich bin kein Sozialdemokrat, und die Losung „Frieden-Freiheit-Selbstbestimmung“ ist eigentlich eine radikaldemokratische Losung, falls euch das noch nicht aufgefallen ist. Die Situation am 1. Weltkrieg war so, da gabs diese Losung: Wer hat uns verraten? [Antwort aus dem Publikum: „die Sozialdemokraten!“]. Okay, ihr wisst also Bescheid. Albin Köbis und Max Reichpietsch, Albin Köbis war übrigens Berliner, haben sich freiwillig in den 1. Krieg gemeldet. Okay, so sieht das hier heute nicht aus, dass sich alle freiwillig in den Krieg melden werden, aber Albin Köbis und Max Reichpietsch haben das gemacht und nach vier Jahren Krieg haben sie die Schnauze gestrichen voll und haben ne Revolution angezettelt. Die haben sie zwar selber nicht mehr erlebt, aber soweit kann man sehen wie es geht. Wenn man sich jetzt wundert, warum diese Leute nicht mitmachen wollen zur Demonstration, kein Problem,

wartet bis sie 2 Jahre im Krieg waren.“

Technoparty neben dem Demozug

Die Repräsentanten der Parasiten haben die halbe Bevölkerung für den 1. Weltkrieg bewaffnet. Die Repräsentanten der Parasiten haben die halbe Bevölkerung für den 2. Weltkrieg bewaffnet. Die Repräsentanten der Parasiten schreien heute wieder für Krieg gegen Russland, und dafür nach der Wehrpflicht. Wie ist es also bestellt mit der Forderung „FRIEDEN SCHAFFEN! OHNE WAFFEN!“?

Albin Köbis und Max Reichpietsch

Albin Köbis und Max Reichpietsch meldeten sich beide 1912 freiwillig zur kaiserlichen Marine. 1917 führten sie eine Rebellion an und der Funke dieser Rebellion entzündete sich im November 1918 und führte zu einem revolutionären Flächenbrand, angeführt von rebellierenden Matrosen und Soldaten.

„Trotz der bereits eingeleiteten Vorverhandlungen zum Waffenstillstand sollte die deutsche Marine, die seit der Skagerrakschlacht vom Juni 1916 kaum noch zum Einsatz gekommen war, Ende Oktober 1918 zu einem letzten „ehrenvollen“ Gefecht gegen überlegene britische Verbände auslaufen. Der eigenmächtige Befehl der Seekriegsleitung war unmittelbarer Anlass zu Meutereien kriegsmüder Matrosen, die sich weigerten, ihr Leben bei einer militärisch aussichtslosen „Todesfahrt“ aufs Spiel zu setzen.“ (siehe https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/matrosenaufstand-1918.html)

Die ganz typische Unmoral der Repräsentanten und ihrer militärischen Führer, das Leben ihrer Soldaten als Kanonenfutter im Dienste guter Geschäfte für Parasiten (Oligarchen) zu opfern, führt immer in eine Situation, in der die Soldaten entweder sterben, oder

die Gewehre umdrehen. Genau so! Geht es.

Holger Thurow-N.

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Von Redaktion

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