[Der Aufstand 11/24, Seite 18]
Sahra MüllerJetzt ist aber gut! Dieser Putin aber auch!
Es geht das Gerücht um, dass er Schadsoftware installieren lässt! In Deutschland! Damit bringt er unsere ganze Infrastruktur in Gefahr! Und meinen Rechner! Nicht auszudenken, was er damit alles anstellen kann! Kraftwerke, Verkehrsleitanlagen, Fluglotsen, Schienenverkehr – ja nachher legt der noch Facebook lahm! Oder hat es schon getan, vor kurzer Zeit ging ja gar nichts mehr! Dieser Lump aber auch! Nun ja – immerhin hat er ja ein wenig dafür gesorgt, dass wir etwas mehr von den Dingen erfahren, die unsere Freunde so hinter unserem Rücken machen – also hinter dem Rücken ihrer Wähler und Steuerzahler. Und kann man ihm das verdenken – wo wir doch endlich Waffen und Geld an seine Feinde liefern? Dass er da mal Sicherheitsvorkehrungen schafft, falls es mal ernster wird? Immerhin sind wir im Krieg mit Russland – sagen einige Politiker. „Wir sind schließlich im Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.“ Sagte jedenfalls mal die Baerbock. Der Lauterbach hat sogar gesagt, dass wir im Krieg mit Putin sind! Nun – die reden ja viel, wenn der Tag lang ist und mussten auch zurückrudern, aber sagt nicht der Betrunkene was der Nüchterne denkt?
So eine Schadsoftware ist ja auch ein kriegerischer Akt gegen unser Land – da wird man sowas ja noch mal sagen dürfen!
Moment mal – Schadsoftware. Da war doch was?
Ich habe da hier noch einen Artikel vom Spiegel liegen. Da stand doch was dazu drin?
„Ende dieses Jahres sollen weltweit mindestens 85.000 Systeme mit NSA-Trojanern infiziert sein, das sieht ein geheimer Haushaltsplan vor, den die „Washington Post“ zitiert. Welche Systeme die NSA dabei genau im Visier hat, verrät das Dokument nicht. Aber es dürften kaum einfache Heimrechner sein, die Rede ist von Computersystemen, über die man Zugang zu größeren „Netzwerken“ hat. Das könnten Server in Firmennetzen sein, Teile der Internet-Infrastruktur in anderen Staaten oder sogar staatliche Systeme. Auf diesen Computern richten die NSA-Angreifer Hintertüren ein, die sie später einmal ausnutzen können.“ (Spiegel-online, 02.09.2013, 06.12 Uhr).
Das hatte mit diesem Snowden zu tun, der hatte auch mal herumgeleakt. Muss sich seitdem in Moskau verstecken – beim bösen Putin. Kriegt der Westen ihn in die Hand – man mag sich nicht vorstellen, was da geschehen könnte. Na – in Moskau ist man wenigstens noch vor US-Drohnen sicher.
Was der Spiegel nicht erwähnt: es gibt drei Aktionsschwerpunkte der NSA: Japan, Deutschland und Österreich. Das hören wir nicht so gerne. Es gab auch eine Frage der Grünen – ich glaube, es war der Herr Ströbel – was die Regierung darüber weiß. Die Antwort:
„Die in den Medienberichten dargestellte Kompromittierung von Computersystemen deutscher Hochschulen
ist grundsätzlich plausibel. Jedoch liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor, die eine solche Kompromittierung belegen“(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/10201,
Frage 20). Es ging in der Frage nur nebenbei um Hochschulen, interessanter war die Frage nach den Systemen der Bundeswehr. Aber die Regierung weiß noch nichts – dabei war der Scholz damals noch gar nicht Kanzler.
Welchen Krieg haben wir eigentlich mit den USA, dass die sich zu solchen Schritten genötigt fühlen? Und womit müssen wir rechnen, falls wir mal wieder – wie im Irak-Krieg – nicht gehorsam sind?
Fragen, auf die man die Antwort wohl selber suchen muss, weil die Regierung keine Meinung dazu haben möchte. Ist wohl auch besser so – man hat ja heutzutage schnell Kinderpornographie auf dem Rechner, wo man gar nicht weiß, wo die herkommt. Oder habe ich da schon wieder zu viel Verschwörungstheorie gelesen … oder zuviel über den Tod von Uwe Barschel nachgedacht? Da konnten sich die Ermittler bis zuletzt auch nicht einigen, ob es Mord oder Selbstmord war. Aber womöglich muss man damit rechnen, wenn man die unsichtbaren roten Linien übertreten hat. Oder?
Der Eifelphilosoph
