Deutschland ist reich – aber die Deutschen sind arm und wütend. Wer sagt so was?

Sozialpolitische Machtpyramide in der Eigentumsgesellschaft, siehe hier
Text von „Der Eifelphilosoph“ in
[Der Aufstand 04/24, Seite 5]
 Sahra Müller

Deutschland ist reich – aber die Deutschen sind arm und wütend. Wer sagt so was?

Das Ausland. Bloomberg. Beim Vermögen sind wir inzwischen auf dem Niveau von Griechenland angelangt. Im Durchschnitt. Nur haben die besseres Wetter. Am Strand geht arm sein besser, denke ich. Woran liegt das? Nun – wir haben ein jahrzehntelanges Schonprogramm für Megavermögen hinter uns – die wachsen trotz Krisen ins Unendliche. Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer – hauptsächlich für kleinere Erben ein Problem. Bezahlen müssen das Arbeiter, Angestellte, Mieter und Konsumenten – und bei der desaströsen Berechnung ist noch nicht mal der Ukraine-Krieg berücksichtigt, der noch weitere Teile der Bevölkerung in die Armut treibt. Super, oder?

Wären wir Bürger unserer Regierung doch wenigstens so viel Wert wie Tiere. Da ist jetzt eine Tierwohlabgabe im Gespräch, damit die Armen noch ärmer werden, es aber der Kuh und dem Schwein gut geht. Versteht doch jeder, dass das so sein muss, oder?

Aber dafür hassen alle die Grünen, habe ich jetzt gelesen. 16 Jahre Merkelregierung (CDU) haben einen Müllhaufen hinterlassen, der nun flugs völlig in die Rezession steuert (noch mehr Armut – aber nicht für ganz oben, die haben sogar in der Pandemie Riesengewinne gemacht). Merkel hatte schon 2014 in London Putin nahezu den Krieg erklärt, sollte er der Ukraine was tun – aber die dschungelcampvergurkten Deutschen haben mal wieder gar nicht gemerkt, wer sie da verschaukelt: Hauptsache, man hat jemanden, den man hassen kann – so richtig dolle. Und ist da keiner da – nun ja: da kann man den engagierten Sadisten beim Dschungelcamp so richtig geil ´raushängen lassen. Kaum zu glauben, dass eine entwürdigende Foltershow die meistgeschaute Sendung in diesem Land ist … oder eben doch. Die Juden sind alle – oder geschützt, die Türken sind zu viele – aber Grüne und C-Promis kann man gerade ungestört dissen. Hauptsache, man hat ein Ziel für diese Wut. Doch die, die seit 1945 die Geschicke dieses Landes leiten, damit – wie schon zuvor – noch mehr Geld machen, mehr und mehr und mehr: ja, die bewundert der Deutsche. Sie zerschreddern die Wirtschaft, zerstören das Ansehen des Landes, quetschen immer mehr Mitmenschen bis aufs Blut aus … aber sind unantastbar. Ich merke: wir haben wieder Kastenwesen. Sind 5000 Jahre in der Geschichte zurückgefallen – und unser Schulsystem (Bauer, Bürger, Edelmann) sorgt dafür, dass es noch lange so bleibt, darüber wacht der beamtete Lehrer.

Sind die eigentlich so verroht und antisozial, diese Reichen? Nun – nein. In Davos machen gerade reiche und sehr reiche Menschen Reklame dafür, dass sie endlich mehr Steuern zahlen wollen – doch ihr Ruf scheint ungehört zu verhallen, findet wenig Widerhall in der Politik …. weil ja auch alle wissen: das wäre Sozalismus – und der ist schlimmer als Pädokriminalität. So sitzt der Deutsche im Dunklen und der Kälte auf dem Sofa, schaut den Promis beim Madenessen zu, kaum ahnend, dass er gerade seine Zukunft sieht. Aber er ist superstolz in seinem neuen deutschen Nationalgefühl: zwar arm und ohne Zukunft, aber wenigstens kein Sozialist. Und wenigstens deutsch. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ob da einer schon mal dran gedacht hat, dass das Ausland nicht wegen unserer Politiker über uns lacht, sondern darüber, dass wir für die Ausplünderung dank 50 Jahren CDU-Regierung jetzt schnell mal die Grünen verantwortlich machen – und so den Weg für nochmal 50 Jahre CDU ebnen? Das die über uns lachen, weil kaum ein Land so wenig Wohneigentum hat wie Deutschland – sogar Albanien hat mehr – aber niemand denkt sich was dabei? Wir zahlen die höchsten Medikamentenpreise, haben die höchsten Belastungen bei Gesundheitsabgaben, aber ein System, dass kaum noch Mittelmaß ist – und ständig über Verluste klagt. Aber solange noch Bier da ist, kann man mit den Deutschen alles machen. Bier, Sofa – und Madenfraß im Fernsehen. Oder sehe ich das mal wieder zu düster?

Der Eifelphilosoph

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Von Redaktion

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