So, die Bauern haben protestiert, einige andere auch – das Land ist gerettet. Zeit, sich wieder hinzulegen.
Verschwörungstheoretiker haben auch schon herausgefunden, wer hinter den Bauernprotesten steckt: Adolf Hitler. Wegen dem Datum. 8.1, amerikanische Schreibweise 1.8., steht für A.H. – alles klar, oder?
Wir werden das Zeitalter wohl wirklich das Idiotenzeitalter nennen müssen. Doch noch etwas ist passiert an diesem Tag, womöglich was historisches, in den Nachrichten verdrängt vom Tode Franz Beckenbauers: Sarah Wagenknecht hat ihre Partei gegründet. Den Prognosen nach liegt sie jetzt schon bundesweit bei 30 Prozent – das war es dann auch schon mit Veränderung. Da wird es mehr Mandate geben, als die Partei Mitglieder hat – und man wird dankbar sein müssen für jeden Altparteiensoldat, der die Mandate wahr nimmt. Schade auch, eine Partei für Vernunft und Gerechtigkeit wäre mal schön gewesen.
Andererseits darf man nicht übersehen, dass unsere Demokratie gerade an den Parteien zerbrochen ist. Gemäß politischer Theorie haben wir schon lange keine „demos kratos“ mehr, keine Macht des Volkes, keine Herrschaft des Einzelnen über sich selber.
Wir leben in einer Oligarchie der Parteien – und damit auch in einer Diktatur der Mittelmäßigkeit und Machtgier. Diese Oligarchen verbrüdern sich offen mit den Schönen und Reichen – in Davos, bei den Bilderbergerkonferenzen oder auf der viel zu selten beschriebenen Bertelsmannparty. Die Verschwörungen laufen ganz offen ab – und deshalb gibt es wohl keine Theorien über sie.
Ohne Parteien gibt es in dem keine Veränderungen – und mit ihnen keine Fortentwicklung der Demokratie zu einer wahren Herrschaft des Volkes – oder einfach auch nur der Bürger über sich selbst.
Verzwickte Situation: wir dürfen noch die Oligarchen wählen und hoffen, dass mal einer kommt, der auch an die Fleißigen im Lande denkt – nicht nur an die Reichen. Nun – wollen wir Sarahs Partei nicht kaputt reden: mit 30 Prozent würde sie ein politisches Erdbeben auslösen und die Parteienlandschaft nachhaltig zerrütten. Die Karrieristen aller Parteien machen sich schon jetzt bereit, die neue Partei zu besetzen und fluten in Scharen hinein, oder?
Nun – das nächste Ziel für die Fortentwicklung der Demokratie ist auf jeden Fall klar benennbar: wir müssen die Parteien überwinden, was nicht leicht werden wird. Aber mit dem frischen Wind, den Sarah mitbringt – wer weiß, womöglich geschehen noch Wunder? Oder?
Was auch geschehen wird – wie bei den Grünen:: Sarah wird wohl bald zum Gespräch in die USA eingeladen. Mit dem CIA. Nur mal so – zum kennenlernen. Als die Grünen die Gespräche hinter sich hatten, wurden sie eine ganz andere Partei – bis heute. Womöglich lernten sie die Methoden kennen, mit denen „Economic hit man“ weltweit US-Interessen durchsetzen: erst einen Koffer mit Geld auf den Tisch – dann eine 9-mm-Patrone. Und der Kunde hat dann die freie Wahl.
Ja – auch so geht Demokratie im 21. Jahrhundert, nachzulesen bei John Perkins oder Jutta Ditfurth. Aber sowas wollen wir nicht hören, das untergräbt unsere Systemtauglichkeit, oder?
Der Eifelphilosoph