Die Toten brauchen keinen Sauerstoff

Symbolbild: Galilei vor dem Heiligen Offizium – Joseph-Nicolas Robert-Fleury, 1847 – Quelle hier
[Der Aufstand 44/23, Seite 6]

Die Toten brauchen keinen Sauerstoff.

(Teil 1)

Die Vernichtung von Kulturen und die Zeit der allgegenwärtigen Gewalt. Die Analyse der aktuellen Bedingungen der Weltgeschehnisse benötigt Abstand und vernünftige Betrachtung, die sich der Emotionen entziehen und der Logik rationaler Analyse bedienen kann. Dieser Kontext braucht eine Grundlage, die sich den gegebenen Umständen vielfältig nähern lässt, und diese Vielfältigkeit kann nur durch umfassende Betrachtungen durch die Soziologie erfasst werden. Zwar muss sich der Begriff von Soziologie, wie von Max Weber definiert, auch im Rahmen einer zeitlich bedingten Erscheinung angesehen werden, da ein ausgedehntes und pragmatisches Verständnis der Soziologie mehrere Bereiche menschlichen Wissens umfasst, wie Geschichte, der Wissenschaftsbereiche wie Archäologie, Anthropologie, Psychologie, und dabei Biologie, Chemie und unter Umständen sogar Physik, dazu Philosophie mit ihren Eigenschaften: Ethik, Politik, Ästhetik (Kunst), Logik, Metaphysik (Hermeneutik).

Es macht sich notwendig, es klar zu lassen, damit dem Leser verständlich wird, warum diese Analyse sich dieser Grundlagen bedient und sie miteinander einfädelt. Es muss klargestellt gelassen werden, dass eine globale Ansicht der Dinge nur gestattet ist, dass die Welt aus Teilchen besteht, wie das ganze Universum, und insofern wir als Menschen im Globus so verteilt sind dass wir durch unseren Blickwinkel erst die Nachbarschaft besichtigen, entzieht sich uns das Bild das unsere Augen nicht erreichen, was ein Verständnis des Ganzen erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht wird. Dieses Verständnis anbelangt die Wissenschaft, Physik, und eine Zeit-Raum Einsicht in das Zeitgeschehen in unser allem Leben, im individuellen wie gesellschaftlichen (Hermeneutik). Die Zeit ist nicht nur im Leben jedes Individuum anwesend, weil die Zeit der zuvor gestorbenen sich in unserem biologischen Gedächtnis durch genetische Erbschaft einprägt. Wir wissen nicht ganz genau, wie unser Hirn in dieser Zeit-Raumperspektive funktioniert. Es gibt dabei nur Spekulationen und Forschungen spekulativer Ordnung. Dadurch ist die Geschichte in uns allen anwesend, sei es die, die wir miterlebt haben, oder die der längst gestorbenen, und Vergangenheit und Gegenwart verstricken sich. Zusätzlich werde ich mich in dieser Analyse auch des marxistischen Dialektischen Materialismus bedienen, der im Gegensatz zur Hermeneutik steht, um blindes, phantasievolles mystisch religiöses Denken zu vermeiden. Dies ist auch ein Fleckchen globales Denken, wobei ich mich hier nicht auf globalistische Politik beziehe, sondern im Gegenteil, dass die Welt vielfältig ist und dass die Koexistenz eine Notwendigkeit für das Überleben der menschlichen Spezies ist. Das muss absolute Machtansprüche überwältigen und in humanistischem Sinne die Menschen über den ganzen Globus als ein einziges Specimen und seine Ganzheit als einen Körper mit verschiedenen funktionierenden Glieder sehen.

In der Tat, macht die entwickelte Technologie es möglich, dass in allen Teilen der Erde fast alle voneinander wissen, und es schafft bewusst oder unbewusst die Entstehung einer Art Weltbewusstsein. Das kann für viele äußerst verwirrend sein, da wir alle auch ein dringendes Bedürfnis dazu haben, die Augen nur nach innen gerichtet zu haben, weil die äußere Welt uns beängstigt. Somit nehme ich zuerst die Geschichte an, und zwar die Geschichte von uns bekannten verschwundenen Besiegten. Es gab sie schon unter den Summerer und Akadier, aber davon ist uns wenig bekannt, obwohl es noch erforscht wird. Hierzu dienen die pre-Kolumbianischen Zivilisationen.

Cortez und Pizarro verwüsteten die Mayas, die Inkas und Azteken. Die Hauptstadt der Azteken im zentralen Mexiko von heute war eine durchaus geplante Stadt, mit Bewässerungsanlagen rings herum, die kreisförmige Teile mit untereinander bindenden Brücken hatten. Um Tenochtitlan herum bildeten sich verschiedene Ansammlungen von Menschen, die sich mehr oder weniger um ihren sozialen Kreis mit vorbestimmten Aufgaben drehten. Im Jahre 1521 zerstörte Cortez diese Stadt im Namen des Goldgiers der spanischen Krone und der moralischen Überlegenheit der jüdisch-christlichen Tradition und ihrer moralischen Überlegenheit. Ihre Religion diente als Vorwand zur vollkommenen Zerstörung einer hochgradigen Zivilisation, die in einigen Bereichen der Spanier möglicherweise avancierter war. Zehn Jahre später bereitete Francisco Pizarro dem Inkareich ein Ende, dem von einigen Experten die meist entwickeltste pre-kolumbianische Zivilisation zugeschrieben wird. Dies erreichte der blutdürstige Spanier mit einer Arme von einhundert zweiundsiebzig Mann. In einer Stadt, wo über zweihunderttausend Menschen lebten, schaffte der Spanier die lokalen Führer der Bevölkerung zu betrügen und gegeneinander auszuspielen, sodass am Ende eine ausgezeichnete Zivilisation fast spurlos verschwand. Militärische Taktik, Hinterlistigkeit, Wortlosigkeit und Gier lassen uns heute fast nichts wissen von Cuzco oder Machu Picchu, außer Rätseln. Die Mayas, die die breiteste Kultur war, mit mehreren Staatstädten und jeder mit eigenen Verwaltungen und mit über vierzig Dialekten, erinnerten an die Städte des griechischen Peloponnes, und untergingen einem langsamen überwältigendes Drama das sich über Jahrhunderte durch Überlagerungen von fremden kulturen vollzog. Von ihnen sind archäologische Funde, die bis auf 3000 vor Christus aufweisen. Wir verpassen stets die Chance dazu, hervorragendes Wissen von anderen Kulturen zu verstehen und daraus zu lernen.

Die Vernichtung und das Verschwinden dieser kulturen erlauben uns heute nicht, Rätsel der menschlichen geschichte genauer aufzuklären, wie die Wanderung des Menschen von Asien über Europa zum amerikanischen Kontinent, und das noch im vollkommen Geheimnis umhüllte Bauen von Pyramiden und Astronomie Kenntnisse, zu einer Zeit in der noch vor einigen Jahren Galileo Galilei von der europäischen Inquisition bedroht war. Neue Kenntnisse aus dem neu entdeckten Kontinent mitzubringen, wäre gewiss nicht ohne Gefahren. Diese war jedoch nicht die Mentalität der Conquistadores. Es blieben von den europäischen Gelehrten einige Register und Schriften, die wir zu unserem Glück aufbewahren und verstehen konnten. Von diesen fremden Zivilisationen nicht. Das scheint mit großer Verachtung geschehen zu sein. Ein Indio ist heute noch in Lateinamerika weniger Wert, in den USA gibt es sie gar nicht mehr. Die andinischen Länder haben noch Überbleibsel dieser Kulturen und Völker, die um ihre Existenz ringen, in Bolivien, Ecuador, Perú. Sprachen wie Quechua und Aymara werden noch gesprochen, wie Guarani in Paraguay.

Im Paraguay Krieg, der in Lateinamerika der blutigste Krieg der Geschichte war, setzten sich Brasilien, Argentinien und Uruguay zusammen und bildeten eine dreifache Allianz um gegen das aufstrebende Land Paraguay zu kämpfen, dass Zugang zum Meer suchte und derzeitigen Ländereien der anderen Nachbarn einnahm. Das Ziel des Präsidenten von Paraguay, Solano Lopez, war es, ein Industrieland aufzubauen. England belieferte die Allianz mit Waffen. In der letzten Schlacht, im Tuiutí, liefen fünfzig tausend verzweifelte Soldaten unter Befehl des paraguayischen Präsidenten mit Speer und leichten Schusswaffen gegen über hundertzwanzig Kanonen. Brasilianische Farmer könnten ihre Sklaven für sich oder für ihre Söhne in die Arme ziehen lassen. Das Blutbad endete mit dem Tod von zwanzigtausend Mann auf paraguayischer Seite, die merkwürdigerweise einen englischen Berater besaß. Als 1870 der Krieg zu Ende war, bestand die Bevölkerung von Paraguay aus achtzig Prozent Frauen und zwanzig Prozent Männer unter vierzehn Jahren. So besiegten die westlich orientierten Mächte Brasilien und Argentinien mit Hilfe von Uruguay ein für allemal ein aufstrebendes Land, dessen Bevölkerung zu neunzig Prozent die Sprache der Guarani, der Ureinwohner gesprochen hatte. Heute ist Paraguay ein Land von großen Farmern und Oasen von geringem Steuer. Das Prozentuell von Menschen, die die alte Sprache noch kennen, ist Minderheit und lebt meist am Rande, verarmt und abgeschottet. Die Lehre ist, dass Macht Kulturen, die als Konkurrenz erscheinen, vernichten muss, um sich zu bewähren. Sollten wir als Spezies auf dem Planeten etwas überdauern wollen, ist es sehr fraglich. Damit springt man in der Zeitdimension auf die Gegenwart.

Heba Habunaba war eine junge palästinensische Frau, die Bücher schrieb. Sie wurde in einem Bombardement von Israel gegen die Bevölkerung von Gaza letztlich getötet. Die dreiunddreißigjährige, die auch Dichtung schrieb, Chemie und Ernährungswissenschaften studiert hatte, erhielt einen Preis für das Buch mit dem Titel “Die Toten brauchen keinen Sauerstoff”. Alles, was sie erwähnt, wird aus dem Internet inzwischen herausgenommen. Sie wird gelöscht. Sie braucht keinen Sauerstoff mehr. Auf diese Art und Weise löscht man eine Kultur und ein ganzes Volk. Eine überlegenere Kultur sollte bestehen. Aber aufgrund von wovon? Ist sie wirklich überlegen oder leidet sie am Rachsucht von selbst erlebten Ungerechtigkeiten, indem sie jetzt die Rolle des Henkers im verdrehten Überlegenheitswahn ausartet? Angesichts dieser Feststellungen, die auf die von Michel Foucault aufgestellten Theorien der Macht hinweisen, kann man den Positivismus von August Comte in Frage stellen, durch den die die unter das Rad der Geschichte geraten, eine positive Lehre in der Entwicklung des Menschen mit sich bringt. Gewalt wird immer mehr gewalt erzielen, und in einer Welt von Menschen, die jedes mal mehr voneinander erfahren, ist das Opfer der Mensch selbst und nicht mehr “der andere”, wie nach Jean Paul Sartres Auffassungen zu verstehen ist. Hierzu die Worte des Professor für Philosophie der Universität São Paulo, Paulo Giraldelli: Israels Opferausweis ist abgelaufen. Das Leben eines Israelis ist jetzt wichtiger!

Nach den Worten des jüdischen Brasilianers Michael Gherman, Philosoph, anti zionist, Empiriker, besteht für die Umsetzung einer nationalen Identität ein Historisches Imaginatives, das sich aus einer Zusammensetzung von Mythen, Legenden, erfundenen mirabolanten fantastischen Geschichten entstandenen Erzählungen von ganz üblichen Individuen die keine Kapazität zur logischen Erklärung von selbst erlebten Momente ihres Lebens besitzen und nachdem sie es überstanden, ihnen wie ein Delirium vorkam. Daraus entsteht eine Geschichte, die mit der Zeit als solide Wahrheit zur Identifikation einer Kultur festgehalten wird. Meist verankert sie sich als Religion im Bewusstsein von vielen Menschen, die sich um diese Kultur ansammeln. Die Emotion, die sie hervorruft und der daraus resultierende Stolz leitet zur Gewalt, zum Machtwahn und zum Faschismus. *Ich paraphrasiere Prof. Gherman, dessen Erläuterungen empirischer Art sind. Er erleidet derzeit Beschimpfungen und Morddrohungen.

Wir können von hier aus in eine andere Richtung gehen, die uns durch die Philosophie in die Wissenschaft leitet und dann wieder den als jüdisch geborenen Portugiesen Baruch Spinoza mit seinem universellem Pantheismus ansehen. Kaum ein anderer Philosoph hat vorher solche Gedanken formuliert, die den heutigen Fragen der Physik und der Wissenschaft passend verwendet werden könnten, ob sie realistisch sind oder nicht, da die Realität sogar sich bis zu gewissem Grad selbst in Frage stellen lässt, im Rahmen von Zeit und Raum. Nur der französische Priester und Anthropologe Teilhard de Chardin näherte sich Spinoza, indem er die Evolution erkannte und diese in einen Zusammenhang mit universellen Faktoren brachte. Obwohl heute jüdische DNA Sammler ihn wieder als Jude erklären, musste Spinoza sich in den von Religionen etwas freieren Niederlande ins Exil begeben, wo er im frühen Alter von der Verbannung des Judentums und Verfolgung der Inquisition Flucht fand, aber in totaler Armut starb. Wie viele begabte Menschen in allen Bereichen der menschlichen Kenntnisse keine Preise erhalten oder unbekannt bleiben, weil sie nicht unter der Obhut einer schützenden Macht geboren werden, die sie fördert! Teilhard de Chardin wurde exkommuniziert.

Macht schafft Chancen, Möglichkeiten, gibt einigen Menschen Schutz und Sicherheit. Macht leitet Informationen und schafft Vorbilder. Macht hat schwache Punkte, und der schwächste ist der Hass, den sie erzeugt. Sollte sich diese Haltung nicht ändern, haben wir nicht mehr viel Zeit auf dem Planeten Erde.

Zur Wissenschaft darf man sich nicht irren. Sie ist ernst und darf nicht durch Unwissen und Aberglaube ersetzt werden. Sie kann benutzt werden, was ein anderer Gegenstand ist, und wenn sie von denjenigen benutzt wird, die auf inkonsistente kulturelle und materielle Ideale beharren, wird sie brutal, wenn sie nur Verdienst absieht. Es wird sich dann immer jemand finden, der sich kaufen lässt. Von reinem Dialektischem Materialismus angesehen, der an die materiellen Erkenntnisse der Wissenschaft hält, ohne Ergebnisse und Resultate als angenehm, gewollt oder ungewollt zu akzeptieren, weil diese durch Forschungsmethoden sich ergeben, also, durch Wiederholung, kann sich Wissenschaft erneuern, selbst in Frage stellen, und durch andere Resultate Antworten finden, die nicht als Dogmen fest stellen. Geht man von all diesen Prinzipien aus, wird die Einsicht gelingen, dass wahre Kultur keine Besitzer hat, sei dieser ein Volk, eine Rasse oder Religion. Auch in Afrika sind Kulturen vernichtet worden. Sie lagen nicht im Interesse der herrschenden Mächte.

Sollten wir diese Haltung noch rechtzeitig ändern, könnten wir fortan erkennen dass die menschliche Spezies in sich ein Ergebnis von entstandenen Bewusstsein das sich im Austausch von Erfahrungen ist, die die noch unbeantworteten Fragen der Raum Zeit im metaphysischen sowie im materiellen Sinn übertreffen. In diesem Sinne könnte man folglich auf Ibn Tufail hinweisen, den islamischen Philosophen, der viele Europäische Denker beeinflusste.

Abu Bakr Ibn Tufail lebte im 12. Jahrhundert in Andalusien während der arabischen Besetzung der Iberischen Insel. Er beeinflusste die europäischen Denker der Renaissance wie Pico della Mirandola, Spinoza selbst und die französischen Aufklärer. Die Ahl Ul Falsafa, zu denen er gehörte, war das Volk, das in der Philosophie den Schlüssel zum Verständnis des Islams sah. Es war der platonische aristotelische Islamismus. Ein einziges Buch von Ibn Tufail ist der Welt geblieben mit siebzig Seiten, mit dem Namen, “Hayy Ibn Yaqdhan“, „Es Lebe, das Aufstehen“. Die Geschichte seines Buchs handelt von einem Kind, das von einer Gazelle großgezogen wird und in Abständen von sieben Jahren zum Bewusstsein erlangt, dass es kein Tier sei, dass es anders denkt und länger lebt und sich der Natur um sich bewusst wird, da er zuerst merkt dass er im körperlichen Nachteil gegenüber den Tieren ist, unter denen er aufwächst. Als er die Reife erreicht, fragt sich der Junge, ob das Universum immer existiert hat und immer existieren wird. Er versteht sich schließlich als einen Teil tierischen Ursprungs, einen anderen wie die Teile des Universums und ein drittes als Teil einer schöpferischen Natur, die er Allah nennt. Im Alter von fünfzig Jahren wird Hayy zum ersten Mal einem Menschen begegnen und dann andere Menschen kennen, deren äußeren und inneren er kennen lernen soll. Er erkennt am Ende seines Lebens das Überflüssige der materiellen Reichtums und kehrt mit seinem Freund zu der Insel, in der sich beide kennengelernt haben.

Außer Pico della Mirandola, der das Werk von Ibn Tufail ins Italienische übersetzte, Spinoza, der es ins Niederländische gelesen hatte, sollte auch Kant davon Kenntnis genommen haben, was ihn zu seiner Kritik der Reinen Vernunft inspirierte. Darin beweist Kant, dass der Mensch nur durch den Geist die Welt vernehmen kann.
Nun, komen wir zu Francis Bacon, der das Zeitalter der Vernunft ausrief und damit dem Anfang der modernen Wissenschaft den Boden bereitet hat. Auf dem Boden von Toleranz, und nicht der Arroganz der Überlegenheit, kann vieles entstehen. Zum Rationellen Teil und über die Rücksichtslosigkeit der esoterischen Charlatanerie die sich als Ersatz zur Wissenschaft bietet, wird hierzu einen zweiten Teil benötigt, zu den Lügen und Täuschungen der perfiden Politik, die dazu neigt, links als rechst abzustempeln, Wissenschaft als Gefahr weil sie politisch nützlich sein kann,was tatsache ist. Religion als Vorwand zum Rassismus, Sozialismus als Erkenntnis des Verzichts auf Begierde und Ausbeutung und die Verwechselung mit Verarmung durch kapitalistische Ausbeutung dürfen als Ergänzung hierzu kommen. Mit Glaube und Mystizismus stehe ich mit Michael Gherman, wie jemand der an Mythen nicht glaubt, aber trotzdem die Musik eines Johann Sebastian Bachs oder Ludwig van Beethoven wie ein Extrakt von Schönheit der besten Empfindungen die die Menschheit in der Kreativität eines Menschen erzeugen um andere sich daran auf erhabenster Weise ergötzen lasst. Dass Wagners Fantasien begeistern können, heisst es längst nicht, dass sie als Wahrheiten wahrgenommen werden können.
Schließlich bleibt eine Erkenntnis der Wissenschaft für die zweifelnden: dass wir zu über achtundneunzig Prozent mit den Schimpansen in unserem DNA verwandt sind, und damit ist die Evolution trotz aller dünnen archäologischen Funde unserer Hominiden Vorfahrer unbestreitbar. Daran, dass wir bis hierhin geschafft haben, kann vielleicht was bedeuten, aber unter Umständen heißt es auch, dass der Affe siegen wird. Dass die ganzen Zusammenhänge klar sind, vom Tier bis zum Mensch, wie Ibn Tufail in seinem Buch schrieb, aber nicht sieben Jahre dauert, sondern eher eine unbestimmte Zeit, muss logisch sein.

Noel Nascimento-Filho:
Studierte Musik an der Hochschule der Künste Berlin und an der Westfälischen Hochschule für Musik der Universität Münster. Wirkte in Brasilien auch als Dozent und Kunst, Kultur und Literaturkritiker. Lebt zur Zeit in Curitiba Brasilien.

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Von Redaktion

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