„Nazischweine“ gegen Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung
So sehen sie also aus, die Bremer „Nazischweine“ von 2023? So sahen jedenfalls die Schreihälse einer Demo aus, die sich als Gegendemo gegen Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung verstehen. Jugendliche mit bunten Haaren, schwarz gekleidet und vermummt; Ältere mit Gewerkschaftsfahnen und natürlich die Omas von Rechts, die gegen Regierungskritiker nie fehlen dürfen. Aber mit dem Herausfinden, wo Rechts und Links ist, haben sie alle miteinander nicht alle beisammen. Reicht der Grips dafür nicht aus, oder ist es nicht vielmehr so, dass diese regierungstreuen Akteure ganz gut von der herrschenden Regierungspolitik partizipieren, wie auch die Kinder der Machthaber und die Kinder der Wohlhabenderen, die an den Machthabern partizipieren und mit Anarchisten-Outlooks ihre Orientierungslosigkeit kommunizieren? Die Erwachsenen können sich in ihrer Gegendemo jedenfalls nicht hinter Orientierungslosigkeit verstecken. Sie kommunizieren ihr korrumpiertes Interesse an den gegenwärtigen Herrschaftsverhältnissen sehr überzeugend, verkleiden sich als Linke und schwenken rote Fahnen gegen Frieden, gegen Freiheit und gegen Selbstbestimmung. Ja, sie sind die Gegendemo und zeigen die NAFO-Fahne.
Ihre Schreihälse meinen mit „Nazischweine“ nicht etwa eine neonazistische Regierung in der Ukraine. Nein, damit meinen sie die empörten Bürger hier in Deutschland, die in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung leben wollen und erleben, dass sie von Repräsentanten regiert werden, die ihre Kraft dem Wohle des US-Imperiums widmen, den Nutzen des US-Imperiums mehren und Schaden vom US-Imperium wenden möchten, koste es die eigene Bevölkerung was es wolle. Was bedeutet „NAFO“? Das enzyklopädistische Sprachrohr der Nato (Wikipedia) erklärt uns das mit folgenden Worten, Zitat:
„Die NAFO oder North Atlantic Fella Organization (in Anspielung auf die North Atlantic Treaty Organization NATO) ist ein Internetphänomen, das die Verbreitung russischer Kriegspropaganda und russischer Fehlinformationen bekämpft, die meist auf den russischen Überfall auf die Ukraine 2022 bezogen sind. Zudem sammelt die Gruppe Spenden für das ukrainische Militär und andere pro-ukrainische Gruppen. Ihre Mitgliederzahl wurde vom Berliner Kurier auf mehrere zehntausend Konten geschätzt.Veteranen und Osteuropäer sind stark unter ihren Mitgliedern vertreten. Als Mittel zur Bekämpfung russischer Desinformation nutzt die Gruppe Trolling, Shitposting sowie die Meldung entsprechender Konten beim Betreiber des jeweiligen Internetdienstes. Das NAFO-Maskottchen ist ein japanischer Shiba-Inu-Hund, auch Cartoon Dog oder Fella, der oft als Profilbild genutzt wird.“ (Zitatende, Quelle: wikipedia.org/wiki/NAFO)
Da haben die Akteure der Gegendemo ja ein hehres Ziel, und alle Unterstützung ihrer Regierung. Wäre es nicht schrecklich für die IGM, schrecklich für die Verdi und schrecklich für die Omas von Rechts, wenn eine Opposition in Deutschland stark genug werden würde, um den kommenden heißen Krieg, Deutschland gegen Russland, zu verhindern? Und wäre es nicht furchtbar, wenn ukrainische Oligarchen ihr Eigentum verlieren würden oder noch viel schlimmer, wenn das Eigentum amerikanischer Oligarchen an der Ukraine verloren ginge? Nein, da müssen Systemlinke doch dagegen sein, und deshalb eben: „Nazischweine!“
Eine Woche zuvor, am 22.09.2023, stellte der Sprecher des kanadischen Unterhauses, Anthony Rota seinen Ehrengast, den SS-Verbrecher Jaroslaw Hunka vor, als „einen ukrainisch-kanadischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs, der für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die Russen gekämpft hat und die Truppen auch heute noch unterstützt, selbst im Alter von 98 Jahren“. Rota lobte Hunka mit den Worten: „Er ist ein ukrainischer Held, ein kanadischer Held, und wir danken ihm für seinen Dienst.“
Vorbezeichnete Gegendemo von Rechts war die Antwort des Bremer Senats in Stellvertretung des herrschenden US-Imperiums, auf eine angemeldete Bürgerversammlung am 30.09.2023, für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung. Dass das natürlich in Wahrheit linke Forderungen sind, spielt weder für die Gewerkschaftsleute von Verdi und IGM, noch für die Omas von Rechts eine Rolle. Denn ihre Gegenposition für Krieg, für Zwang und gegen Selbstbestimmung, sind einfach reaktionäre Positionen, die für gewöhnlich im politischen Spektrum rechts außen zu finden sind. Das zeigen sie nicht wörtlich auf einem Banner, weil sie ihren Rechtsdrall, den sie sich nach ihrer medial vermittelten Kopfentleerung zugezogen haben, hinter linken Phrasen verstecken müssen. Denn sie wollen ja als die Guten gelten. Sie wollen die Hand nicht beißen, die sie füttert und die sie offenkundig als von der Regierung kommend empfinden. Aber andererseits wollen sie auch so tun als wenn sie gegen Unterdrückung und Ausbeutung wären, um in der Mehrheit der Gesellschaft, die die Klasse der Lohnabhängigen bildet, ebenfalls als die Guten angesehen zu werden. Das ist ein Spagat, den sich der normale Bürger feixend anguckt. Der DGB hat mit gravierendem Mitgliederschwund zu kämpfen und dagegen hilft natürlich Unterstützung der Kriegspolitik des US-Imperiums am besten. Denn wenn Lohnsklaven sich für die Reichen gegenseitig abschlachten lassen müssen, ist es die Aufgabe rechter Gewerkschaftsfunktionäre, zu jubeln.
Und dann verstecken sie sich hinter ihrem Klassenkampf-Banner. Sie wollen nicht erkannt werden. Sie blockierten die Kreuzung um den Demozug für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung zu blockieren. Die Polizei hatte offenkundig Order vom Bremer Senat, die Blockade nicht zu räumen, was laut Grundgesetz in diesem Land ihre Aufgabe ist. Die Bürger dieses Landes wissen bereits, dass demokratische Grundrechte nur in gnädiger Zuteilung durch Regierungen gewährt werden. Die Polizei hätte wohl gern geräumt, aber sie unterliegen natürlich einer Befehlskette. Der Einsatzleiter der Polizei war nicht vor Ort, er leitete den Befehl seiner Vorgesetzten per Telefon an seine unterstellten Kollegen vor Ort weiter.
Hinter dem angemeldeten Demozug stauten sich schon einige Linien-Busse, was für die Polizei schon immer peinlicher wurde. Der Demozug bekam dadurch immer größere Aufmerksamkeit und es gab Zustimmung von Passanten. Der Bremer Senat hatte wohl gehofft, dass die angemeldete Demo aus einer Truppe von gewaltbereiten Dummköpfen besteht, die in einer solchen Situation die Nerven verlieren und nach vorn gehen, um selbst die Straße räumen zu wollen. Dieser Plan ist nicht aufgegangen. Die Versammlungsleitung der angemeldeten Demo behielt einen kühlen Kopf und verhandelte mit der Polizei eine alternative Demoroute. Die gewaltbereiten Akteure der Gegendemo versuchten danach weiterhin die Demo festzusetzen und sorgten dafür, dass die Polizisten im Laufschritt reichlich zu tun hatten. Die Beamten mussten sich ihr schmales Gehalt an diesem Tag redlich verdienen und bleiben wahrscheinlich auf „Klassenkämpfer“ dieser Art weiterhin gut zu sprechen.
Inzwischen geht der tatsächliche Klassenkampf gegen die Kriegspolitik des US-Imperiums und seines deutschen Vasallen weiter, heute in Form der Wahrnehmung des Grundrechtes aus Artikel 8 des Grundgesetzes, für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung zu demonstrieren. Es ist dem Bremer Senat mit Hilfe seiner Lakaien von Rechts gelungen, den Demozug von seinem planmäßigen Weg durch die Innenstadt abzudrängen.
Aber sie konnten die Demo nicht festsetzen oder einzelne Teilnehmer zu unbedachten Handlungen gegen ihre Angreifer provozieren. Die Schreihälse von Rechts können auf diese Art nur die Aufmerksamkeit und Sympathie für die Demo erhöhen. Einen anderen Effekt kann dieses lächerliche Rumgehampel einfach nicht erzeugen. Denn wer die Kriegspolitik von Neonazis mit verlogenen Klassenkampf-Parolen unterstützt und die Opposition mit „Nazischweine“ beschimpft, befindet sich im Klassenkampf selbst auf der Seite des Herrschaftssystems der Reichen und auf der Seite der heutigen Neonaziregime.
Rechts und Links sind nur Sitzpositionen in Parlamenten, in denen traditionell nach Links gehört, wer sich für Volksherrschaft und Besitzrecht, und damit gegen Autoritarismus und Diktatur-, sowie gegen das herrschende Eigentumsrecht positioniert. Davon haben sich die Akteure der Gegendemo so weit entfernt, dass sie auf der gegen-überliegenden Seite gelandet sind. Wer fällt denn heute noch auf ihre roten Fahnen und ihr linkes Getue rein? Das ist einfach nur lächerlich. Historiker werden ihnen später den Platz in der Geschichte zuweisen, den sie verdienen und wir werden für sie aufschreiben was sie tun und ihnen demonstrieren was es heißt, Links zu sein.
An diesem Tag haben die mutigen Organisatoren dieser Demo den versprochenen Gegenwind nicht gefürchtet und sind mit ihrem Engagement wie ein Zweig des Widerstandes gegen Kriegspolitik und Autoritarismus gewachsen. Der Gegenwind erwies sich dann ja auch als laues Lüftchen und das ist ganz normal, wenn man sich mit anderen Gruppen vereinigt und seine Kräfte bündelt. Es kommt nicht auf den Grad der Empörung an, sondern es kommt darauf an, sich zu organisieren, sich zu verbinden und kontinuierlich zusammenzuarbeiten. Nicht die Wut ist es, die uns stark macht, sondern Organisation macht uns stark. Es kommt also nicht darauf an zu warten, bis die Massen sich nur genug gegen ihre Entmündigung, gegen ihre Enteignung und gegen die Kriegspolitik der Regierung empören. Sondern es kommt darauf an, die Ohnmacht zu überwinden. Das kann man nur, indem man Macht generiert. Macht entsteht durch Einvernehmlichkeit für gemeinsames Handeln. Wir brauchen, um diese Einvernehmlichkeit herzustellen, Debattenräume, in denen Gleichberechtigung organisiert wird. Wir müssen uns organisatorisch auf gleichberechtigter Basis miteinander verbinden. Genau so ist der Verein UMEHR e.V. organisiert, dessen Zweck lautet, Zitat:
„Zweck ist die Vereinigung von Menschen, welche sich für die Verankerung der egalitären Menschenrechte der UN von 1948 in Verfassungen und Gesetzen durch ihre freien Entscheidungen als Staatsbürger engagieren.“ (Zitatende, siehe www.umehr.net)
Holger Thurow-N
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