Leserbrief zu „Die „Freie Linke Zukunft“ hat keine Orientierung

[Der Aufstand 30/23, Seite 5]

Liebes Redaktionsteam,

Ja, dieser Artikel zeigt, warum die FLZ für mich gar keine Rolle mehr spielt und ich eigentlich über die FLZ auch nichts mehr lesen möchte.

Dies Ansammlung von autoritären Sozialisten, die da mobbend und Intrigen schmiedend zusammen klüngelt, habe ich längst aufgegeben. Ich habe es satt, dass sie Erkenntnisse des 19-ten Jahrhunderts wie eine Standarte vor sich her tragen, die Arbeiterklasse aus ihren Gräbern beschwören und ihr Absterben, was ich mit der 5-Stunden-Woche schon 1991 zeigte, ignorieren. Sie verschließen auch ihre Augen davor, dass die Roboter-Armee, die die letzten Reste der Arbeiterklasse in den Fabriken eliminieren wird, von Bosten Dynamik heute, 2023, schon entwickelt wird. Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie Fabrikarbeiter nur noch aus Bilderbüchern kennen und dass sie selbst nicht die geringste Ahnung davon haben, wie etwas gefertigt wird, oder wissen, wie sie mit ihren Händen selbst ein Stück Metall bearbeiten können.

In ihren Reihen finden sich nur sehr selten echte Fabrikarbeiter und Handwerker, die mit der heutige industriellen Fertigung vertraut sind.

Nein, ihr Wissen hat nur noch den Wert eines guten Bibliothekars über historische Schriften des 19-ten Jahrhunderts, aber keinen für die Gegenwart, außer den, dass sie für die Anarchisten als gute Quellenachweise für die Richtigkeit anarchistischer Theorien für die Folgen des autoritären Sozialismus für die Gesellschaftsentwicklung genutzt werden können. Seht her, in der Sowjetunion traten die Entwicklungen ein, die wir Anarchisten Anfang des 20-sten Jahrhunderts vorausgesagt haben. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass heute die kommunistische Idee in ihren Kern kaum noch bekannt ist, weil es in ihnen Konzept tatsächlich nur um die Eroberung der Macht ging, die sie überall mit moralisierenden Argumenten des utopistischen Sozialismus (Begriff siehe: Das Kommunistische Manifest, Marx/Engels) voran trieben.

Tuen wir uns einen Gefallen, begreifen wir „Was tun?“ von Lenin als idealistischen Versuch, der unter größten Opfern an Blut und Menschenleben häufig unter Nichtachtung des eigenen Lebens heldenhaft vorangetrieben wurde. Aber durch seine Strategie, „Die Eroberung der Macht“ und der mit ihr einsetzenden Gesellschaftsdynamik von Verrat, Mord und Totschlag, sich selbst zu Fall brachte. Am Ende verkaufte die herrschende politische Klasse des Ostblocks die vom Proletariat mit viel Blut eroberten und verteidigten Produktionsmittel für einen „Appel und ein Ei.“

Liebes ZK der Bolschewisten, Danke, dass ihr die Arbeiterklasse in Europa am Ende so verraten habt. Ihr habt bewiesen, dass ihr unser Vertrauen nicht Wert seid.

Darwin Dante

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Von Redaktion

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