Faktenchecker. Eine seltsame Erscheinung
Eine seltsame Erscheinung, oder? Jemand, der einem eindeutig sagt, was wahr ist und was nicht. Kirschen sind rot, oder? Falsch. Genau genommen, ist etwas auf der Oberfläche einer Kirsche, das in unserem Gehirn das Signal „rot“ entstehen läßt – einer kleiner, feiner Unterschied. Nun – stört nicht bei der Bewältigung des Alltages – aber wer an Wahrheit interessiert ist, bleibt da schon hängen, steht dicht vor einer wunderbaren, abenteuerlichen und undurchschaubaren Welt. Nicht so jedoch die arbeitslosen Milchbubis von der Faktencheckerei – für die ist alles einfach. Habe ja einige Faktenchecks gelesen – viele davon waren unwissenschaftlich, unseriös und oft nur eine halbseidene Fortführung von Regierungs- oder Konzernpropaganda, gelegentlich auch mit viel Wort ohne Inhalt aufgeblasen.
Wo kommt das nun her, dieses Faktenchecking? Nun – aus den USA. Dort gibt es eine Firma – Poynter – die alle „unabhängigen“ Faktenchecker weltweit beeinflusst, anleitet, koordiniert und wohl auch mit Wahrheiten versorgt. Poynter wird von vielen finanziert, aber eine enge Zusammenarbeit gibt es mit dem Imperium der Kochbrüder, so zum Beispiel die Poynter-Koch Media and Journalism Fellowship – bei der Ausbildung von Journalisten. Die Kochbrüder – von denen einer verstorben ist – sind zusammen reicher als Bill Gates, aber hier weniger bekannt. Sie sind berüchtigt für die vielfältige politische Einflussnahme auf allen Ebenen, die alle bisherigen Dimensionen sprengt. Gibt auch ein Buch darüber, der Deutschlandfunk erwähnt es: „Jane Mayer beschreibt ihrem Buch „Dunkles Geld – Die verborgene Geschichte hinter dem Aufstieg der radikalen Rechten“ die Macht der Koch-Brüder.“ Die waren sogar so radikal, dass sie für Hitler eine Raffinerie in Hamburg gebaut haben. Was wollen die so? „Charles und David Koch stehen Koch Industries vor und stecken viel Geld in die US-Politik, in Kandidaten, Verbände und Denkfabriken. Sie sind gegen Steuern und Umweltauflagen, gegen Klimaschutz und für freies Unternehmertum.“ Das Geld fließt über eine Tochterorganisation, dem „Stand together trust“, zu den „unabhängigen“ Faktencheckern, die zwar gerne den Oberstudienrat spielen, aber letztlich zu blöde sind zu merken, wer sie wie steuert.
Aber wieso sollten diese Kochleute eine Meinungspolizei finanzieren, die die Klimawandelnarrative schützt, die sie doch so ablehnen? Dazu habe ich jetzt ein interessante Meinung gehört: wesentlich schlimmer als der Klimawandel, wesentlich bedrohlich und vor allem aktueller ist der drohende Umweltkollaps, der auch ganz ohne Klimawandel kommt. Einfach mal ein paar Eckdaten: Artensterben erreicht ständig neue Rekorde, der Gehalt unserer Nahrung beständig neue Tiefpunkte, die Verwüstung des Planeten schreitet unaufhaltsam fort. Also waren die radikalen Rechten in den USA mal schlauer als die anderen, wählten für sich – indirekt – das Thema Klima, mit dem man das Wahlvolk aufmischen konnte, aber die Umweltthemen … nun ja: gerieten bei dem veganen Krach um das Klima ganz in Vergessenheit, dabei bringt uns allein schon das Insektensterben – wenn es nicht aufgehalten wird – um. Was die Köche noch so wollen?
Nun – eine Neupositionierung zu Russland wegen zukünftiger Kooperation, eine Neubewertung der Nützlichkeit der Alliierten und mehr Aufsicht über kriegerische Aktivitäten der Regierung – z.B. im Jemen und Syrien. Kurz gesagt: auch die mögen „America first“ – und ihre Faktenchecker sorgen für das richtige Klime – oder auch für die Zerrüttung der Gesellschaften. Und dafür lohnen sich die paar hundert Millionen Dollar schon, die da investiert werden: die minimieren den möglichen organisierten Widerstand gegen die Köche schon im Vorfeld. Oder? Soviel also … zu den gar nicht mal so geheimen Hintergründen der interntionalen Faktencheckerei. Sozuagen: ein Faktencheck über Faktenchecker. Schon spannend, oder? Letztlich – sind sie die Wahrheitspolizei der neuen alten Nazis in den USA.
Der Eifelphilosoph